30 Prozent hat die Aktie von Nvidia seit dem Rekordhoch verloren. Am Montag, dem schwarzen Montag, krachte der Titel des KI-Champions zwischenzeitlich auf 90,69 Dollar nach unten – zum Handelsende stand ein Minus von 6,4 Prozent auf 100,45 Dollar zu Buche. Einer hat es in diesen wilden Zeiten richtig gemacht.
Jensen Huang verkauft seit Monaten Aktien des Unternehmens, das er selbst 1993 gegründet hat und dessen CEO er immer noch ist. Allein im Juli hat der 61-Jährige Aktien im Wert von rekordverdächtigen 323 Millionen Dollar veräußert, also unmittelbar, bevor die Börse zusammenbrach. Ein besseres Timing kann man praktisch nicht haben. Doch, Buffett hat es ebenfalls. Der Berkshire-Hathaway-Chef hat sich im zweiten Quartal massiv von Apple-Aktien getrennt und dadurch seinen Cashbestand auf unfassbare 277 Milliarden Dollar hochgefahren.
Jensen Huang hat laut Bloomberg seit dem Rekordhoch von Nvidia Aktien im Wert von 500 Millionen Dollar verkauft. Täglich trennte er sich von 120.000 Anteilscheinen. Doch Huang war nicht der einzige Nvidia-Insider, der verkaufte. Verwaltungsratsmitglied Mark Stevens veräußerte Aktien im Wert von etwa 125 Millionen Dollar, Jay Puri, der Executive Vice President of Worldwide Field Operations, verkaufte Aktien im Wert von rund zehn Millionen Dollar. Insgesamt trennten sich die Nvidia-Manager von Aktien im Wert von über eine Milliarde Dollar.
Auffallend bei Huang: In den vier Jahren zuvor hat der CEO Nvidia-Aktien im Wert von gerade einmal 900 Millionen Dollar verkauft. Nun also Pakete mit einem Volumen von mehr als der Hälfte. Es sieht fast so aus, als ob dem Boss – und seinen Kollegen ebenfalls – die Rally an der Börse zu heiß wurde – und sie lieber Kasse machten.
Das heißt aber nicht, dass Huang jetzt Zweifel bekommt an der Nvidia-Story. Der 61-Jährige brennt für sein Unternehmen und KI, er hat Milliarden Dollar und zig Tausende Arbeitsstunden investiert, um den Konzern bei der neuen Technologie an die Spitze zu bringen. Neue Chipdesigns und Technologien sollen die Konkurrenz weiter auf Abstand halten. Bislang geht das auf: Die von Bloomberg befragten Analysten erwarten für das laufende Geschäftsjahr einen Umsatz des Geschäfts mit Rechenzentren von 105 Milliarden Dollar. AMD, die Nummer 2 der Branche, wird in diesem Jahr aller Voraussicht nach nur 4,5 Milliarden Dollar in diesem Bereich umsetzen.
Nvidia fiel jetzt zwar nach 555 Prozent unter den Stoppkurs des AKTIONÄR, doch es bleibt nach wie vor eine der spannendsten Storys, die die Börse zu bieten hat. Zu einem ganz großen Teil liegt das an Jensen Huang.
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Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.