Putin-Vasall Medwedew feuert finstere Drohung gegen Nato-Staat

19 Mär 2024
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Stand: 19.03.2024, 04:54 Uhr

Von: Mark Stoffers

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Russlands Ex-Präsident und enger Verbündeter von Wladimir Putin kann es nicht lassen. Erneut droht Dmitri Medwedew einem Nato-Land mit Konsequenzen.

Nato - Figure 1
Foto Merkur Online

Moskau – Derzeit vergeht kaum ein Tag, an dem sich die engsten Vertrauten von Wladimir Putin zum Ukraine-Krieg äußern oder dem Westen drohen. Während Außenminister Sergej Lawrow am Samstag (16. März) den „Fall“ der Krim als für immer „geschlossen“ erklärt und seine Sprecherin Maria Sacharowa zugleich Vorwürfe gegen den Westen in Zusammenhang mit der Russland-Wahl erhoben hat, warf der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew erneut Giftpfeile in Richtung eines Nato-Landes.

Putin-Vasall Medwedew spricht unheimliche Drohung gegen Nato-Land aus

Medwedew sprach bereits am Freitag (15. März) seine finstere Drohung gegen Lettland aus. Das Nato-Land gehört auch innerhalb des Militärbündnisses zu Russlands schärfsten Kritikern seit Beginn des Angriffskriegs in der Ukraine. Wiederholt haben russische Propagandisten gedroht, dass Moskau Länder innerhalb des Militärbündnisses angreifen werde, unter anderem auch Lettland.

Russlands Ex-Präsident droht erneute dem Westen und nimmt dabei vor allem ein Nato-Land und dessen Regierungschef ins Visier. (Montage) © ZUMA Wire/imago/Stefan Sauer/dpa

Und Medwedew, stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrates und enger Verbündeter Putins, reihte sich zum wiederholten Mal mit seinen Drohgebärden gegen die Nato in diese Dauerschleife ein. In einem Beitrag auf X (ehemals Twitter) adressierte er seine Drohung nicht nur an Lettland, sondern vor allem an den lettischen Präsidenten Edgars Rinkēvičs. Diesen und andere nicht weiter genannte Personen bezeichnete er als „Nazi-Bastarde“ und führte in seinem Beitrag aus, dass sie sich „an das Schicksal der Faschisten erinnern müssen“.

Medwedew als Putins Sprachrohr droht Lettland mit Russlands Vergeltung – „Memento Mori“

„Verschiedene Nazi-Bastarde, die Russland den Tod wünschen – wie Rinkēvičs, der Präsident eines nicht existierenden Lettlands – müssen sich an das Schicksal der Faschisten erinnern, einschließlich des Charkow-Prozesses von 1943. Vergeltung ist unvermeidlich. Memento mori!“, schrieb er.

Memento mori ist lateinisch für „erinnere dich, dass du sterben musst“ und ist eine Erinnerung an die Sterblichkeit. Lettland, ein ehemaliger Sowjetstaat, erlangte 1991 seine Unabhängigkeit von der UdSSR und ist seit 2004 Mitglied der Nato.

Zur historischen Einordnung: Beim Charkow-Prozesses im Dezember 1943 wurden drei Nazis und ein sowjetischer Kollaborateur von einem sowjetischen Militärgericht in Charkow der Kriegsverbrechen für schuldig befunden und zum Tode verurteilt. Charkow, besser bekannt als Charkiw, ist eine Stadt in der Ukraine, die zu dieser Zeit von der Sowjetunion kontrolliert wurde.

Putin-Verbündeter Medwedew mit diversen Entgleisungen gegen Nato und die Ukraine

Die neuerlichen Drohgebärden reihen sich in eine lange Liste ein. Der russische Ex-Präsident ist nicht zimperlich, wenn es um Drohungen gegen die Ukraine oder die Nato geht. Allein in der vergangenen Woche meldete er sich mehrfach über seine Kanäle in den sozialen Medien zu Wort. Unter anderem fabulierte Medwedew über eine russische Friedensformel, bedrohte mit und warnte vor einem Atomkrieg, weil er die Ukraine in der US-„Falle“ sehe.

Nach dem kontroversen Vorschlag von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, unter bestimmten Szenarien Nato-Bodentruppen in der Ukraine zu stationieren, ließ eine Reaktion von Medwedew nicht lange auf sich warten. Putins Verbündeter beschimpfte den französischen Präsidenten und unterstellte diesem, dass er „Urin im Kopf“ habe.

Putin-Scherge Medwedew beleidigt Europas Staatschefs – Ex-Präsident nimmt weiteres Nato-Land ins Visier

Medwedew nahm am Freitag mit Rumänien ein weiteres Nato-Land ins Visier, indem er es auf der russischen Social-Media-Website VK als „keine Nation“ bezeichnete. Anstoß seiner Tirade war die Abstimmung über eine nicht bindende Resolution im Europäischen Parlament. In dieser fordert das EU-Parlament Moskau auf, Rumänien nationale Schätze zurückzugeben, die sich seit dem Ersten Weltkrieg im Besitz Russlands befinden. Dabei handelt es sich um eine Reihe von Juwelen und 91,5 Tonnen Gold.

In seinem Posting kritisierte Medwedew die europäischen Staats- und Regierungschefs als „Schwächlinge“ und „Nichtse“ und wies die Forderung nach Rückgabe des rumänischen Goldes an Russland zurück, das laut dem Putin-Verbündeten wegen „schlechten Verhaltens“ konfisziert worden war.

Putin-Scherge Medwedew wettert bei der Russland-Wahl gegen „Verräter“

Auch bei der Präsidentenwahl in Russland lässt sich Medwedew nicht zweimal bitten und hatte deutliche Worte für Verantwortlichen der Störaktionen bei Putins Scheinwahl in Russland übrig. Der Vizechef des Sicherheitsrats sprach von „Verrätern“, die Russlands „abartigen“ Feinden Hilfe leisteten.

Nach Behördenangaben soll es zu mehreren Protestaktionen und Störversuchen gekommen sein. In 20 Fällen hätten Personen Flüssigkeiten in Wahlurnen geschüttet, um die Stimmzettel unbrauchbar zu machen, teilte die Kommissionsvorsitzende Ella Pamfilowa nun mit. Außerdem habe es in Wahllokalen acht Brandstiftungsversuche gegeben. Die Behördenleiterin beschimpfte die Verantwortlichen als „Drecksäcke“ und drohte ihnen mit Gefängnisstrafen von bis zu fünf Jahren. Hinter den Störversuchen stünden ukrainische Geheimdienste sowie Drahtzieher in westlichen Staaten, erklärte Pamfilowa, ohne ihre Behauptungen zu belegen.

Möglicherweise ein weiteres gefundenes Fressen für Medwedew, der offenbar immer nach Weinlieferungen aus Italien besonders in Laune ist, gegen den Westen oder die Ukraine zu wettern.

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