Krieg im Nahen Osten: Netanyahu schwört Rache für mutmaßlichen ...

12 Stunden vor

Premier Netanyahu: »Jeder, der versucht, den Bürgern Israels zu schaden, wird einen hohen Preis zahlen«

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Debbie Hill / AFP

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat sich zu dem mutmaßlichen Drohnenangriff auf sein Privathaus geäußert. Er lasse sich nicht abschrecken, sagte Netanyahu in einem in sozialen Medien veröffentlichten Video. Israel werde den Krieg gewinnen. Später schrieb Netanyahu auf X, der Versuch der Hisbollah, ihn und seine Frau »zu ermorden«, sei ein schwerer Fehler gewesen.

Der Angriff werde ihn und den Staat Israel nicht davon abhalten, »unseren gerechten Krieg gegen unsere Feinde fortzusetzen, um unsere Zukunft zu sichern«, schrieb der Premierminister weiter. »Ich sage dem Iran und seinen Stellvertretern in seiner Achse des Bösen: Jeder, der versucht, den Bürgern Israels zu schaden, wird einen hohen Preis zahlen.«

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Am Samstagnachmittag hatten mehrere Medien über einen Drohneneinschlag nahe Netanyahus Wohnhaus in der Küstenstadt Caesarea berichtet. Das israelische Militär teilte später mit, dass der Angriff dem israelischen Ministerpräsidenten gegolten habe, zwei weitere Drohnen seien auf israelischen Territorium abgefangen worden. Es sei niemand verletzt worden, Netanyahu und seine Ehefrau waren zu dem Zeitpunkt nicht zu Hause.

Den genauen Einschlagsort der Drohne nannte ein Sprecher Netanyahus nicht. Solche Angaben dürfen in der Regel in Israel nicht veröffentlicht werden, weil Gegner diese für künftige Angriffe nutzen könnten.

Am Abend reklamierte laut iranischen Staatsmedien die Hisbollah den Angriff für sich. Das berichtete die Nachrichtenagentur AFP.

Israel ruft auf Flugblättern zur Aufgabe auf

In dem Versuch, die verbleibenden Geiselnehmer der Hamas zur Aufgabe zu drängen, haben israelische Flugzeuge Blätter über dem Gazastreifen abgeworfen. Darauf zu sehen: ein Bild des getöteten Hamas-Chefs Yahya Sinwar. »Hamas wird Gaza nicht länger regieren«, steht auf Arabisch auf den Papieren. »Wer die Waffe niederlegt und die Geiseln übergibt, darf gehen und in Frieden leben«, heißt es weiter.

Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Einwohner der Stadt Chan Junis. Die Zitate ähneln Äußerungen von Ministerpräsident Netanyahu vom Donnerstag, als er den Tod Sinwars kommentierte.

Israelisches Militär greift Hisbollah-Geheimdienstzentrale an

Gleichzeitig setzt das israelische Militär seine Angriffe im Gazastreifen und im Libanon fort, trotz andauernder Kritik aus den USA. Im Libanon bombardierte das israelische Militär nach eigenen Angaben Waffenlager sowie die Geheimdienstzentrale der Hisbollah-Miliz. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, dass der Vorort Haret Hreik von einer ganzen Reihe von Luftschlägen getroffen worden sei. Auf Bildern waren große Rauchwolken zu sehen, die aus dem dicht besiedelten Gebiet aufstiegen.

Bei Bombardements auf das Flüchtlingslager Al Maghasi im Gazastreifen sollen nach palästinensischen Angaben mindestens elf Menschen ums Leben gekommen sein. Unter den Trümmern würden noch weitere Personen vermisst, berichtet die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa.

In Dschabalia, wo das größte Flüchtlingslager im Gazastreifen liegt, sind nach palästinensischen Angaben alle drei Krankenhäuser außer Betrieb. Zuvor sollen dort durch israelische Angriffe mindestens 33 Menschen getötet und 85 Personen verletzt worden sein. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

USA: Sinwars Tod als Chance nutzen

Die USA drängen weiter auf Mäßigung. Es sei wichtig, die Gelegenheit für einen Waffenstillstand zu nutzen, die sich durch die Tötung des Hamas-Führers Yahya Sinwar biete, sagte Vizepräsidentin Kamala Harris am Samstag vor Reportern. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sagte, die Zahl der zivilen Todesopfer sei zu hoch. Die USA würden gern »einen Übergang zu Verhandlungen sehen, der es Zivilisten auf beiden Seiten erlauben würde, in ihre Häuser zurückzukehren«, sagte Austin.

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