Wie die Donaustädter Roten eine SPÖ-Vorzeigepolitikerin absägen

22 Tage vor

Die SPÖ sägt eine ihrer Vorzeigepolitikerinnen ab: Muna Duzda, Abgeordnete und ehemalige Staatssekretärin, wird wohl aus dem Nationalrat fliegen – aufgrund einer Intrige der Donaustädter Roten >> Falsche Nachricht von der Post: Vorsicht, SMS-Betrug! >> Grätzelrundgang hinterm Hauptbahnhof

Wetterkritik: Das Jahr 2024 setzt die Achterbahn der Temperaturen fort: Heute frühsommerlich warm bei bis zu 26 Grad und strahlendem Sonnenschein. Ein bisschen Ausgeglichenheit wäre wünschenswert, wir sind ja nicht im Prater!

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Foto FALTER Wien

Guten Morgen!

Wenn Parteien ihre Listen für Wahlen erstellen, geht es ihnen wie Working Mums: deren Tage bräuchten mehr als 24 Stunden, um alle und alles unterzubringen. Manch Parteichef würde doppelt so viele Mandate benötigen, um alle Begehrlichkeiten und (Un)-Logiken seiner Bewegung zu bedienen.

Insofern sind Listenerstellungen in traditionellen Parteien (die keine Vorwahlsysteme haben wie die Neos oder die Grünen) auch ein guter Gradmesser für die Frage: Wie viel Macht hat der Mann oder die Frau an der Spitze wirklich?

Warum SPÖ-Chef Andreas Babler dabei eher mau abschneidet und was das für die Zukunft einer der interessanteren SPÖ-Politikerinnen bedeutet, nämlich der roten Mediensprecherin Muna Duzdar (übrigens eine echte Working Mum), erzähle ich ihnen gleich. Spoiler: Leider nichts Gutes.

Außerdem im heutigen FALTER.morgen: Meiner Kollegin Daniela Krenn wäre vergangene Woche fast etwas passiert, von dem man immer denkt, dass es einem sicher nicht passieren kann – sie war nahe dran, auf eine Phishing-SMS hereinzufallen. Heute beschreibt sie, welche Betrugsmaschen gerade gängig sind und wie Sie sich am besten davor schützen können. Und dann nimmt Sie Florian Holzer noch mit auf Grätzelrundgang durch das Sonnwendviertel in Favoriten.

Eine schöne Woche wünscht

Barbara Tóth

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Das letzte Wort hat die Donaustadt

Muna Duzda ist eine Politikern, die alle Kriterien einer modernen SPÖ erfüllt. Aber sie hat es sich mit dem Chef der Roten im 22. Bezirk verscherzt. Und muss daher weg.

Der Parteirat der SPÖ in Wieselburg hat getagt, die Liste für die Nationalratswahl ist seit Samstag gesetzt. Eine Frau wurde dabei ziemlich abserviert, obwohl sie alle Kriterien erfüllt, die man sich landläufig für eine moderne, diverse, progressive SPÖ vorstellt.

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Foto FALTER Wien

Muna Duzdar (SPÖ) mit ihrem Pflegekind bei einer Sitzung des Nationalrates im vergangenen Juli (© APA/Roland Schlager)

Muna Duzdar, 45, ist Rechtsanwältin mit eigener Kanzlei, hat eine Migrationsbiografie (ihre Eltern sind Palästinenser), sie ist - wie sie es selber formuliert - "nichtpraktizierende Muslima", spricht Arabisch und ist alleinerziehende Mutter eines Pflegekindes. Sie hat ihren eigenen Kopf und ihre eigene Meinung. Sie kritisierte als eine der ersten Werner Faymann, als dieser noch SPÖ-Chef und Kanzler war, war dann 2016 Staatssekretärin für öffentlichen Dienst, Diversität und Digitalisierung (unter SPÖ-Chef Christian Kern). Als der Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler für den SPÖ-Parteivorsitz als Kandidat antrat, outete sie sich sehr früh als seine Unterstützerin.

Duzdar gehört ganz sicher zum linken, kritischen Flügel der Partei. Als Ex-SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner im Juli 2023 aus dem Parlament schied, rückte Duzdar nach - wohl nicht zur Freude der Wiener Partei, aber so bestimmte es nun mal die Logik der Liste. Babler holte die Nationalratsabgeordnete, Bereichssprecherin für Medien (und damit für eines der politisch brisantesten Themen derzeit), dann als Expertin für Medienpolitik in sein „Schattenkabinett“. 

