Energie, Kitsch und drückende Beats: Die Überfliegerin Nina Chuba ...

Nina Chuba

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Exil präsentiert: Nina Chuba im XTRA

Letzten Samstag machte Nina Chuba im XTRA einen Halt auf ihrer Tour. Die momentan wohl gehypteste deutschsprachige Künstlerin versprühte gute Laune und eine ordentliche Portion Energie.

Von Adina Steimer

Um 20:45 Uhr war es so weit: Das Licht im XTRA verdunkelte sich und ein Intro mit drückenden Beats begann zu spielen. Anspannung und Vorfreude lag in der Luft – die Menschen waren ready für Nina Chuba.

Dann tratt die Sängerin auf die Bühne. Ihr langes Haar hatte sie zu einer Zopffrisur geflochten, dazu trug sie ein bauchfreies Cut-out top und eine Jeans: ganz Nina-Chuba-Like. Mit der Dancehall-Nummer «Mangos mit Chili» eröffnete die 24-jährige den Abend. Nahtlos ging es mit «Solo» weiter, einer schnellen Nummer. Anschliessend begrüsste Nina Chuba das Publikum und merkt an, dass sie die gute Stimmung richtig fühlen könne. «Das war bei den letzten zwei Auftritten in der Schweiz nicht so», fügt sie an. Das Publikum sei damals etwas verhalten gewesen. Doch dieses Mal hatten die Leute Bock und Energie – und das spürte man. Die Menge tanzte, sang oder klatschte mit. Grundsätzlich waren die Zuschauer:innen sehr freundlich, ein echter Pluspunkt.

Zwischen Neid und Verwirrtheit

Beim Refrain der Popnummer «Tracksuit velours» forderte Nina Chuba die Menge auf, mitzusingen. Das liess sich das Publikum nicht zweimal sagen. Ähnlich tönte es bei «Ich hass dich», auf dem Chapo102 von der Rapcrew «102 Boyz» als Featuregast vertreten war. Obwohl dieses Lied auf den ersten Blick nicht ganz in das Design ihres Debütalbums «Glas» passen mag, wirkt es dennoch authentisch. Der einzige leichte Kritikpunkt: Featuresongs wirken live oft etwas verloren, da der Featurepart meist nicht dabei ist und ein Playback durch den Konzertsaal hallt.

Mit «Neben mir» performte Nina Chuba ein spezielles Lied: Ihr erstes deutschsprachiges Lied, erschienen 2021. Davor sang sie nur auf Englisch. Rückwirkend betrachtet war «Neben mir» der Startschuss für ihre Karriere als Überfliegerin. Im ruhigeren Teil des Konzertes spielte die Künstlerin unter anderem «Glas» eine melancholische, aber dennoch wunderschöne Ballade. Live gesungen berührt diese das Herz noch ein Stück mehr. Nach dem schwermütig-schönen Teil weckte die Sängerin die Menge mit «Freitag» wieder auf. Eine Lobeshymne auf das Partymachen.

Süsser Kitsch und drückende Beats

Die Doppelsingle «Fieber» / «Glatteis» war wieder trauriger, doch gehört zu den besten Tracks. Die Emotionen, das drückende Gefühl der Beats auf «Glatteis» und der Schmerz in der Stimme von Nina Chuba war im ganzen Raum spürbar. Passend zum Frühling folgte mit «Sakura» das pure Gegenteil: Ein kitschig-süsses Liebeslied. Wie Nina Chuba betont, ist es das einzige positive Liebeslied auf dem Album. Bei ihrem Hit «Wildberry Lillet» war die Stimmung endgültig auf dem Höhepunkt.

Am Ende bleibt es alles gleich

Heimlicher Star des Abends war «Alles gleich». Es war spürbar, dass Nina Chuba ihren «Ich-hab-es-geschafft-Moment» hatte und endlich «ein Stück vom Hype» abbekommen hat. Der Text war ursprünglich negativ gefärbt, doch live wirkte es positiver. Nach diesem passenden Abschluss – ist der Song doch auch das Outro ihres Albums «Glas» – war das Konzert offiziell fertig.

Doch Nina Chuba kam nochmals auf die Bühne und spielte «Femminello» und zwei unveröffentlichte Songs als Zugabe. Alles in allem ein lobenswertes Konzert.

Übrigens für all diejenigen, die das Konzert verpasst haben: Nächstes Jahr kehrt Nina Chuba wieder nach Zürich zurück, zudem spielt sie an einigen Festivals.

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