Die wichtigste Landesgruppe der Grünen wählte am Samstag die Justizministerin zu ihrer Spitzenkandidatin für die Nationalratswahl. Dahinter gab es eine kleine Überraschung: Als Listen-Zweite kandidiert Frauensprecherin Meri Disoski. Judith Pühringer und Peter Kraus wurden derweil mit 76,8 Prozent als Parteichefs bestätigt.
Der Vergleich zur Vorwoche könnte frappierender nicht sein. Kein Brimborium, kein minutenlanges Gebussel durch die Reihen wie es Michael Ludwig und Andreas Babler vor sieben Tagen nur wenige Meter entfernt in einem anderen Saal getan haben. Im Gegenteil: Die Landesversammlung der Wiener Grünen in der Wiener Messe verzichtet am Samstag auf große Inszenierung. Die Ankunft der Parteistars fällt unauffällig aus und wird mangels Pünktlichkeit kurzerhand um eine halbe Stunde verschoben. Als um kurz nach 10 Uhr im Saal die rund 220 Anwesenden immer noch stehend tratschen, mahnt Vize-Klubchefin Jennifer Kickert von der Bühne herab schließlich zur Disziplin: „Eva Blimlinger, komm‘ nach vorne, du hast sogar einen freien Platz. Herr Bürstmayer, kommen’S nach vorne, der Mittelgang bleibt bitte frei“.
Als sich Werner Kogler und Alma Zadić gegen 10.10 Uhr im Schlepptau von den Landeschefs Judith Pühringer und Peter Kraus in Reihe eins schleichen, gibt es kurzen Jubel. Justizministerin und Vizekanzler winken kurz und zücken sodann ihren Stimmzettel, um bei der ersten Abstimmung teilzunehmen.
Interner Kampf um aussichtsreiche Plätze