Marc Marquez dominiert in Aragon: MotoGP-Sieg in Griffweite

Marc Marquez dominiert in Aragon: MotoGP-Sieg in Griffweite

Marc Marquez führt erstmals nach drei Jahren wieder beide Freitagstrainings eines MotoGP-Wochenendes an. Sein bisheriger Auftritt macht ihn zum klaren Aragon-Favoriten.

Markus Zörweg30.08.2024, 18:00 Uhr

Marc Marquez fuhr am Freitag in einer eigenen Liga, Foto: LAT Images

So gut ist Marc Marquez seit fast drei Jahren nicht mehr in ein MotoGP-Wochenende gestartet. In Aragon führte er am Freitag sowohl das 1. Freie Training am Vormittag als auch das Training am Nachmittag an. So ein Doppelpack war ihm zuletzt am 1. Oktober 2021 am Circuit of the Americas gelungen. Marquez' Ergebnis im Rennen damals: Sieg mit fast fünf Sekunden Vorsprung.

Marquez glänzte am Freitag in Aragon aber nicht nur mit vereinzelten schnellen Rundenzeiten, sondern konnte diese in einer Regelmäßigkeit abrufen, von der die Konkurrenz nur träumen konnte. Während die WM-Favoriten wie Francesco Bagnaia und Jorge Martin oder auch die Aprilia-Stars Aleix Espargaro und Maverick Vinales aufgrund der schlechten Grip-Verhältnisse immer wieder von der Strecke abkamen, spulte Marquez Runde um Runde mit starker Pace ab.

Marc Marquez mit überragender Pace

In der Bestzeitenliste fällt sein Vorsprung mit 0,272 Sekunden auf Espargaro oder 0,316 Sekunden auf Vinales gar nicht so dramatisch aus. Das ändert sich aber bei einem Blick auf die durchschnittlichen Rundenzeiten im MotoGP-Training. Da fehlt dem in dieser Wertung ersten Verfolger Vinales auf den Schnitt von Marquez plötzlich fast eine halbe Sekunde. Martin und Bagnaia verlieren über sechs Zehntel, Espargaro kassiert eine Sekunde. Franco Morbidelli und Enea Bastianini unterstreichen mit rund 1,3 Sekunden Rückstand die Probleme der Fahrer auf der Ducati Desmosedici GP24.

Rundenzeitenvergleich im MotoGP-Training von Aragon:

Am Donnerstag hatte Marquez noch erklärt, einen zweiten Platz im Sprint oder Grand Prix - deren acht hat er 2024 bereits gesammelt - sofort zu unterschreiben. Nach seinen Vorstellungen in den Freitagstrainings hat sich das geändert, Marquez sieht die Chance auf den ersten Sieg seit über 1.000 Tagen. "Jetzt würde ich nicht unterschreiben", schmunzelte er in seiner Medienrunde nach den Trainings. "Aber es ist nur ein Freitag. Meine Prognose ist, dass das Feld am Samstag enger beisammen liegen wird. Die 2024er-Ducatis haben schon vom Vormittag zum Nachmittag einen großen Sprung gemacht und ich glaube, dass dieser am Samstag noch deutlicher ausfallen wird." Bagnaia, Martin und Co. können schließlich auch einen Blick auf Marquez' Daten werfen, die Aufzeichnungen aller acht Ducati-Fahrer werden ja nach jeder Session ausgetauscht.

Am Freitag hatte Marquez mit Bagnaia & Co. leichtes Spiel, Foto: LAT Images Aufwärtstrend von Marc Marquez hält an

Für Marquez ist seine Glanzleistung am Freitag in Aragon eine logische Fortsetzung der Entwicklung aus den vergangenen Wochen: "In Österreich hatte ich schon ein sehr gutes Wochenende, auch wenn sich das in den Resultaten nicht gezeigt hat. Aber ich habe mich sehr wohlgefühlt. Wir haben ein paar Dinge am Motorrad verändert und auch ein paar Sachen gefunden, die mir bei meinem Fahrstil helfen. Mit diesen Erkenntnissen sind wir hier an eine Strecke gekommen, die mir liegt und auch die Bedingungen sind perfekt für mich. Mich schnell anzupassen ist eine meiner Stärken." Das Motorland wurde ja vor kurzem neu asphaltiert und bot den Fahrern am Freitag schlechten Grip. Verhältnisse, bei denen Marquez traditionell zur Höchstform aufläuft.

Mit einer derartigen Dominanz, wie er sie in den ersten beiden Sessions des Rennwochenendes zeigte, hatte aber auch Marquez selbst nicht gerechnet. "Ich kann nichts verbergen, denn die Zahlen zeigen, dass ich der schnellste Fahrer war. Das ist auch für mich überraschend. Ich habe erwartet, hier schnell zu sein, aber nicht, dass mein Vorsprung so groß ist", gestand der fünffache MotoGP-Sieger von Aragon.

Fünf MotoGP-Siege durfte Marc Marquez in Aragon bereits bejubeln, Foto: Repsol Marc Marquez überzeugt: Qualifying als Knackpunkt

Entscheidend für Marquez' restliches Rennwochenende und seine Chancen auf einen oder gar zwei Siege wird nun das Qualifying am Samstagmorgen sein. Eine Session, die dem auf eine Runde einst so schnellen Superstar 2024 oft Probleme bereitete. "Mein Ziel für das Qualifying ist, in der ersten Startreihe zu stehen. Von weiter hinten hast du kaum eine Chance", weiß Marquez.

© Motorsport-Magazin

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