Jorge Martin gesteht Keine große Lust auf MotoGP

Jorge Martin gesteht: Keine große Lust auf MotoGP

In Führung liegend gestürzt und die WM-Führung verloren - bitterer hätte Jorge Martin kaum in die MotoGP-Sommerpause gehen können. Mit Folgen, wie er nun verrät.

MotoGP - Figure 1
Foto Motorsport-Magazin.com

Markus Zörweg02.08.2024, 19:34 Uhr

Markus Zörweg

Ressortleiter Motorrad

Mit der überragenden MSM-Motorradgang hält Markus den Laden bei MotoGP, WSBK & Co. am Laufen. Irritiert gerne mit österreichischem Akzent.MEHR

Jorge Martin steckte zuletzt in einem Motivationstief, Foto: LAT Images

39 Punkte betrug Jorge Martins Vorsprung auf Francesco Bagnaia in der MotoGP-Gesamtwertung 2024 nach dem Katalonien-GP in Barcelona. Drei Rennwochenenden später hat sich das Blatt gewendet, nun führt Bagnaia zehn Zähler vor Martin. Nach starken Auftritten von Titelverteidiger Bagnaia in Mugello und Assen folgte der Führungswechsel am Sachsenring, wo Martin im sonntäglichen Rennen in der vorletzten Runde auf Platz eins liegend stürzte und so Bagnaia den GP-Sieg und den Spitzenplatz in der WM-Tabelle servierte.

Mit diesem bitteren Erlebnis ging es für Martin in die Sommerpause - ein denkbar schlechtes Szenario für den ehrgeizigen Spanier. Die Schmach vom Sachsenring führte dazu, dass Martin die knapp vierwöchige Unterbrechung nicht wirklich genießen konnte und wenig Verlangen verspürte, wieder auf einem MotoGP-Bike Platz zu nehmen. "Ganz ehrlich: Ich bin am Strand gelegen und es war schwer für mich, wieder hierher zurückzukommen. Nach dem Sachsenring hatte ich keine große Lust darauf."

Martins Motivationstief war am Freitag in Silverstone allerdings nicht zu spüren. Der Pramac-Pilot führte beide Trainingssitzungen zum Großbritannien-GP an. "In beiden Sessions auf Platz eins zu landen, war die beste Art, um wieder zurückzukommen", stellte er zufrieden fest. Viel wichtiger als die Bestzeiten war für Martin aber ein Update an seiner Ducati Desmosedici GP24.

Nach seinem Crash am Sachsenring führten Martin und sein Team eine genaue Analyse dieses Sturzes und der ebenfalls kostspieligen Fehler in Jerez (Sturz auf P1 im GP) sowie Mugello (Sturz auf P3 im Sprint) durch und erkannten dabei Gemeinsamkeiten. Alle drei Ausrutscher könnten laut der Analyse ihren Ursprung in einem bestimmten Bauteil von Martins Ducati haben.

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"Es ist ein Teil, bei dem ich in den vergangenen beiden Jahren eine unterschiedliche Variante im Vergleich zu den anderen Ducatis verwendet habe. Wir glauben, dass das der Grund für die Stürze ist", erklärt Martin. Von dieser Sonderstrategie hat er sich am Freitag in Silverstone verabschiedet: "Wir hatten ein neues Teil zum Testen, dass dem Standard entspricht. Ich hatte zunächst meine Zweifel, aber ich habe mich damit besser gefühlt."

Jorge Martin verrät: Nun besseres Gefühl auf der Bremse

Um welches Bauteil es sich genau handelt, wollte Martin nicht verraten: "Es geht um den Bereich der Bremsen. Es scheint so, als würde das Motorrad damit weniger über das Vorderrad schieben. Ich kann mehr in die Kurven reinsliden. Im Gegenzug verliere ich ein bisschen Stabilität, aber das war erst Tag eins. Ich glaube, dass wir das kontrollieren können."

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