Duzdar hat nur ein Problem: Sie hat sich mit ihrer Bezirkspartei in Wien-Donaustadt angelegt. Der mächtige Mann dort heißt Ernst Nevrivy - FALTER.morgen Leserinnen und Lesern ist er wahrscheinlich vielleicht ein Begriff im Zusammenhang mit der sogenannten Schrebergartenaffäre. 

2020 forderte Duzdar die rote Herrenclique ultimativ heraus und kandidierte für den Bezirksparteivorsitz. Auf mirakulöse Art und Weise schaffte es ihr Name nicht auf dem Stimmzettel. Als es jetzt darum ging, die Wiener Landesliste für die Nationalratswahlen anzulegen, wurde sie von den Wienern von Platz neun (2019) auf Platz 35 abgeschoben. Merke: Auflehnung und Kritik kommen im Rathaus nicht gut an.

Ursprünglich wollte Babler Duzdar auf Platz 10 der Bundesliste heben, damit wäre ihr ein Mandat im Nationalrat sicher gewesen. Vier Kandidatinnen und Kandidaten vor ihr können nämlich sicher mit einem Einzug über regionale Listen rechnen, sie wäre also de facto auf Platz 7 vorgerutscht. Ihnen ist diese Rechnerei zu kompliziert? Mit dieser Form angewandter Macht-Arithmetik beschäftigt sich derzeit die halbe SPÖ (und auch die halbe ÖVP). Es ist das Um und Auf im Leben eines Berufspolitikers: bleibt mir mein Mandat eh nach den nächsten Wahlen? Und wenn nicht: Panik!

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Foto FALTER Wien

Duzdar landete jetzt aber nur auf Platz zwölf, und damit ziemlich sicher im Out. Auf Platz 10 kandidiert nun Justizsprecherin Selma Yildirim, die als Tirolerin aber ein Fixmandat hat. Auf Platz 11 muss gemäß dem Reißverschlusssystem ein Mann hin: den Wackel-Sitz ergatterte ​​Mario Lindner, Kandidat der LGBTIQ-Fraktion in der SPÖ. 

Bablerologen werten das als sicheren Beleg dafür, dass sich die Wiener - und im Speziellen die Donaustädter - hier durchgesetzt haben. In der SPÖ hat also nicht Babler das letzte Wort, und auch nicht unbedingt Wiens Bürgermeister Michael Ludwig, über dessen Rolle in diesem Prozess es divergierende Erzählungen gibt: von „habe sich gar nicht eingemischt” bis „habe gegen Duzdar bei Babler interveniert" (was das Rathaus allerdings empört dementiert).

Nein: Das letzte Wort über die Zukunft einer aufmüpfigen Vorzeigepolitikerin hat ein gekränkter Bezirkskaiser aus der Donaustadt.

Die ersten Schaufeln haben sich bereits ins Pflaster gegraben, da bricht – spät, aber doch – eine Debatte um die Neugestaltung des Michaelerplatzes aus. Passen die vielen Bäume, die die Stadt Wien dort setzen will, überhaupt zu dem historischen Ensemble? Nein, schrieben über 100 internationale und nationale Architekturexperten in einem offenen Brief an Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ).

Kurz zum Hintergrund: Die Stadt Wien will den runden Platz inmitten von Hofburg, Michaelerkirche und Looshaus bis November 2024 in eine Begegnungs- und Fußgängerzone umbauen. Neun Bäume sollen dort wachsen und Schatten spenden, die derzeit 13 Fiakerstandplätze werden auf vier reduziert. Vor dem Looshaus sorgt ein Wasserspiel für zusätzliche Abkühlung. Bisher fuhren Autos und Busse im Kreisverkehr über den Platz – Sitzmöglichkeiten und Grünflächen gab es keine.

Doch genau auf diesen Platz passe eben keine Begrünung, argumentieren die Unterzeichner des offenen Briefes, unter anderem die ehemalige Belvedere-Direktorin Agnes Husslein-Arco und der Architekt Hermann Czech. Auch FALTER-Architekturkritiker Maik Novotny hat den Appell unterschrieben. Wie er das Vorhaben sieht, lesen Sie morgen im FALTER.morgen.

Die Letzte Generation kündigen vier Großproteste in Wien an. Mit Staus müsse gerechnet werden, die Aktionen sollen aber „über Verkehrsblockaden hinaus gehen”, sagt eine Sprecherin der Letzten Generation.

