USA: Tod von Instagram-Eichhörnchen Peanut sorgt für Empörung
Influencer, Avocadoliebhaber, Maskottchen – ein aufregendes Leben für den kleinen Nager Peanut, leider viel zu kurz. Vergangene Woche beschlagnahmte die New Yorker Behörde Eichhörnchen Peanut.
Die Beamten des State Department of Environmental Conservation (DEP) holten ihn aus dem Haus von Mark Longo im ländlichen Pine City nahe der Grenze zu Pennsylvania. Longo fürchtete bereits nach dem Vorfall, seinen besten Freund Peanut nicht wieder zu sehen.
Seine Angst bestätigte sich: die Behörden schläferten den kleinen Nager ein, nachdem er einen Beamten biss und laut der Behörde Verdacht auf Tollwut bestand.
Obwohl Longo in letzter Minute noch versucht hatte, Peanut mit einem Antrag an die Behörden zurückzubekommen, half kein Bitten und Betteln mehr. Nicht nur Peanut, sondern auch Fred der Waschbär, ein weiteres beschlagnahmtes Haustier des Ehepaars, mussten ihre Augen für immer schließen.
Bei beiden Tieren wird gerade eine Testung auf Tollwut eingeleitet.
Ursprünglich stammte Peanut aus der Megametropole New York. Longo erlebte, wie Peanut vor sieben Jahren seine Mutter verlor und sich der kleine Waise inmitten des Geschehens an Lonogs Bein klammerte und nicht mehr losließ.
Seitdem waren die beiden unzertrennlich. Für den 34-Jährigen und seine Frau stellte sich schnell heraus, dass Peanut kein gewöhnliches Eichhörnchen war: mit seinem Charme entzückte er nicht nur das Ehepaar, sondern bald darauf auch die ganze Welt.
Der kleine Nager hat mehr Follower auf der Social-Media Plattform Instagram als so mancher Influencer – insgesamt mehr als eine halbe Million.
Peanut, auch P´Nut genannt, hatte sein eigenes Zimmer und ließ sich gerne mit seiner Lieblingsspeise Avocado verwöhnen. Longo bezeichnete seinen besten Freund als liebevoll und besonders schmusebedürftig, sagte trotzdem: „Aber er hat sich verhalten wie ein Prominenter."
Seine Internetbeliebtheit nutze er vor allem, um als „Maskottchen“ für die von Longo und seiner Frau gegründeten Tierauffangstation P’Nuts Freedom Farm Animal Sanctuary aufzutreten.
Mit Charme und Niedlichkeit finanzierte er einen Großteil des gemeinnützigen Tierheims, das mittlerweile mehr als 300 Tieren eine neue Chance geben konnte.
Trotz seiner Beliebtheit und Wohltätigkeitsarbeit konnte er nicht vor dem Schicksal der Umweltbehörde bewahrt werden. Laut den Beamten agierten sie aufgrund mehrerer Beschwerden über illegale Haltung von Wildtieren als Haustiere.
Nach Peanuts Ableben teilte Longo ein paar Worte über seinen besten Freund auf Instagram: „Es tut mir leid, dass ich dich im Stich gelassen habe, aber Danke für alles. Danke dafür, dass du so viel Freude zu uns und in die Welt gebracht hast.“
Nicht nur das Ehepaar, sondern auch Peanuts Fans reagieren schockiert und voller Trauer auf den Tod ihres Lieblingsnagers.
Longo bezeichnete das Vorgehen der Behörde vergangene Woche als „Anwendung übermäßiger Gewalt“. Bereits am Sonntag setzte er ein Zeichen im Gedenken an seinen Nagetier-Freund und schwor in einem Social-Media-Post mit dem Hashtag „Justiceforpeanut“, rechtliche Schritte einzuleiten.
Mittlerweile konnte Longo schon 140.000 US-Dollar (knapp 129.000 Euro) eintreiben.
Peanuts Schicksal sorgt auch in der Politik für Aufregung und wird kurz vor der US-Präsidentschaftswahlen zum Wahlkampfthema gemacht – zumindest von den Republikanern.
Bei einer kürzlich stattgefundenen Wahlkampfveranstaltung in Sanford, North Carolina, berichtete der Republikaner JD Vance über Donald Trumps Unmut gegenüber der New Yorker Behörde.
Angeblich soll sich Trump über das Vorgehen gegen Peanut und die Prioritäten der Biden-Regierung echauffiert haben.
Vance unterstrich die Meinung Trumps und erklärte: „Dieselbe Regierung, die sich nicht um Hunderttausende von illegalen Einwanderern kümmert, die in unser Land kommen, will nicht, dass wir Haustiere haben. Das ist das Verrückteste.“