Bestes NR-Wahl-Ergebnis: NEOS zufrieden und für Regierung „bereit“

3 Stunden vor

Bestes NR-Wahl-Ergebnis

NEOS hat am Wahlsonntag sein bestes Ergebnis bei einer Nationalratswahl gefeiert. Parteichefin Beate Meinl-Reisinger zeigte sich zufrieden: „Ich freue mich sehr über unser Ergebnis.“ Sowohl die Stimmen für NEOS als auch jene für die FPÖ zeigten, dass die Österreicherinnen und Österreicher Veränderung wollen. Nur NEOS könne hingegen einen positiven Wandel bringen. „Wir stehen für Reformen.“ Auch sieht sie das Ergebnis als Auftrag: „Wir sind bereit.“

NEOS - Figure 1
Foto ORF

Online seit gestern, 23.16 Uhr

Meinl-Reisinger meinte, es bedürfe Änderungen im Land, und für solche Reformen stehe NEOS. Angesprochen auf die Schwierigkeiten der deutschen „Ampel“ befand sie, dass man nicht jede Konstellation vergleichen könne.

Auf der Party wurde sie von den feiernden Pinken mit „Beate“-Rufen begrüßt. „Es ist das historisch beste Ergebnis“, und es war „die beste Wahlkampagne, die Österreich je gesehen hat“. Man habe sich getraut, über „heiße Eisen“ zu reden, „die schon viel zu lange nicht angefasst wurden“. Nun gelte es, eine Regierung zu bilden. „Wir wollen eine proeuropäische und nicht eine, die sich in Europa isoliert.“

Meinl-Reisinger bei der Wahlparty Warnung vor FPÖ

An die zweite Partei mit einem Plus vor dem Ergebnis, die FPÖ bzw. deren Parteichef Herbert Kickl, hatte sie am Wahlabend eine klare Botschaft: „Ich will Sie nicht in der Regierung haben. Ich halte es einfach nicht für gut für unser Land.“ Sie selbst sei bereit für Sondierungsgespräche, aber eben nicht mit der FPÖ. Meinl-Reisinger warnte auch vor der Stimmung, die gegenüber Journalisten und Journalistinnen unter der FPÖ herrsche – etwa bei einem Angriff auf einen Puls24-Reporter beim Wahlabschluss der Blauen am Freitag.

Auch die Listenzweite Stephanie Krisper warnte vor der FPÖ. Eine Regierung unter Beteiligung der FPÖ schade dem Land nachhaltig. Sie hält FPÖ-Chef Kickl auch nicht geeignet für das Amt des Nationalratspräsidenten. Es bleibe abzuwarten, wen die FPÖ nominiere.

Jubel trotz höherer Erwartungen

Nach der ersten Hochrechnung gab es großen Jubel. „Wir sind einer von zwei Wahlgewinnern“, sagte NEOS-Generalsekretär Douglas Hoyos zur APA. Das pinkfarbene, aber auch das blaue Ergebnis zeige, dass die Österreicher Veränderung wollen.

Ganz ungetrübt war die Feierstimmung im Salonplafond im Museum für angewandte Kunst (MAK) an der Wiener Ringstraße dennoch nicht. Vor der ersten Hochrechnung geisterte der Traum vom zweistelligen Ergebnis herum. Auch dass die Mandate von NEOS nicht zwangsläufig gebraucht werden, um eine Regierungsmehrheit gegen die FPÖ zu bilden, schmälerte die Freude über den Wahlerfolg ein wenig.

Abgeordneter Josef Schellhorn sagte zur APA, er hätte sich mehr erhofft. „Ganz ehrlich, das Ergebnis ist unter meiner persönlichen Erwartung. Es ist immer wieder das Gleiche: Wenn es sich vorne zuspitzt, denkt keiner daran, wer hinten für Reformen zuständig ist.“

NEOS will in Regierung

Julian Paschinger (ORF) berichtet, warum eine Regierungsbeteiligung für NEOS das wichtigste Ziel ist.

Drängen auf Regierungsverantwortung

Der stellvertretende Klubchef Nikolaus Scherak erklärte vor Journalisten, es sei das beste NEOS-Ergebnis. Die Bevölkerung habe gezeigt, dass sie kein Weiter-wie-bisher wolle. Er nehme Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) beim Wort, der sich gegen eine Koalition mit Kickl ausgesprochen habe, und forderte eine „Reformkoalition“.

Auch Krisper sagte, die Partei sei bereit, Regierungsverantwortung zu übernehmen. „Es gibt zwei Optionen, entweder Ibiza 2.0 oder eine Koalition unter Beteiligung der NEOS“, sagte Christoph Wiederkehr, der als Wiener Vizebürgermeister bereits in Regierungsverantwortung ist.

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