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Foto FALTER Wien

Wann Sie demonstrieren gehen können oder am besten Home Office einplanen:

am 4. Mai versammeln sich Protestierenden vor dem Parlament

am 7., 8. und am 10. Mai sollen ebenfalls Aktionen stattfinden, genaueres verrät die Letzte Generation aber noch nicht.

Daniela Krenn

Falsche Post von der Post

Derzeit sind vermehrt Phishing-Nachrichten unterwegs, die angeblich von der Post kommen. Das kann richtig teuer werden. 

„Ihr Pakets wurde zuruckgestellt, da auf dem Pakets eine Hausnummer fehlt. Bitte aktualisieren Sie die Lieferinformationen”: Nein, nicht einmal im FALTER.morgen würde ein Satz mit so vielen Rechtschreibfehlern erscheinen ;-) – er stammt aus einer SMS, die vergangenen Donnerstag auf meinem Handy landete. Neben dem Text war noch ein Link angegeben. Und weil ich tatsächlich auf ein Paket wartete, irritierte mich zuerst weder die fehlende Hausnummer, noch fiel mit das holprige Deutsch sofort auf. Ich klickte auf den Link. 

Diese SMS ist ein Fake - am besten gar nicht auf den Link klicken oder zumindest keine Daten eingeben

Es öffnet sich eine Website, die ebenfalls jegliche Skepsis obsolet machte. Die gelbe Homepage mit der schwarzen, dicken Schrift; das Logo mit dem Posthorn; die blaue Navigation: Alles sah eins zu eins wie der Webauftritt der Österreichischen Post aus. In einem Kontaktformular waren der Name, die Adresse und die „fehlende Hausnummer” einzutragen. Für die erneute Zustellung sollte ich anschließend 20 Cent bezahlen. Mit Kreditkarte.

Erst zu diesem Zeitpunkt wurde ich - endlich - stutzig. Denn der Betrag, der von meiner Karte abgebucht werden soll, war in AUD (Australische Dollars) angegeben. Ich brach die Bezahlung noch rechtzeitig ab. 

Das, was ich da bekommen habe, ist eine sogenannte Phishing-SMS. Betroffene erhalten eine Nachricht, in der sie aufgefordert werden, persönliche Daten, Kennwörter oder Kreditkartennummern anzugeben. Dahinter stecken Betrüger. Die Websites, auf die sie Opfer weiterleiten, sehen täuschend echt aus. Das macht es so schwierig, die Täuschung zu erkennen. 

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Foto FALTER Wien

Immer wieder warnt die Rundfunk- und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR) vor derartigen Phishing-Nachrichten. Meist sind gefakte SMS von Paketzustellern in der Weihnachtszeit in Umlauf, aber zuletzt stieg die Zahl der Meldungen auch im März wieder an. Welche gängigen Maschen die Betrüger verwenden und wie Sie sich am besten schützen können, haben wir im FALTER.morgen bereits hier aufgeschrieben. Eine Übersicht über aktuelle Betrugsfälle finden Sie laufend hier.

Die Post selbst warnt derzeit vor einer weiteren Betrugsmasche – gefälschte gelbe Abholscheine, die in Briefkästen geworfen werden. Darauf findet sich die Aufforderung, einen QR-Code zu scannen, um zu erfahren, wo sich eine angeblich nicht zugestellte Sendung befindet. Die Post selbst verwendet allerdings niemals QR-Codes. 

Die Wiener Autorin Eva Reisinger bekam übrigens dieselbe SMS wie ich. Auch sie wartete auf ein Paket und hinterfragte die vor Rechtschreibfehlern trotzende Nachricht nicht. Leider klickte sie aber auf „bezahlen”. Über 1200 Euro wurden daraufhin von ihrem Kreditkartenkonto abgebucht. Sie meldete den Schaden bei der Polizei und bei der Post. Ob sie das Geld zurückbekommt, ist derzeit fraglich. „Ich habe mich so geärgert und so dumm gefühlt”, schreibt sie auf ihrem Instagram-Account. Sie will mit der Veröffentlichung des Vorfalls aufmerksam machen, wie schnell so ein Betrug passieren kann - und wie teuer er werden kann. 

In der heutigen Hollandstraße im 2. Bezirk befand sich Ende des 19. Jahrhunderts die „Schiffschul“. Worum handelte es sich dabei?

