MotoGP Misano 2: Bastianini drückt sich an Martin vorbei - Bagnaia ...

(Motorsport-Total.com) - Nicht Francesco Bagnaia oder Jorge Martin, sondern Enea Bastianini hat am Sonntag im Grand Prix der Emilia-Romagna in Misano den 100. MotoGP-Sieg für Ducati eingefahren. Das entscheidende Manöver des ganz in der Nähe in Rimini wohnhaften Ducati-Werkspiloten war ein aggressives gegen Langzeitspitzenreiter Jorge Martin (Pramac-Ducati) in der letzten Runde.

MotoGP - Figure 1
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Heimsieg für Enea Bastianini (Ducati) nach Manöver in der letzten Runde! Zoom

Während Bastianini, der im Winter von Ducati zu Tech3-KTM wechseln wird, erstmals seinen Heim-Grand-Prix gewonnen hat, und Martin mit P2 seine WM-Führung ausgebaut hat, ist Francesco "Pecco" Bagnaia an dritter Stelle liegend gestürzt und verbucht in seinem 100. MotoGP-Rennen eine Nullnummer. Den dritten Platz hinter Bastianini und Martin staubte Marc Marquez (Gresini-Ducati) ab.

Ducati ist vorzeitig Weltmeister der MotoGP-Herstellerwertung 2024. In der MotoGP-Fahrerwertung 2024 hat Jorge Martin als WM-Spitzenreiter jetzt 24 Punkte Vorsprung auf "Pecco" Bagniaa. Das breiteste Grinsen gehört am Sonntag aber Rennsieger Enea Bastianini.

"Es war ein unglaubliches Rennen", sagt Bastainini. "Jorge ist perfekt gefahren und es war sehr schwierig, ihn zu überholen. Drei Runden vor Rennende habe ich es versucht, aber er hat am Ausgang von Kurve 6 die Linie geschlossen. Danach habe ich in der letzten Runde eine Lücke am Eingang von Kurve 4 gesehen. Es war etwas am Limit, aber ich konnte die Linie halten. Der Sieg hier in Misano ist vor meinen Fans unglaublich!"

Jorge Martin sagt nach P2 nach langer Führung: "Ich fühlte mich mit meiner Pace wohl und dachte, dass ich sie konstant fahren kann. Dann kam Enea und ich habe die Lücke geschlossen. Ich finde, das Manöver war etwas zu heftig, weil er mich neben die Strecke gedrückt hat und ich nicht zurückschlagen konnte."

Bagnaia mit besserem Start, fällt dann aber zurück

Im Unterschied zum Grand Prix von San Marino vor zwei Wochen an gleicher Stelle gab es diesmal keinerlei Regentropfen. Der Himmel war zwar bewölkt, aber es blieb komplett trocken. Und im Unterschied zum Sprint am Samstag gelang Polesetter Francesco Bagnaia am Sonntag auch der Start. Zwar war es abermals Jorge Martin (Pramac-Ducati), der als Erster in Kurve 1 einbog. Direkt in Kurve 2 aber holte sich Bagnaia mit mehr Schwung die Führung zurück.

Den ersten Sturz im Rennen verzeichnete der von P4 gestartete KTM-Pilot Brad Binder gleich zu Beginn der zweiten Runde. Derweil zeichnete sich an der Spitze des Feldes schon früh ab, dass der Weg zum Sieg im Grand Prix der Emilia-Romagna nur über die 2024er Ducatis führen würde.

Francesco Bagnaia, Jorge Martin und Enea Bastianini lieferten sich zu Beginn einen Dreikampf. Die ersten Verfolger waren Pedro Acosta auf der KTM des Tech3-GasGas-Teams und Misano-1-Sieger Marc Marquez auf der Vorjahres-Ducati des Gresini-Teams. Acosta aber stürzte wenige Runden später in Kurve 15, womit Marquez auf die vierte Position nach vorn kam.

