1:0 gegen Panama: Swaby köpft Jamaika zum ersten WM-Sieg

29 Jul 2023

Jamaika siegte gegen Panama mit 1:0 und feierte den ersten Sieg bei einer Frauen-WM. In der Gruppe F deutet sich damit ein Herzschlagfinale am letzten Spieltag an.

Panama - Figure 1
Foto kicker

Feierte das erste jamaikanische Tor bei dieser WM: Alysson Swaby (li.). IMAGO/AAP

Nach der 0:4-Niederlage im ersten Gruppenspiel gegen Brasilien warf Panama-Coach Ignacio Quintana die Rotationsmaschine an und wechselte gleich fünfmal: Natis und Salazar ersetzten Jaen und Vargas in der Defensive, Emily und Lineth Cedeno begannen anstelle von Quintero und Mills im Mittelfeld und in der Sturmspitze erhielt Tanner diesmal den Vorzug vor Riley.

Auf Seiten Jamaikas nahm Trainer Lorne Donaldson drei Veränderungen im Vergleich zum torlosen Remis gegen Frankreich vor: Cameron ersetzte Wiltshire rechts in der Viererkette, Carter startete anstelle von Matthews und für die nach ihrer Gelb-Roten-Karte gesperrte Starspielerin Shaw begann McCoy in der Sturmspitze.

Jamaika überlegen, aber ohne Glück im Abschluss

Das Spiel, in dem es für beide Teams darum ging, die Chancen aufs Weiterkommen zu wahren, brauchte keine lange Anlaufzeit. Bereits in der Anfangsphase wurde Jamaika durch Cameron (7.), Swaby (9.) und Carter (10.) im Ansatz gefährlich. Panama zog sich daraufhin immer weiter in die Defensive zurück und stellte Jamaika vor neue Aufgaben. So dauerte es, bis die Reggae Girlz erneut gefährlich wurden: Primus setzte einen Distanzschuss knapp über die Latte (27.), Spence scheiterte am Außennetz (33.) und Sampsons Schlenzer wurde von der panamaischen Torfrau Bailey mit einer tollen Parade entschärft (35.). Kurz vor der Pause setzte Spence nochmals ein Ausrufezeichen, ihr Freistoß aus zentraler Position knallte gegen die Latte (45.+1).

2. Spieltag, Gruppe F

Panama verbarrikadierte sich aber nicht nur am eigenen Strafraum, sondern versuchte auch offensiv Nadelstiche zu setzen. Lange Zeit fehlte aber die Präzision im Passspiel, sodass die Angriffe leicht zu verteidigen waren. Erst zum Ende der ersten Hälfte kamen die Mittelamerikanerinnen zu ersten zaghaften Möglichkeiten: Nach einem Stockfehler von Sampson kam Cox zum Abschluss, ihr Schuss geriet aber zu schwach und zu zentral (40.). Nach einer Ecke war dann Natis' Kopfball leichte Beute für Keeperin Spencer (45.+2).

Mit 0:0 ging es in die Pause - angesichts des Spielverlaufs durchaus schmeichelhaft für Panama, das zwar leidenschaftlich kämpfte, aber gegen tonangebende Jamaikanerinnen klar unterlegen war.

Panama drängt - Swaby köpft das 1:0

Panama kam schwungvoll aus der Kabine und erarbeitete sich auch die erste Möglichkeit der zweiten Hälfte, Alysson Swaby konnte im Fünfmeterraum gerade noch vor der einschussbereiten Cedeno klären (47.). Jamaika beendete die Drangphase Panamas aber jäh: Ein Abschluss von Carter nach tollem Solo von Brown konnte noch zur Ecke geklärt werden, doch diese köpfte Kapitänin Swaby zum verdienten 1:0 ins Netz (55.).

Tore und Karten

Schiedsrichter-Team

Spielinfo
Stadion HBF Park Zuschauer 15.987

Danach verflachte die Partie zusehends. Jamaika dominierte zwar weiter das Geschehen, allerdings ohne zu nennenswerten Möglichkeiten zu kommen. Panama wollte, kam aber ebenfalls kaum gefährlich vor das gegnerische Tor. Cox (69.) und Tanner (77.) hatten noch die besten Gelegenheiten zum Ausgleich, wirklich brenzlig wurde es aber nicht für das Tor von Spencer. Erst in den letzten Minuten warf Panama nochmals alles nach vorne, Cox' artistischer Fallrückzieher von der Strafraumkante geriet aber auch zur leichten Beute für Spencer (90.+8).

Handelfmeter überraschenderweise zurückgenommen

In der Nachspielzeit gab es noch einige Aufregung um einen vermeintlichen Strafstoß. Schiedsrichterin Kateryna Monzul hatte nach einem Handspiel von Natis im Strafraum zunächst auf Elfmeter für Jamaika entschieden, nach eigenem Videostudium diesen aber überraschenderweise zurückgenommen (90.+2). Für das Endergebnis war dies jedoch nicht ausschlaggebend, Jamaika brachte den Sieg gegen ein qualitativ limitiertes Panama am Ende glanzlos über die Zeit.

Panama bereits ausgeschieden - Jamaika reicht ein Unentschieden

Für Panama ist das letzte Gruppenspiel am kommenden Mittwoch gegen Frankreich (12 Uhr, LIVE! bei kicker) damit sportlich bedeutungslos, die Mannschaft von Ignacio Quintana steht bereits als Gruppenletzter fest. Jamaika hat dagegen die große Chance auf den Einzug ins Achtelfinale, denn derzeit sind die Reggea Girlz als Tabellenzweiter in der Gruppe F punktgleich mit Spitzenreiter Frankreich. Dafür müssten sie im letzten Vorrundenspiel am Mittwoch gegen den haushohen Favoriten Brasilien, mit drei Punkten derzeit Dritter, allerdings punkten (12 Uhr, LIVE! bei kicker).

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