Um eine Synagoge

Um eine Werft

Um eine Zollstation

Auflösung von Freitag: Kaiser Josef I. verbot kurzfristig die Herstellung von Speiseeis, um Zucker zu sparen, der während der Napoleonischen Kriege Mangelware war (nicht wegen hygienischer Bedenken im Hinblick auf die Cholera und auch nicht, um die Bevölkerung in der Fastenzeit zu Verzicht und Buße anzuregen).

Bloch-Bauer-Promenade (1100)

© ARGE KARTO

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Foto FALTER Wien

Die Bioladendichte ist nirgendwo in Wien größer als im Sonnwendviertel-Ost. Ein Abendessen ist dafür kaum zu bekommen. Aber der Reihe nach. Vergangenen Dezember eröffnete das A.Central, dessen Angebot durchaus originell ist: Es reicht von Jägermeister bis zu Champagner, von Chips und bulgarischen Knabberkernen bis zu Kaviar (auf Bestellung). Der rote Faden des Weinsortiments ist schwer zu erkennen, es enthält anatolische Diskontweine, Raritäten wie Umathum Hallebühl aus dem Burgenland oder namhafte Top-Chiantis. Gleich daneben ist der Bioladen WINS, den es auch im Nordbahnviertel schon gibt: Betrieben vom Verein für Inklusion von Menschen mit kognitiver Behinderung.

Am Brunnenmarkt, Ecke Emilie-Flöge-Weg, eröffnete vorigen November das Lokal Café Disko. Lisa Pölzl, Betreiberin der Palmbeach-Bar, stattete das Lokal mit Discokugel und Flitter aus, stellte einen Schanigarten in die Sonne und sorgt damit so ziemlich für den einzigen Streetlive-Faktor im Grätzel. Auch die Boulderbar ist kulinarisch nicht uninteressant, schließlich wird das Pale Ale “boulderbier” von Brew Age gebraut, der Kaffee stammt von der Rösterei Süssmund.

Das Bioladen-Café Feldhase ist hell und gemütlich, die Mehlspeisen sind gut, es gibt hausgemachte Tagesgerichte und das Angebot an Biowaren kann sich sehen lassen. Nächster Bioladen: Das Bio Mio wird vom großartigen Kleinbetriebe-Netzwerk Arge Rosenauerwald betrieben. Man bekommt hier tollen Käse und erstklassiges Gemüse.

Mimi im Stadtelefanten war das erste Lokal hier im Grätzel, das damals zumindest an drei Tagen gebotene Abendgeschäft gaben die Betreiber auf, mittags wird nach wie vor sehr gut gekocht. Die Kaffeebar Kaffeesatz im Gleis 21 wird leider leicht übersehen, ein Hinweisschild wäre vielleicht nicht schlecht.

Den ganzen Grätzelrundgang von Florian Holzer mit allen in der Karte erwähnten Lokalen finden Sie hier.

Gerhard Stöger

Literatur

Der letzte Montag im Monat ist der Blumenmontag. Zumindest für Menschen, die Literatur abseits akademischer Strenge und fader Wasserglas-Lesungen schätzen. Die Fotografin Apollonia T. Bitzan, die rauschvernarrte Dichterin Lydia Haider, der Sprach-Performer jopa jotakin und die Autorin Mercedes Kornberger kuratieren die Lesereihe. Die April-Ausgabe findet ausnahmsweise nicht, wie sonst, im Café Stadtbahn statt, sondern ein paar Häuser weiter in der ehemaligen Semmelweisklinik. Angekündigt ist eine Lyrik-Spezialausgabe.

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Foto FALTER Wien

Centre for Arts and Culture Semmelweisklinik, 19.30

Musik

Die Welt von Vera Sola ist eine düstere. Die Songs der US-kanadischen Musikerin sind jedoch nie auf deprimierende Weise finster, sondern entführen in eine faszinierende dunkelgraue Sphäre. Anfang des Jahres ist ihr zweites Album „Peacemaker“ erschienen, dessen Vokabular von Chamber-Folk über Retro-Pop bis zu Wüstenrock und Country reicht. So klingt guter Erwachsenenpop. (Sebastian Fasthuber)

B72, 20.00

Kurt Lanthaler: Vorabbericht in Sachen der Zona Cesarini

Bei Kurt Lanthaler weiß man nie: Was an den von ihm aufgetischten Unwahrscheinlichkeiten ist erfunden, was wahr? Ins Zentrum seines witzigen wie virtuosen und manchmal eben auch gut geflunkerten Romans stellt der Südtiroler den italienischargentinischen Fußballer Renato Cesarini (1906-1969), nach dem eine eigene „Zona“ benannt ist – die Zeitzone kurz vor Abpfiff des Spieles, in der er zu treffen pflegte.

