Magen-Darm-Alarm in Deutschland! Wie ihr euch vor dem Norovirus ...

13 Feb 2024
„Noroviren gehören zu den ansteckendsten überhaupt“ Magen-Darm-Alarm in Deutschland! Mediziner erklärt, wie ihr euch schützen könnt

Norovirus - Figure 1
Foto RTL Online

Von Oktober bis März haben Noroviren Saison! Viele Erkrankte werden durch das Virus tagelang außer Gefecht gesetzt. (Symbolbild)

picture alliance

13. Februar 2024 um 13:14 Uhr

von Madeline Jäger

Einen Magen-Darm-Infekt wünscht man seinem schlimmsten Feind nicht!

Doch gerade häufen sich die Norovirus-Fälle in Deutschland stark. Das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin meldet aktuell eine Verdopplung der Fälle im Vergleich zum letzten Jahr. Allgemeinmediziner und Medizinjournalist Dr. Christoph Specht schätzt die Lage ein und erklärt, wie ihr euch schützen könnt.

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Norovirus breitet sich derzeit aus – „Dunkelziffer um ein Vielfaches höher“

Das Norovirus löst einen schlimmen Brech-Durchfall aus und gilt als heimtückisch, weil es sich so schnell ausbreitet.

Nun schlägt das RKI Alarm, denn gerade stecken sich im Vergleich zum Vorjahr viel mehr Menschen mit dem Magen-Darm-Erreger an. So wurden im Januar 2024 bereits 8.230 Norovirus-Fälle verzeichnet, während im Januar letzten Jahres lediglich 3.947 Fälle gemeldet wurden.

Laut Allgemeinmediziner Dr. Christoph Specht dürfte die Dunkelziffer derzeit sogar „um ein Vielfaches höher liegen“, denn viele Norovirus-Fälle werden nicht gemeldet.

„Trotzdem sind solche Zahlen zu Anfang des Jahres und gerade im Januar noch normal. Im Moment ist eine typische Norovirus-Zeit und so sind Schwankungen bei der Anzahl der Fälle nicht ungewöhnlich. 2008 hatten wir Anfang des Jahres sogar 218.000 Norovirus-Fälle in Deutschland. Das war eine enorme Krankheitswelle mit zahlreichen Ausbrüchen in Gemeinschaftsunterkünften“, erklärt der Arzt.

„Doch für jeden einzelnen, der gerade am Norovirus leidet, ist die Krankheit ein Problem.“ Schließlich sei die Krankheit durch Symptome wie starke Durchfälle und schwallartiges Erbrechen gekennzeichnet.

Norovirus - Figure 2
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Lese-Tipp: Norovirus-Dauer: Auch Tage nach der Infektion ist man ansteckend

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„Noroviren gehören zu den ansteckendsten Viren überhaupt“

Die Norovirus-Symptome führen schnell zu einem enormen Flüssigkeitsverlust, der schnell wieder ausgeglichen werden sollte.

„Noroviren gehören zu den ansteckendsten Viren überhaupt. Nur Masern sind noch ansteckender. Winzige Viruspartikel des Norovirus reichen bereits aus, um sich anzustecken“, erklärt der Mediziner.

Die Ansteckung erfolgt über die Tröpfcheninfektion, also vorrangig bei der Toilettennutzung. Wer Angst hat, sich durch niesende Mitmenschen anzustecken, für den hat Specht jedoch gute Nachrichten: „Das geht in aller Regel nicht. Auch, wenn jemand spricht, oder hustet, erfolgt keine Ansteckung“, weiß der Mediziner.

Lese-Tipp: Immer mehr Norovirus-Fälle: Gefährliches Virus lauert auf Kreuzfahrtschiffen

Dr. Christoph Specht ist Allgemeinmediziner und Medizinjournalist

Moritz Jansen, photoMo

Norovirus: So schützt ihr euch vor der Ansteckung

Doch wie können wir uns generell vor einer Norovirus-Infektion bewahren?

Dazu hat der Mediziner einige Tipps parat:

Toilettendeckel schließen, bevor man die Spülung betätigtHände sehr sorgfältig mit Seife waschen (mechanische Reinigung) und die Zwischenräume nicht vergessenHohe Hygienestandards im Bad einhaltenBadezimmer gut reinigen! Wer mit Infizierten zusammenlebt, sollte unbedingt Desinfektionsmittel für die Toilette verwendenDesinfektion mit einem sogenannten viruzid plus Desinfektionsmittel

Lese-Tipp: Norovirus: An diesen Symptomen erkennt ihr den Magen-Darm-Infekt

Im Video: Norovirus! Woran erkenne ich das Virus?

02:04 min

Woran erkenne ich den Virus, wie kann ich mich schützen?

Norovirus - im Winter breitet er sich rasant aus!

Norovirus: „Entwickelt sich im Winter oft seuchenartig“

All diese Schutzvorkehrungen seien jedoch leider keine Garantie, sich nicht mit dem Norovirus anzustecken.

„Gerade in Gemeinschaftseinrichtungen ist das Norovirus ein Problemvirus. Im Winter entwickelt sich das Norovirus schnell seuchenartig. Für Senioren und sehr junge Menschen kann das zur Gefahr werden, weil das Immunsystem nicht mehr so gut funktioniert oder noch nicht so stark ausgeprägt ist“, erklärt der Mediziner. Entscheidend sei hier eine hohe Flüssigkeitszufuhr während der akuten Krankheitsphase.

Allgemein sei die Krankheit jedoch oft nach zwei bis drei Tagen ausgestanden. Mindestens zwei Tage, nachdem die Krankheitssymptome abklingen, sei das Norovirus jedoch immer noch ansteckend.

„Wer also die Möglichkeit hat, sollte nach der Genesung besser im Homeoffice arbeiten“, empfiehlt Specht. Außerdem sollten Patienten vor einem Arztbesuch immer erst telefonisch mit ihrem Hausarzt Rücksprache halten, um möglichst niemanden anzustecken.

Und: „Wem es nach drei Tagen immer noch schlecht geht, der sollte auf jeden Fall Kontakt zu seinem Hausarzt aufnehmen“, rät der Mediziner abschließend.

Autoren: Madeline JägerGesundheitMagen-DarmSymptomeRobert Koch-Institut

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