Israels Regierungschef Netanjahu trifft Trump in Florida

26 Jul 2024

Es gebe „hoffnungsvolle Fortschritte bei den Gesprächen“, meinte Harris nach ihrem Treffen mit Netanjahu. Die Vizepräsidentin fand offenbar härtere Töne gegenüber Netanjahu als Biden. APA / AFP / Roberto Schmidt

Netanjahu - Figure 1
Foto DiePresse.com

Israels Regierungschef ist auf US-Reise. Die USA als wichtigster Verbündeter drängen Israel zu humanitärer Hilfe in Gaza. Das Treffen zwischen Netanjahu und Trump dürfte Biden als Affront werten.

Der republikanische Präsidentschaftsbewerber Donald Trump trifft am Freitag Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu in seinem Anwesen in Florida. Details zu dem Treffen sind bisher nicht bekannt. Der frühere US-Präsident kündigte die Einladung über sein Online-Sprachrohr Truth Social an, Netanjahu hatte das Treffen Berichten zufolge erbeten.

Netanjahu befindet sich auf USA-Reise. Am Mittwoch hielt er eine Rede vor dem US-Kongress. Für Donnerstag standen Treffen mit US-Präsident Joe Biden und Vize Kamala Harris auf dem Programm.

Netanjahu USA-Besuch fällt in die politischen Wirren nach dem Rückzug von Biden aus dem Wahlkampf. Das Treffen zwischen Trump und Netanjahu dürfte Biden als Affront werten. Das Verhältnis zwischen dem US-Präsidenten und Israels Regierungschef war ohnehin angespannt - wegen des Vorgehens der israelischen Führung unter Netanyahu im Gaza-Krieg hat sich die Stimmung weiter verschlechtert. Die USA als wichtigster Verbündeter drängen Israel, die humanitäre Hilfe in Gaza zu verstärken und den Schutz der Zivilbevölkerung zu verbessern.

Treffen mit Harris und Biden

Bei Biden bedankte sich Netanjahu für dessen Unterstützung: „Ich möchte Ihnen für 50 Jahre im öffentlichen Dienst und 50 Jahre Unterstützung für den Staat Israel danken“, sagte der israelische Regierungschef zu Biden. Kamala Harris drängte ihn bei ihrem Treffen danach auf ein Abkommen für eine Waffenruhe zwischen Israel und Hamas. Sie habe Netanjahu ihre „ernste Besorgnis“ über die Opferzahlen übermittelt.

Es gebe „hoffnungsvolle Fortschritte bei den Gesprächen“, sagte die demokratische Präsidentschaftsbewerberin nach dem Treffen. „Und wie ich Ministerpräsident Netanjahu soeben gesagt habe: Es ist an der Zeit, dieses Abkommen zustande zu bringen.“ Trotz der Mahnung bekannte sich Harris klar zu Israel und verurteilte sowohl Antisemitismus als auch Islamophobie.

Angespanntes Verhältnis

Das Weiße Haus teilte mit, dass Biden Netanjahu auf die Notwendigkeit hingewiesen habe, die Lücken für eine Waffenruhe im Gazastreifen zu schließen, Hindernisse für Hilfslieferungen zu beseitigen und die Zivilbevölkerung bei Militäroperationen zu schützen. Seit Monaten wird über einen Waffenstillstand verhandelt. Aus US-Regierungskreisen heißt es, dass die Parteien einer Vereinbarung über einen sechswöchigen Waffenstillstand im Austausch für die Freilassung von Frauen, sowie kranken, älteren und verwundeten Geiseln durch die Hamas näher sind als je zuvor.

Das Verhältnis zwischen dem amtierenden US-Präsidenten Biden und Israels Ministerpräsident ist schon lange angespannt. Wegen des Vorgehens der israelischen Führung im Gaza-Krieg hat sich die Stimmung weiter verschlechtert. Die USA als wichtigster Verbündeter drängen Israel seit Monaten, die humanitäre Hilfe in Gaza zu verstärken und den Schutz der Zivilbevölkerung zu verbessern. Netanyahu weist jegliche Kritik am militärischen Vorgehen seines Landes im Gazastreifen zurück. (APA/dpa)

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