Musk-Start-Up Neuralink setzt erstmals Gehirn-Implantat bei ...

30 Jan 2024
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Stand: 30.01.2024, 10:57 Uhr

Von: Ulrike Hagen

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Elon Musks Start-up Neuralink setzt erstmals ein Gehirn-Implantat bei einem Menschen ein. Es soll unter anderem ermöglichen, mit Gedanken ein Handy zu steuern.

Neuralink - Figure 1
Foto Frankfurter Rundschau

San Francisco – „Gehirn-Computer-Schnittstellen haben das Potenzial, das Leben zum Besseren zu verändern“, heißt es auf der Website von Neuralink, dem Neurotechnologie-Unternehmen von Elon Musk. Nun hat die Medizintechnik-Firma des Tausendsassas erfolgreich zum ersten Mal einem Menschen ihr Gehirn-Implantat eingesetzt.

Der Patient befindet sich nach dem Eingriff am Sonntag in gutem Zustand, wie Elon Musk am Montag (29. Januar) auf seiner Online-Plattform X, ehemals Twitter verkündete.

Durchbruch in der Neurotechnologie: Elon Musks Start-up Neuralink setzt Gehirn-Implantat bei einem Menschen ein. © IMAGO/NurPhotoStart-up von Elon Musk: Neuralink setzt erstem Menschen Gehirn-Implantat ein

Der laut Forbes 2023 „nur“ noch zweitreichste Mensch der Welt, und unter anderem Tesla- und SpaceX-Gründer, erklärte weiter: „Erste Ergebnisse zeigen eine vielversprechende Erkennung von Neuronenspitzen“. Das erste Neuralink-Produkt trage den Namen „Telepathy“. Weitere Details gab es zunächst nicht.

Das Implantat soll es ermöglichen, durch Gedanken ein Smartphone zu bedienen – und darüber auch andere Technik, so Musk. Die ersten Profiteure der neuen Technologie sollen Personen sein, die die Fähigkeit zum Gebrauch ihrer Gliedmaßen verloren haben: „Stellen Sie sich vor, Stephen Hawking könnte schneller kommunizieren als eine Schnellschreiberin oder ein Auktionator. Das ist das Ziel“, hieß es vonseiten des Tech-Milliardärs.

Durchbruch in der Neurotechnologie: Gehirn-Implantat macht „telepathische“ Handy-Steuerung möglich

Im Mai vergangenen Jahres verkündete Elon Musks Hirnimplantat-Firma Neuralink, eine Zulassung der US-Gesundheitsbehörde FDA für klinische Studien am Menschen erhalten zu haben. Dies sei ein wichtiger erster Schritt, „der es unserer Technologie eines Tages ermöglichen wird, vielen Menschen zu helfen“, schrieb Musk auf Twitter. Ziel ist es, das menschliche Gehirn mit einem Computer zu vernetzen.

Chip-Vernetzung zwischen Gehirn und Computer soll Patienten beim Laufen und Kommunikation helfen

Das Implantat von Neuralink ist flach und rund, mit insgesamt 1024 Elektroden, heißt es in Berichten der Deutschen Presse-Agentur. Ein Roboter verbindet diese Elektroden mit dem Gehirn des Patienten mithilfe einer extrem feinen Nadel. Vor der Anwendung beim Menschen wurde die Technologie an Affen getestet. Für die klinische Studie suchte Neuralink gezielt Patienten mit Tetraplegie – einer Form von Querschnittlähmung, die sowohl die Beine als auch die Arme betrifft.

Wenn Menschen zu Bewegungen ansetzen, wird ein bestimmter Bereich im Gehirn aktiv. Die Elektroden des Neuralink-Implantats fangen diese Signale auf. So soll es reichen, sich eine Bewegung vorzustellen, um zum Beispiel einen Cursor am Computer zu bedienen. Auch bei erfolgreichen Operationen kann es Monate dauern, bis Patienten lernen, Computer mit Gedanken zu kontrollieren. Die klinische Studie von Neuralink ist auf sechs Jahre ausgelegt.

An Hirn-Computer-Schnittstellen dieser Art wird schon seit Jahren geforscht und einige Menschen haben bereits verschiedene Implantate eingesetzt bekommen. Neuralink hat auch mehrere Konkurrenten, die die Technologie ebenfalls kommerziell nutzen wollen. Die Firma Precision Neuroscience will ihr Implantat mit ebenfalls 1024 Elektroden auf einem Film über einen sehr feinen Schnitt im Schädel minimalinvasiv am Gehirn anbringen. Und ihr Rivale Synchron bringt sein System mit 16 Elektroden über Blutgefäße in die Nähe der richtigen Gehirnbereiche.

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