Oropouche-Virus nähert sich Österreich: Wie tödlich ist es?

2 Aug 2024
Oropouche-Virus

Das Oropouche-Fieber (OF), ein von Stechmücken übertragenes Tropenvirus, hat nach Italien nun erstmals Deutschland erreicht. Urlauber, die aus Kuba zurückkehrten, brachten die Krankheit mit nach Sachsen und Baden-Württemberg. Das Robert-Koch-Institut (RKI) berichtete darüber in seinem aktuellen „Epidemiologischen Bulletin“.

Welche Symptome gibt es?

Diese Fälle sind die ersten bekannten Infektionen mit dem Virus in Deutschland. Beide Patienten entwickelten noch während ihres Aufenthalts in Kuba Fieber, Kopf-, Muskel-, Gelenk- und Gliederschmerzen. Bei der anschließenden Untersuchung in Deutschland wurden typische Antikörper gegen das Oropouche-Virus nachgewiesen. Der Krankheitsverlauf war bei beiden Patienten unkompliziert.

Das passiert beim Oropouche-Fieber mit dem Körper

Das Oropouche-Fieber ist eine Krankheit, die durch ein Virus verursacht wird, das hauptsächlich von der Culicoides-paraenses-Mücke, aber auch von anderen Arten übertragen wird. Sowohl Tiere wie Affen oder Faultiere als auch Menschen können bei der Übertragung die Hauptwirte sein. 

Die Symptome ähneln denen des Dengue- und des Chikungunya-Fiebers: Kopf-, Muskel-, Gelenkschmerzen, Übelkeit und Durchfall. In seltenen Fällen können die Verläufe schwer verlaufen. Es gibt keine spezifische Behandlung.

Das Oropouche-Fieber verläuft in der Regel unkompliziert und führt selten zu schweren Komplikationen. Die Symptome umfassen Fieber, Kopf-, Muskel-, Gelenk- und Gliederschmerzen, die meist nach einigen Tagen abklingen. Todesfälle sind extrem selten und treten hauptsächlich bei Personen mit geschwächtem Immunsystem oder Vorerkrankungen auf. Daher gilt das Oropouche-Virus als wenig tödlich und führt in den meisten Fällen zu einer selbstlimitierenden Erkrankung.

Hat das Virus schon Österreich erreicht?

Bislang gibt es keine offiziellen Berichte über eine Ausbreitung in Österreich. Da Deutschland als Nachbarland betroffen ist, ist zu erwarten, dass es auch in Österreich bereits Fälle gibt.

Schwangerschaft: Untersuchung läuft

In Brasilien würden derzeit auch sechs Fälle mit möglichen Auswirkungen auf ungeborene Kinder untersucht. Gesundheitsämter führen Analysen durch, um festzustellen, ob ein Zusammenhang zwischen dem Oropouche-Fieber und Fällen von Missbildungen oder Fehlgeburten besteht.

Das Oropouche-Virus wurde nach Angaben der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation erstmals 1955 in Trinidad und Tobago in der Karibik entdeckt. In Brasilien wurde es dem Gesundheitsministerium zufolge zum ersten Mal 1960 aus einer Blutprobe eines Faultiers identifiziert. Seitdem seien vereinzelte Fälle und örtlich begrenzte Ausbrüche hauptsächlich in den Bundesstaaten des Amazonasgebiets gemeldet worden.

Im Jahr 2024 wurden demnach in 20 brasilianischen Bundesstaaten 7.236 Fälle von Oropouche-Fieber registriert. Auch in anderen Ländern Mittel- und Südamerikas wie Panama, Argentinien, Bolivien, Ecuador, Peru und Venezuela wurden Fälle und Ausbrüche gemeldet, hieß es.

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