Oropouche-Fieber in Europa: Erste infizierte Person in Italien

24 Jun 2024

Ähnlichkeit mit Dengue-Fieber

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Ein Arbeiter der Stadt räuchert ein Viertel im Norden der brasilianischen Metropole aus im Kampf gegen die Ägyptischen Tigermücke (Aedes aegypti), die das Dengue-Virus überträgt. Das Oropouche-Fieber ähnelt dem Dengue-Fieber.

Oropouche-Fieber Italien - Figure 1
Foto RND

Quelle: Andre Lucas/dpa

Italien meldet eine erste Infektion mit dem als Tropenkrankheit geltenden Oropouche-Fieber. Die Erkrankung ähnelt dem Dengue-Fieber. Die infizierte Person war zuvor in der Karibik gewesen.

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In Italien ist erstmals eine Person am Oropouche-Fieber erkrankt. Das meldet das italienische Gesundheitsinstitut Sacro Cuore Don Calabria (IRCCS). Das Oropouche-Fieber ist dem Dengue-Fieber ähnlich. EU-weit verzeichnet Italien die meisten Ansteckungen mit dem tropischen Dengue-Fieber. Zuvor hatte die WHO vor der Ausbreitung des Dengue-Fiebers in Europa gewarnt.

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Wer stirbt in Deutschland an Hitze – und warum?

Hitze tötet – das ist bekannt. Doch wen sie tötet, das ist in vielerlei Hinsicht noch ein Rätsel. Experten und Expertinnen fehlt es noch an grundlegenden Daten, um die exakten Gründe für Hitzetode zu verstehen. Klar ist allerdings: Nicht nur ein hohes Alter erhöht das Risiko.

Federico Giovanni Gobbi, der Leiter der Abteilung für Infektions-, Tropen- und mikrobiologische Krankheiten am IRCCS sagte gegenüber der italienischen Nachrichtenagentur ANSA :„Oropouche-Fieber wird durch das gleichnamige Virus verursacht, das normalerweise im Amazonasgebiet verbreitet ist und durch Insektenstiche, insbesondere Mücken und Stechmücken, auf den Menschen übertragen wird“. In Gobbis Abteilung wurde das Virus für die Entwicklung spezifischer Diagnosetests isoliert. Die Person, bei der das Virus festgestellt wurde, war zuvor in der Karibik gewesen.

Oropouche-Fieber Italien - Figure 2
Foto RND
Oropouche-Fieber: Mehr als 500.000 Fälle in Südamerika

Die zuständigen Gesundheitsbehörden, sowie internationale Informations- und Überwachungsdienste seien umgehend über den Fall in Italien informiert worden, so die Agentur. In Südamerika zählt das Oropouche-Fieber zu den am weitesten verbreiteten Arboviren. Dort wurden seit 1955 mehr als 500.000 Fälle diagnostiziert.

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Aber wie überträgt es sich und was sind die Symptome? Concetta Castilletti, Leiterin der Abteilung für Virologie und neu auftretende Krankheitserreger des IRCCS erklärt: „Die Symptome treten in der Regel 3–8 Tage nach dem Stich des Überträgerinsekts auf und sind weitgehend mit denen anderer tropischer Virusfieber wie Dengue-Fieber, Zika oder Chikungunya vergleichbar“. Zu den Symptomen zählen laut WHO unter anderem hohes Fieber (über 39 Grad), Kopfschmerzen, Schmerzen im Bereich der Augenhöhlen, Schüttelfrost, Erbrechen, Gelenkschmerzen und Lichtempfindlichkeit.

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Oropouche-Fieber: Erholung innerhalb von sieben Tagen

Innerhalb von sieben Tagen erholen sich laut WHO die meisten Betroffenen von der Erkrankung. In Einzelfällen kann die Genesung aber auch mehrere Wochen andauern. Schwere Symptome treten nur selten auf, sie können jedoch zu einer aseptischen Meningitis führen. Derzeit gibt es keine spezifische Behandlung oder Impfung für das Oropouche-Fieber. Mensch zu Mensch-Übertragungen sind bisher keine dokumentiert.

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Laut der Zeitung „La Republica“ seien derlei Arboviren unter dem Aspekt der zunehmenden Mobilität und des Klimawandels Szenarien, mit denen man sich auseinandersetzen müsse. Tropenviren wie diese, treten immer häufiger auch in anderen Gebieten auf. Krankenhäuser und Forschungseinrichtungen im Mittelmeerraum sollten sich auf neuartige Krankheitserreger vorbereiten. Für die Wissenschaftler des IRCCS hat der erste Fall des Oropouche-Fieber so auch etwas Gutes: „Rechtzeitige Diagnosen und ständige Überwachung, kombiniert mit öffentlichen Gesundheitsmaßnahmen wie Schädlingsbekämpfung, bleiben das wichtigste Instrument zur Eindämmung dieser Risiken“.

RND/oda

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