Bagnaia stürzt an dritter Stelle liegend

In der vierten Runde gelang es Martin, in Kurve 8 (Quercia) die Spitzenposition von Bagnaia zu übernehmen. Eine Runde später wurde Bagnaia auch von Bastianini überholt. So war es nicht "Pecco", sondern "Bestia", der die Verfolgung von Spitzenreiter Martin aufnahm.

Während Bagnaia rundenlang sichtlich Mühe hatte, das Tempo von Martin und Bastianini zu halten, übte Bastianini durchaus Druck auf Martin aus. Vorbei kam der Ducati-Werkspilot am Pramac-Piloten aber zunächst nicht.

Sieben Runden vor Schluss war das Rennen für "Pecco" Bagnaia gelaufen. In Kurve 8 klappte ihm das Vorderrad seiner Werks-Ducati ein. Mit dem Sturz waren 16 sicher geglaubte WM-Punkte im Kiesbett versenkt. Für Bagnaia war es das 100. Rennen seiner Karriere in der Königsklasse MotoGP.

Bastianini drückt sich an Martin vorbei zum Sieg

Ganz vorne musste sich Jorge Martin in den letzten Runden noch immer dem Druck von Enea Bastianini erwehren. Und in der letzten Runde setzte der Lokalmatador in Kurve 4 den Angriff. Dabei kam Martin von der Strecke ab, blieb aber im Sattel. Happy war der Spanier trotzdem nicht.

Eine Dreiviertelrunde später hatte Enea Bastianini zum ersten Mal seinen Heim-Grand-Prix gewonnen und seinem baldigen Ex-Arbeitgeber Ducati den 100. MotoGP-Sieg beschert. Jorge Martin kam mit fünf Sekunden Rückstand als Zweiter ins Ziel. Damit hat er seine WM-Führung trotzdem ausgebaut, weil sein erster Verfolger Francesco Bagnaia punktelos blieb.

Den dritten Platz belegte schließlich Marc Marquez. Bezüglich der Reifenwahl gab es genau wie im Sprint am Samstag eine einzige Abweichung im Feld. War es im Sprint Gresini-Ducati-Pilot Alex Marquez gewesen, der als einziger mit einem Medium-Hinterreifen fuhr, so war es im Grand Prix VR46-Ducati-Pilot Marco Bezzecchi, der als einziger mit einem Soft-Hinterreifen antrat.

Quartararo verliert P5 mit trockenem Tank

Vom sechsten Startplatz losgefahren, kam Bezzecchi mit seinem weichen Hinterreifen nach 27 Runden auf dem vierten Platz ins Ziel. Die Top 5 wurden komplettiert von Franco Morbidelli (Pramac-Ducati), weil Yamaha-Pilot Fabio Quartararo kurz vor dem Ziel an fünfter Stelle fahrend der Sprit ausging. Immerhin reichte es für ihn noch für P7.

Die beiden Aprilia-Werkspiloten Maverick Vinales und Aleix Espargaro auf P6 und P8 sowie Alex Marquez (Gresini-Ducati; 9.) und Miguel Oliveira (Trackhouse-Aprilia; 10.) scnlossen in den Top 10 ab.

WM-Punkte gab es außerdem für die beiden Honda-Werkspiloten Joan Mir und Luca Marini auf P11 und P12, Raul Fernandez (Trackhouse-Aprilia; 13.), Fabio Di Giannantonio (VR46-Ducati; 14.) und Johann Zarco (LCR-Honda; 15.). Damit haben es drei der vier Honda-Fahrer in die Top 15 geschafft. VR46-Ducati-Pilot Di Giannantonio wäre ohne eine Long-Lap-Penalty wohl auf P11 statt P14 ins Ziel gekommen.

Abgesehen vom Saisonfinale, das Mitte November in Valencia stattfindet, ist der Europa-Teil der MotoGP-Saison 2024 nun abgeschlossen. Der Asien-Teil mit fünf Grands Prix innerhalb von sechs Wochenenden beginnt direkt am kommenden Wochenende (28./29. September), und zwar mit dem Grand Prix von Indonesien in Mandalika auf der Insel Lombok.

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