Auf Kuba infiziert: Oropouche-Fieber angekommen - erste Fälle in ...

2 Aug 2024
Auf Kuba infiziert Oropouche-Fieber angekommen - erste Fälle in Deutschland

01.08.2024, 21:09 Uhr Artikel anhören

Oropouche-Virus - Figure 1
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Übertragen wird das Oropouche-Virus vor allem durch spezielle Stechmücken, die es jedoch in Europa nicht gebe, so das RKI.

(Foto: picture alliance / blickwinkel/H. Bellmann/F. Hecke)

Das Oropouche-Fieber tritt eigentlich nur in Süd- und Mittelamerika auf. Kürzlich werden jedoch erste Infektionen in Europa nachgewiesen. Nun wird auch bei zwei Deutschen das Virus festgestellt. Sie waren zuvor auf Kuba im Urlaub.

In Deutschland sind die ersten Fälle von Oropouche-Fieber (OF) registriert worden. Betroffen seien zwei Menschen aus Sachsen und Baden-Württemberg, die beide aus Kuba zurückgekehrt seien, schreibt das Robert-Koch-Institut (RKI) in seinem aktuellen "Epidemiologischen Bulletin".

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"Es sind die ersten bekannt gewordenen OF-Patienten in Deutschland", heißt es weiter. Beide hätten sich auf Kuba infiziert und noch während ihres Auslandsaufenthaltes Ende Juni und Anfang Juli Fieber, Kopf-, Muskel-, Gelenk- und Gliederschmerzen entwickelt. Tests in Deutschland bestätigten demnach typische Antikörper gegen das Oropouche-Virus. Der Verlauf der Erkrankung war den Angaben zufolge bei beiden Betroffenen unkompliziert.

In Süd- und Mittelamerika häufen sich laut RKI Ausbrüche von Oropouche-Fieber seit Ende 2022. Brasilien hat im laufenden Jahr schon mehr als 7000 laborbestätigte Fälle registriert - und auch mindestens zwei Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Bei den Fällen handele es sich um Frauen aus dem Landesinneren des Bundesstaates Bahia im Nordosten Brasiliens. Demnach waren beide unter 30 Jahre alt, hatten keine Begleiterkrankungen, wiesen aber Anzeichen und Symptome auf, die einem schweren Denguefieber ähneln. Ein weiterer Todesfall im südlichen Bundesstaat Santa Catarina wird noch untersucht.

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Weiterverbreitung in Deutschland unwahrscheinlich

"In Europa wurden bisher nur reiseassoziierte Fälle bekannt", schreibt das RKI. "Italien und Spanien meldeten in den letzten Wochen eine geringe Zahl von Fällen bei Reiserückkehrenden aus Kuba und Brasilien."

Übertragen wird das Virus vor allem durch spezielle Stechmücken, die es jedoch in Europa nicht gebe, heißt es weiter. Eine Übertragung sei bisher in Europa nicht beobachtet worden, und es sei unklar, ob das Virus überhaupt durch eine europäische Mückenart übertragen werden könnte. Nach jetzigem Kenntnisstand sei eine Weiterverbreitung in Deutschland sehr unwahrscheinlich, betont die Behörde.

"Das OF geht mit einer Dengue-ähnlichen Symptomatik einher", schreibt das RKI und verweist auf einen meist milden Verlauf. "Zu den häufigsten Symptomen zählen Fieber, Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen, in seltenen Fällen kann es zu einer aseptischen Meningitis oder Meningoenzephalitis kommen." Möglicherweise könne das Virus Fehlbildungen bei Ungeborenen verursachen. Deshalb sollten Schwangere unter Umständen auf Reisen in aktuelle Ausbruchsgebiete verzichten.

Das Oropouche-Virus wurde nach Angaben der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation erstmals 1955 in Trinidad und Tobago in der Karibik entdeckt. In Brasilien wurde es dem Gesundheitsministerium zufolge zum ersten Mal 1960 aus einer Blutprobe eines Faultiers identifiziert. Seitdem seien vereinzelte Fälle und örtlich begrenzte Ausbrüche, hauptsächlich in den Bundesstaaten des Amazonasgebiets gemeldet worden.

Quelle: ntv.de, als/dpa

THEMEN Robert Koch-Institut Kuba Infektionskrankheiten
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