Ex-Schiedsrichter-Boss der NFL offenbart: Referees wurden um ...

17 Dez 2023
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Aktualisiert: 17.12.202316:36 UhrFranziska Wendler

Das Thema Glücksspiel steht in der NFL mehr und mehr im Fokus. Nun erklärt der Ex-Referee-Boss, Schiedsrichter seien mit Manipulationsanfragen konfrontiert gewesen.

Von Franziska Wendler

Seitdem Glücksspiel in fast allen Teilen der USA legal ist, scheinen die Schiedsrichter in der NFL noch stärker unter Beobachtung zu stehen. Bei so gut wie jedem kritischen Call hört man Fans rufen, das Spiel sei manipuliert.

Zwar war die beste Football-Liga der Welt noch mit keinem großen Referee-Skandal konfrontiert, dennoch gab es Fälle, in denen Offizielle angesprochen und gebeten wurden, Spiele zu manipulieren. Dies gab nun Dean Blandino zu, der von 2013 bis 2017 die Schiedsrichter-Abteilung der NFL leitete.

So wurde Blandino im "Awful Announcing Podcast" gefragt, ob er von Situationen wisse, in denen Offizielle gebeten wurden, Partien zu manipulieren, indem "ein Ergebnis oder eine Statistik" beeinflusst werden. Die Antwort des früheren Schiedsrichter-Bosses fiel in der Folge eindeutig aus.

"Wir hatten schon Situationen, in denen Leute angesprochen wurden", berichtet der 52-Jährige.

Und führt weiter aus: "Wir haben unseren zuständigen Referees immer gesagt, dass wir nicht wollen, dass sie NFL-Kleidung tragen, wenn sie in Hotels untergebracht sind. Sie reisen während der Saison herum und wir wollten, dass sie unauffällig sind. Weil wenn jemand sie sieht und sich denkt: 'Oh, das sind die NFL-Offiziellen', dann weiß man nie. Man weiß nicht, wem man begegnet."

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Demnach wissen die Referees in der NFL, "dass sie sich an den Sicherheitsdienst der Liga wenden können, wenn etwas derartiges passiert, und das ist in der Vergangenheit schon vorgekommen".

NFL-Referees werden streng kontrolliert

In der Folge sprach Blandino zudem darüber, dass ein Grund, warum die NFL in der Lage war, einen Schiri-Skandal bislang zu vermeiden, darin liegt, dass die Liga Dutzende Sicherheitsvorkehrungen getroffen habe, um dies zu verhindern. Dazu gehört auch, dass alle Referees einen mitunter zermürbenden Einstellungsprozess durchlaufen müssen.

"Die NFL hat so viele Kontrollen eingerichtet, nur damit man Referee werden kann. Sie schauen sich alle deine geschäftlichen Verbindungen an. Sie suchen nach Interessenskonflikten, Bankkonten, alles", verrät der Regelexperte von "Fox": "Und es gibt Kontrollen während der Saison. Wenn also ein Offizieller am Freitag zehn Dollar auf seinem Bankkonto hat, dann bei einem Spiel arbeitet und später 100.000 Dollar hat, dann ist das ein Warnsignal."

Und weiter: "Sie überwachen die Wettquoten und schauen, wie sich die Calls der Schiedsrichter darauf auswirken und ob einzelne Offizielle an auffällig vielen Calls beteiligt sind, die die Wettquoten verändern. Das ist ein gewaltiges Unterfangen. Denn was die Liga nicht will und was wir nie wollten, ist eine Situation, wie sie in der NBA passiert ist."

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Kein Skandal wie in der NBA

Zur Erklärung: 2007 erlebte die NBA einen Albtraum, als herauskam, dass der Schiedsrichter Tim Donaghy auf Spiele gewettet und die Punkteverteilung von Spielen, an denen er direkt beteiligt war, manipuliert hatte.

Angesichts der strengen Sicherheitsvorkehrungen der NFL glaubt Blandino deshalb nicht, dass der Liga ein ähnlicher Skandal blühen könnte.

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