In der nordserbischen Stadt Novi Sad wurden beim Einsturz eines Vordachs des Hauptbahnhofs mehr als ein Dutzend Menschen getötet. Unter den Trümmern seien die Leichen von mindestens 13 Menschen geborgen worden, sagte Innenminister Ivica Dacic am Samstagabend. Zahlreiche weitere Menschen erlitten Verletzungen.
Die Räumungsarbeiten dürfen laut Polizeiangaben noch mehrere Stunden anhalten, weshalb ein weiterer Anstieg der Opferzahl nicht ausgeschlossen wurde. Drei Schwerverletzte wurden ins Krankenhaus eingeliefert. Über die Zahl von eventuell leichter verletzten Personen gab es zuerst keine Informationen.
Der Hauptbahnhof wird derzeit umgebaut. Das Vordach soll den Berichten zufolge von den Umbauten nicht betroffen gewesen sein. Zuletzt wurden Reparatur- und Modernisierungsarbeiten abgeschlossen, mit denen laut dem TV-Sender N1 zwei staatliche chinesische Firmen beauftragt worden waren.
Das Unglück ereignete sich zu Mittag, als vor dem Wochenende viele Menschen unterwegs waren. Die Ursache für den Einsturz war zunächst nicht bekannt. Der Hauptbahnhof von Novi Sad war 1964 im damaligen sozialistischen Jugoslawien errichtet worden, in dem damals typischen modernistischen Stil. Die 300.000-Einwohner-Stadt an der Donau ist Verwaltungssitz der Provinz Vojvodina.
Der Rettungseinsatz. APA / AFP / Nenad Mihajlovic