Chronik: Neue Kärntner Wohnbeihilfe ab 2025

22 Jul 2024
ORF kärnten

Chronik

Das Land Kärnten will die Sozialhilfe neu organisieren und straffen. Als erster Schritt wird nun die Wohnbeihilfe neu geregelt. Doppelt so viele Menschen wie bisher können das Geld künftig beantragen, weil die Einkommensgrenzen erhöht werden. Erstmals gibt es auch Wohnbeihilfe für Eigenheimbesitzer mit niedrigem Einkommen.

Online seit heute, 17.10 Uhr (Update: 17.28 Uhr)

Die Kärntner SPÖ-ÖVP-Koalition kündigte am Montag einen – wie sie sagt – „sozialpolitischen Meilenstein“ an. Ab 1. Jänner können doppelt so viele Menschen wie bisher Wohnbeihilfe beantragen. Gleichzeitig aber gibt es keinen eigenen Heizkostenzuschuss mehr – ebenso fallen andere Einmalzahlungen wie der Kärntenbonus weg. Das bedeute weniger Formulare und Einsparungen in der Verwaltung, heißt es von den Koalitionsvertretern. Das aktuelle Budget von 26,6 Millionen Euro wird auf 52 Millionen Euro für 2025 erhöht. Landeshauptmann-Stellvertreterin Gabriele Schaunig (SPÖ) dazu: „Das ist ein Zusammenziehen aller bestehenden Budgettöpfe“.

Wohnbeihilfe Neu

Maximal 325 Euro pro Monat

Gefördert wird pro Person eine Wohnfläche von 50 Quadratmetern. Für jede weitere Person gelten zehn Quadratmeter mehr. Die Einkommensgrenze für die Wohnbeihilfe beträgt 1.800 Euro netto monatlich, für jedes Kind kommen 200 Euro dazu. Maximal erhält damit eine Person im Monat 325 Euro – für vier Personen sind es im Monat maximal 500 Euro. So könne beispielsweise eine Alleinerziehende mit drei Kindern, einem Monatsnettoeinkommen von 1.800 Euro und einer Miete von 800 Euro monatlich eine jährliche Entlastung von 3.708 Euro erhalten.

Erstmals auch für Eigenheimbesitzer

Das Gesetz umfasst eine Erhöhung der Mietzins-Obergrenze von bisher 7,80 Euro auf 10,60 Euro pro Quadratmeter. Schaunig betonte, dass so auch kleinere Wohnungen mit einer höheren Miete in die Wohnbeihilfe fallen können. Es sei in den Überlegungen jedoch auf das aktuelle Mietniveau geachtet worden, um durch eine zu starke Anpassung die Mietpreise nicht zusätzlich in die Höhe zu treiben. Künftig sollen 42.000 Menschen anspruchsberechtigt sein.

Erstmals soll es die Wohnbeihilfe auch für Eigenheimbesitzer geben, sagte ÖVP-Klubobmann Markus Malle. So könne zum Beispiel eine Witwe mit einem Eigenheim unterstützt werden, wenn sie Schwierigkeiten mit hohen Betriebskosten habe.

Team Kärnten begrüßt neue Wohnbeihilfe

Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer begrüßt die Umsetzung der neuen Kärntner Wohnbeihilfe, die eine Grundsicherung für das Wohnen darstellt. Er habe die Idee bereits im Dezember eingebracht: "Es freut mich, dass meine Idee aufgegriffen wurde und jetzt zur Umsetzung gebracht wird.“

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