Das Buch beleuchtet auch die Armut süditalienischer Landarbeiter, ihre Emigration nach Argentinien und das Leben im Unterdeck von Luxusdampfern. Gleichzeitig begann mit der Fiat-Familie Agnelli in den 1920ern die Kommerzialisierung des Fußballs, aus der die damals schier unschlagbare Mannschaft von Juventus und der von den Faschisten gefeierte erste Weltmeistertitel der Squadra Azzurra 1934 hervorgingen. (Thomas Leitner)

Die gesamte Rezension und mehr über das Buch unter faltershop.at

@ „Geplantes Messerverbot in der Stadt: Bringt das was?“ von Martin Staudinger – FALTER.morgen #807

Ich (63 Jahre, Frau) trage seit meinem 15 Lebensjahr fast immer ein Messer bei mir, mittlerweile in meinem superkleinen Notfalltäschchen mit Feuerzeug, Medikament und Glücksbringer. Und das Messer kam unzählige Male zum Einsatz, nicht nur für mich, sondern auch bei Hilfestellungen. Übrigens es ist eines der besten Floristinnenmesser!

Andrea Spendier

@ „Hausbesetzung am Alsergrund: Die Neuen in der Harmoniegasse und ihre Forderungen“ von Daniela Krenn – FALTER.morgen #805

Danke für den Artikel zum verfallenden Haus. Die Stadt Wien will angeblich Gemeindebauten schaffen, die Renovierung eines bestehenden Hauses ist sicher billiger als neu zu bauen. Es ist daher unverständlich, dass dafür kein Geld vorhanden sein sollte. Möglicherweise oder vermutlich geht es da um andere Interessen.

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Foto FALTER Wien

Thomas Ratz

Inhaltlich würde ich mir in der so wichtigen Leerstand-Diskussion weniger Boulevard und mehr Vernunft wünschen (Harmoniegasse). Die Besetzer einerseits als reine Sympathieträger, anderseits mit Klischees zu beschreiben (Kleidung, anarchistisch, vielerlei Geschlechts etc.) und gegen die „untätige“ MA40 zu hetzen, finde ich irgendwie unappetitlich. Warum nicht transparent erklären, dass es sich um ein systemisches und bürokratisches Problem handelt? Die Besetzer haben recht und gute Ideen, der Eigentümer (MA 40) aber leider kein Budget für die notwendige Renovierung? Und wie könnte das gelöst werden? Aber dieses Spalten (gut, böse) nervt und erinnert mich an die ‚Krone‘.

(Ich bin übrigens nicht bei der MA40, nur eine Leserin mit Qualitätsanspruch).

Alena Baich

@ Serie „Tierisch unernst“, FALTER.morgen #805

© Reinhard Mandl

Ich freue mich sehr über Ihren aktuellen  Beitrag mit den sieben Ponys! Ich bin von 1956 an drei Jahre mit Begeisterung in diesen Kindergarten gegangen und kam von der Mollardgasse 88 her, heute Gumpendorfer Gürtel 4 neben dem (neuen) Suchthilfehaus. Unser Haus stand damals in einer Sackgasse, rechts Reste vom Linienwall, das Raimundtheater in der Wallgasse und dahinter eine kaum zu sehende Biedermeier Villa in einem wunderschönen Garten. Auf der anderen Seite das fast verfallene Schlössl der Margarete Maultasch, in dem eine Tischlerei war, und von dem nur mehr der Torbogen irgendwo in der Gumpendorfer Straße nahe Webgasse/Stumpergasse in einem Hof stehen soll. 

Bei uns gab es keine „Schwarze Pädagogik“, aber mir tat Max immer leid (Anm.: Den Hauseingang ziert die kleine Plastik eines um die Ecke in den Hof blickenden Ponys mit der Aufschrift ‚Max darf nicht mit den Kindern spielen, er war schlimm‘ ). Ich war ja auch kein „braves Mäderl“, s.o., sondern „aufgeweckt“, wie man damals sagte. Wohl daher mein Mitgefühl für den lieben Kerl. 

Schön, dass im FALTER.morgen interessante Erinnerungen geweckt werden, an die ich lange nicht mehr gedacht habe. Danke dafür! 

Hanna Halenka

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