"Es steht Geschichte auf dem Spiel": Novak Djokovic will Revanche ...
Novak Djokovics Augen funkelten. "Es steht Geschichte auf dem Spiel", sagte der serbische Rekordchampion, als er seinen 37. Finaleinzug bei einem Grand-Slam-Turnier perfekt gemacht hatte: "Wimbledon holt das Beste aus mir heraus. Ich hoffe, dass ich meine Hand wieder an die Trophäe kriege."
Djokovic, der die schwierigste Saison seit langer Zeit spielt, der große Fragezeichen nach seiner Knie-OP erst ausräumen musste, geht die Revanche gegen Carlos Alcaraz am Sonntag (15 Uhr/Prime Video) wild entschlossen an. Noch einmal setzt der 37 Jahre alte Topstar alles daran, an der Church Road den vergoldeten Pokal in die Höhe zu stemmen. Bislang war ihm dies sieben Mal vergönnt. Ein Titel fehlt, um mit Turnier-Rekordsieger Roger Federer gleichzuziehen.
"Natürlich bin ich mir bewusst, dass Roger acht Wimbledonsiege hat", sagte Djokovic: "Außerdem ist es mein potenziell 25. Grand Slam. Natürlich ist das eine große Motivation, aber gleichzeitig gibt es auch eine Menge Druck und Erwartungen."
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Und dann steht da ja auch noch Titelverteidiger Alcaraz auf der anderen Seite, der ihm im vergangenen Jahr nach einem hochspannenden Duell über 4:42 Stunden die Krone entriss. Auch in diesem Jahr macht Alcaraz wieder voller Selbstvertrauen und enorm fokussiert sein Ding.
"Ehrlich gesagt, habe ich seit Beginn des Turniers nicht daran gedacht, dass ich der Titelverteidiger bin", sagte Alcaraz: "Ich versuche, jeden Tag besseres Tennis zu spielen. Ich werde das Finale genießen." Er will für eine perfekten spanischen Sporttag sorgen, am Abend steigt ja auch noch das EM-Finale.
Die rund 15.000 Zuschauer auf dem altehrwürdigen Centre Court von Wimbledon und Millionen Fans an den Bildschirmen rund um den Globus erwarten eine enorm spannende Partie zweier Athleten, die laut Djokovic durchaus viele Parallelen aufweisen. "Ich sehe viele Ähnlichkeiten zwischen mir und ihm, gerade was die Fähigkeit angeht, sich an den Belag anzupassen."
Auch Alcaraz hat in jungen Jahren schon Majortitel auf Rasen, Hartplatz und zuletzt in Paris auf Sand gewonnen.
Und er geht seinen Job mit der Ernsthaftigkeit nach, die es für viele große Titel braucht. Das beste Beispiel dafür ist Djokovic, der 2008 bei den Australian Open seine einmalige Sammlung eröffnete und bis heute nicht genug hat. Seit Jahren setzt er sich erfolgsbesessen mit Dingen wie Schlafqualität, der perfekten Ernährung oder der Emotionskontrolle auseinander. "Alles hat Auswirkungen auf die Leistung auf dem Platz", sagt Djokovic.