Lyon-Boss Textor reagiert auf Sanktionen: „Leute werden versuchen ...

2 Stunden vor

Verkäufe im Winter stehen bevor 

Olympique Lyon - Figure 1
Foto Transfermarkt

©IMAGO

Die Finanzaufsicht für französische Fußballvereine DNCG hat Olympique Lyon eine Meldesperre und eine Gehaltsobergrenze auferlegt, um die zuletzt um rund 50 Millionen auf 505 Millionen Euro angewachsenen Schulden in den Griff zu bekommen. Gelingt dies nicht, droht der Zwangsabstieg in die Ligue 2. Das bedeutet, dass der Tabellenfünfte im Winter keine neuen Spieler unter Vertrag nehmen darf und sich wahrscheinlich von Profis mit hohem Marktwert trennen wird, um Geld einzunehmen.

OL-Präsident John Textor, der der DNCG am Freitag Rede und Antwort stand, äußerte sich zur Situation in einer Pressekonferenz: „Einige Leute werden versuchen, diese Nachrichten auszunutzen. Wenn die Klubs unsere Spieler nicht zum richtigen Preis kaufen wollen, werden wir sie ihnen einfach nicht verkaufen.“ Textor geht davon aus, dass OL im Winter-Transferfenster über 50 Mio. Euro mit Spielerverkäufen generieren wird. Um wie viel der Verein seine Schulden senken muss, wurde nicht kommuniziert – die Lohnzahlungen sollen von rund 128 Mio. auf 74 Mio. Euro pro Saison reduziert werden.

„Einige Gespräche über Spieler haben mit niedrigeren Ablösen begonnen, aber wir werden die Spieler zum richtigen Preis verkaufen“, so Textor, der den Verein Ende 2022 übernommen hat. Seitdem wurden rund 250 Mio. Euro in Neuzugänge investiert, während Spielerverkäufe 180 Mio. Euro in die Kassen spülten – im vergangenen Sommer leistete Lyon sich ein Transferminus von 109 Mio. Euro. 

Textor weiter: „Wir haben 29 Spieler in der ersten Mannschaft. Idealerweise sollten es 23 oder 24 Spieler sein. Es sind sechs Spieler zu viel. Einige sind nicht gegangen und wir wollten weitere Zugänge holen, um stärker zu sein.“ Zu den begehrtesten OL-Profis zählt Eigengewächs Rayan Cherki (21), der zusammen mit Neuzugang Georges Mikautadze (24) auch der wertvollste Spieler im Kader ist. Cherki wurde im vergangenen Sommer u. a. mit dem BVB und PSG in Verbindung gebracht, entschied sich aber für den Verbleib und verlängerte seinen Vertrag bis 2026. 

„Er hat heute einen höheren Wert als im Sommer“, sagte Textor in Bezug auf Cherki, dessen Marktwert im Oktober von 25 Mio. auf 20 Mio. Euro gesenkt wurde. Der Klubchef meint: „Cherki sollte im Januar bleiben.“ Für andere Klubs interessante Spieler dürften Gift Orban (22), Malick Fofana (19) und Ernest Nuamah (21) sein, die OL im vergangenen Jahr für insgesamt 62 Mio. Euro aus Belgien holte. Der an Everton verliehene Orel Mangala könnte per Klausel 40 Mio. Euro einbringen. 

Textor, auf den nun der Spagat zwischen der sportlichen Seite mit der möglichen Qualifikation für die Champions League und dem Umgang mit den Sanktionen wartet, zeigte sich wenig begeistert vom Vorgehen der Finanzaufsicht: „Dass die DNCG mir vorschreibt, wie ich mein Geschäft zu führen habe, erscheint mir ungeschickt. In der Vergangenheit gab es Vertraulichkeit. Ich weiß nicht, warum das nun anders gehandhabt wurde. Wir haben keinen offiziellen Brief bekommen, sie haben uns nur gesagt, dass sie einige Zahlen nicht verstehen und ich denke, wir haben ihnen auf die richtige Art und Weise geantwortet. Jetzt ist es so streng... Wir sind überrascht, dass diese Stellungnahme nicht vertraulich geblieben ist. War das notwendig?“

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