Scholz mit Augenklappe: Auge um Auge, Meme um Meme

Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Christian Lindner (FDP), Bundesminister der Finanzen, nehmen im Plenarsaal des Bundestags zu Beginn der Haushaltswoche an der Sitzung teil. Bild: dpa

Nach einem Sportunfall zeigt sich Olaf Scholz mit Augenklappe – und mit Humor. Der Kanzler wünscht sich Memes, das Internet liefert.

Nein, Olaf Scholz ist nicht zur Piratenpartei gewechselt. Zumindest noch nicht. Die Augenklappe, die Scholz seit dem vergangenen Montag trägt, ist für Nutzer der sozialen Medien zumindest genug Anlass, den Bundeskanzler zu bespaßen.

Am Wochenende war der 65 Jahre alte Scholz auf seiner Joggingstrecke in Potsdam gestürzt. Regierungssprecher Steffen Hebestreit teilte mit, dass es dem Kanzler jedoch gut gehe und er seine Termine wahrnehme. Am Montag veröffentlichte Scholz dann das bisherige Meme-Material des Jahres: ein neues, professionelles Porträt – mit Schrammen im Gesicht und schwarzer Augenklappe. Arrrr!

„Wer den Schaden hat… Bin gespannt auf die Memes. Danke für die guten Wünsche, sieht schlimmer aus, als es ist!“, schrieb Scholz dazu auf der Plattform X (früher Twitter). Noch am selben Tag fluteten Nutzer die Plattformen X und Instagram mit Memes. Neben privaten Nutzern scherzten auch die Medien und Firmen wie die DB Cargo mit dem neuen Look des Bundeskanzlers.

Schluss mit geschüttelt, nicht gerührt! Der Postillon sieht Scholz als neuen Bond-Schurken. Dem Bundeskanzler fehlen für den perfekten Look nur noch Fliege und Zigarre.

Auch das Marvel-Universum musste herhalten.

Die Piraten-Memes (die Banditen, nicht die Partei!) durften natürlich auch nicht fehlen. Von „Fluch der Karibik“ über „Spongebob Schwammkopf“ bis zum beliebten Anime „One Piece“ war hier einiges dabei. Als neuer Jack Sparrow könnte der Bundeskanzler also bald Handelsschiffe im Namen der Bundesregierung kapern.

Nicht zuletzt freut sich die Piratenpartei dann doch über ihren neuen Bundesvorsitzenden.

Auch Scholz' Kollegen in der Politik konnten mit freundlichem Spott nicht an sich halten: „Mein Eindruck ist, das Sehfeld des Bundeskanzlers ist zeitweilig nach rechts begrenzt. Vermutlich beginnt es etwa vorne ab der Reihe der CDU/CSU. Vielleicht findet er demokratischen Trost in den nächsten Tagen darin“, äußerte sich Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) am Dienstag im Bundestag. Die AfD-Fraktion sitzt vom Platz des Bundeskanzlers auf der Regierungsbank gesehen rechts von ihm.

Auch Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) äußerte sich zur Augenklappe: „Ich finde, es sieht schon bedrohlich aus“, sagte Habeck am Montagabend bei einer Veranstaltung des „Stern“ über Scholz.

Zunächst habe er das Augenklappenfoto für einen Scherz gehalten: „Zuerst dachte ich, es ist eine Collage und soll witzig sein.“ Er habe dem Kanzler dann gesimst, so Habeck. „Ich habe ihm gute Genesung gewünscht, aber ich habe danach nicht gefragt, was hinter der Augenklappe los ist.“

Und womöglich liefert die anstehende Woche noch weiteres Meme-Material: Bundeskanzler Scholz eröffnet am Dienstag in München die Auto- und Verkehrsmesse IAA – mit Augenklappe.

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