Erste Fälle von Oropouche-Fieber in Deutschland

2 Aug 2024

Berlin. Das Oropouche-Fieber ist ein Tropenvirus, das von Mücken übertragen wird. Urlauber brachten die Krankheit mit nach Deutschland.

Oropouche-Virus - Figure 1
Foto Berliner Morgenpost

Jetzt ist das Oropouche-Fieber (OF) auch in Deutschland angekommen. Bei zwei Menschen aus Sachsen und Baden-Württemberg, die zuvor in Kuba waren, wurde die Krankheit festgestelt. Das teilte das Robert-Koch-Institut (RKI) am Donnerstag in seinem aktuellen „Epidemiologischen Bulletin“ mit.

Zuvor war das Tropenvirus, das von Stechmücken übertragen wird, bereits in Italien angekommen.

„Es sind die ersten bekanntgewordenen OF-Patienten in Deutschland“, heißt es von Seiten des RKI weiter. Beide hätten sich in Kuba infiziert und noch während ihres Auslandsaufenthaltes Ende Juni und Anfang Juli Fieber, Kopf-, Muskel-, Gelenk- und Gliederschmerzen entwickelt. Bei Tests in Deutschland seien dann die typischen Antikörper gegen das Oropouche-Virus nachgewiesen worden. Der Verlauf der Erkrankung war den Angaben zufolge bei beiden Betroffenen unkompliziert.

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Ausbrüche des Oropouche-Fiebers häufen sich

Seit Ende 2022 häufen sich die Ausbrüche vor allem in Süd- und Mittelamerika. Brasilien hat im laufenden Jahr schon mehr als 7.000 laborbestätigte Fälle registriert – und auch mindestens zwei Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus. 

Oropouche-Virus - Figure 2
Foto Berliner Morgenpost

„In Europa wurden bisher nur reiseassoziierte Fälle bekannt“, schreibt das RKI. „Italien und Spanien meldeten in den letzten Wochen eine geringe Zahl von Fällen bei Reiserückkehrenden aus Kuba und Brasilien.“

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Noch keine Übertragung in Europa

Übertragen wird das Virus vor allem durch spezielle Mücken, die es jedoch in Europa nicht gebe, heißt es weiter. Eine Übertragung sei bisher in Europa nicht beobachtet worden, und es sei unklar, ob das Virus überhaupt durch eine europäische Mückenart übertragen werden könnte. Nach jetzigem Kenntnisstand sei eine Weiterverbreitung in Deutschland sehr unwahrscheinlich, betont die Behörde.

„Das OF geht mit einer Dengue-ähnlichen Symptomatik einher“, schreibt das RKI und verweist auf einen meist milden Verlauf. „Zu den häufigsten Symptomen zählen Fieber, Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen, in seltenen Fällen kann es zu einer aseptischen Meningitis oder Meningoenzephalitis kommen.“ Möglicherweise könne das Virus Fehlbildungen bei Ungeborenen verursachen. Deshalb sollten Schwangere unter Umständen auf Reisen in aktuelle Ausbruchsgebiete verzichten.

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