Die stark gesungenen Rohstoffpreise ließen Umsatz und Gewinn schrumpfen, in der Geschichte des Unternehmens war es dennoch das zweitbeste operative Ergebnis. Auch 2023 gibt es eine Sonderdividende, allerdings geringer als im Jahr davor.
Der teilstaatliche Öl-, Gas- und Chemiekonzern OMV hat 2023 vor allem wegen der stark gesunkenen Rohstoffpreise zwar bei weitem nicht so gut verdient wie im Vorjahr - Konzernchef Alfred Stern freut sich dennoch über das zweitbeste Ergebnis der Unternehmensgeschichte und will den Aktionären zusätzlich zur erhöhten regulären Dividende von 2,95 Euro je Aktie die Ausschüttung einer Sonderdividende von 2,10 Euro je Aktie vorschlagen.
Für 2022 hatten die OMV-Aktionäre zusätzlich zur regulären Dividende von 2,80 Euro eine Sonderdividende von 2,25 Euro je Aktie erhalten.
„2023 war für die OMV ein weiteres erfolgreiches Jahr, in dem wir trotz erheblichen Gegenwinds ein hervorragendes Ergebnis erzielt haben“, sagte Stern am Donnerstag laut Mitteilung. Das (um Lagerhaltungseffekte bereinigte) CCS Operative Ergebnis vor Sondereffekten von rund 6 Mrd. Euro sei das zweithöchste, das man bisher erzielt habe. Im 4. Quartal 2023 wurde ein CCS Operatives Ergebnis von 1,43 Mrd. Euro erzielt, nach 2,10 Mrd. Euro im Schlussquartal 2022.
Die Konzernumsatzerlöse fielen 2023 um 37 Prozent auf 39,46 Mrd. Euro - die Öl- und Gaspreise waren deutlich niedriger als im Vorjahr: Der durchschnittliche Brent-Preis ging um 18 Prozent auf 82,64 Dollar (76,26 Euro) je Fass zurück, der durchschnittliche THE-Erdgaspreis („Trading Hub Europe“) machte mit 40,98 Euro je Megawattstunde nur noch ein Drittel des Vorjahreswertes aus.
Gleichzeitig ging die Gesamtproduktion der OMV um 7 Prozent auf 364.000 Fass pro Tag zurück und die Produktionskosten stiegen um 18 Prozent auf 9,67 Dollar pro Fass. Das operative Ergebnis vor Sondereffekten verringerte sich um 46 Prozent auf 4,357 Mrd. Euro. Das CCS Operative Ergebnis vor Sondereffekten brach von 11,18 auf 6,02 Mrd. Euro ein und der Nettogewinn schrumpfte um fast zwei Drittel auf 1,9 Mrd. Euro.
Malaysia-Beteiligung verkauftAm Mittwoch hatte die OMV auch den Verkauf ihres Hälfte-Anteil am malaysischen Öl- und Gasunternehmen SapuraOMV an den französischen Energiekonzern TotalEnergies bekannt gegeben, der umgerechnet rund 833 Mio. Euro einbringt. Für das Jahr 2024 sind Investitionen von rund 3,8 Mrd. Euro geplant, nach 3,87 Mrd. Euro im vergangenen Jahr.
Die OMV rechnet für heuer mit einem durchschnittlichen Brent-Rohölpreis von 80 Dollar pro Fass und einem durchschnittlich realisierten Erdgaspreis von rund 25 Euro je Megawattstunde. Der THE-Preis ( „Trading Hub Europe“) wird zwischen 30 und 35 Euro je MWh erwartet.(APA)