WHO: Drei von fünf Kindern wird zu Hause Gewalt angetan
Online seit heute, 7.25 Uhr
Hunderte Millionen Kinder und Jugendliche weltweit erleben nach Angaben der Vereinten Nationen im Alltag Gewalt. Dazu gehören Schläge in der Familie, Mobbing in der Schule, körperlicher und emotionaler Missbrauch und sexuelle Gewalt. Das könne lebenslange Folgen haben, warnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO).
In den meisten Fällen finde die Gewalt hinter verschlossenen Türen statt. Mehr als die Hälfte der Kinder und Jugendlichen zwischen zwei und 17 Jahren, insgesamt mehr als eine Milliarde Minderjährige, erlebt laut WHO jedes Jahr Gewalt.
Gewalt wird oft verschwiegenBei drei von fünf Kindern und Jugendlichen sei es körperliche Gewalt zu Hause, bei jedem fünften Mädchen und jedem siebenten Buben sexuelle Gewalt. Ein Viertel bis die Hälfte der Minderjährigen sind den Angaben zufolge von Mobbing betroffen.
Nur die Hälfte der Kinder spreche Schätzungen zufolge über ihre Gewalterfahrungen, weniger als zehn Prozent bekämen Hilfe. Lebenslange Folgen könnten unter anderem Depressionen und Angstzustände sowie Drogenmissbrauch sein.
Länder versprechen auf UNO-Konferenz mehr MaßnahmenBei der ersten UNO-Konferenz zu Gewalt gegen Kinder versprachen in Bogota in Kolumbien jetzt mehr als 100 Länder, etwas zu tun. Sie wollen unter anderem überforderte Eltern besser unterstützen, Schulprogramme gegen Mobbing und für gesundes Sozialverhalten initiieren und das Heiratsalter heraufsetzen.
In vielen Ländern ist es noch nicht verboten, dass Kinder in der Schule oder zu Hause geschlagen werden. Einige dieser Länder wollen ein solches Verbot jetzt einführen.