Riesen-Zoff um Spanien-Kapitän Morata – jetzt schaltet sich seine ...

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Stand: 09.07.2024, 18:08 Uhr

Von: Marcel Schwenk

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Teile Spaniens sind nicht gut auf Alvaro Morata zu sprechen. Vor dem EM-Halbfinale schlug der Stürmer zurück – und erhält Unterstützung von seiner Frau.

Morata - Figure 1
Foto Frankfurter Rundschau

München/Madrid – Mit kritischen Interviews vor großen Spielen ist das so eine Sache.

Vor EM-Halbfinale gegen Frankreich: Spaniens Alvaro Morata teilt im Interview aus

Diese Erfahrung machte kurz vor dem Champions-League-Finale BVB-Star Mats Hummels, der sich wenige Tage vor der Partie in der SportBild zum damaligen Trainer Edin Terzic äußerte. Und diese Erfahrung macht nun auch Spanien-Stürmer Alvaro Morata.

Die spanische El Mundo veröffentlichte keine 48 Stunden vor dem Halbfinale bei der EM 2024 gegen Frankreich (ab 21 Uhr im FR.de-Ticker) ein Gespräch mit dem 31-Jährigen, in dem dieser gegen Fans und Presse im Heimatland austeilte.

Alvara Morata kommt in der spanischen Presse nicht gut weg. Seine Frau Alice Campello springt ihm zur Seite. © Screenshot Instagram.com @alicecampello; Marco Canoniero / Imago ImagesAlvaro Morata vor EM-Halbfinale: „Bin außerhalb Spaniens glücklicher“

„In Spanien ist es schwer für mich, glücklich zu sein. Ohne Zweifel bin ich außerhalb Spaniens glücklicher. Ich habe es schon oft gesagt. Vor allem, weil die Leute mich respektieren. In Spanien gibt es keinen Respekt vor irgendetwas und irgendjemandem“, so der Angreifer von Atlético Madrid.

Weiterhin kokettierte er offen mit einem Rücktritt aus der „Furia Roja“ und richtete sich auch an die Fans, die hofften, dass er nach einer fälschlicherweise vermeldeten Gelben Karte im Viertelfinal-Duell mit Deutschland das Frankreich-Spiel gesperrt verpassen würde – sowie an diejenigen, die seine emotionale Reaktion interpretierten.

Nach kritischem Interview: Spanische Zeitung bezeichnet Alvaro Morata als „Heulsuse“

„Neulich sagten die Leute, ich würde an der Seitenlinie weinen, weil ich eine Gelbe Karte bekommen habe. Was ist das für ein Unsinn. Ich habe geweint, weil mein Land mit mir als Kapitän ins Halbfinale eingezogen ist. Ich könnte niemals jemanden kritisieren, der deswegen weint“, stellte Morata, der sich bei Länderspielen immer wieder Pfiffen ausgesetzt sieht, klar.

Am Montagabend (8. Juli) bezog nun auch seine Frau Alice Campello auf Instagram Stellung – und richtete sehr klare Worte in Richtung der Zeitung El Confidencial. Diese hatte einen Artikel publiziert, in dem ihr Ehemann unter anderem als „Heulsuse“ bezeichnet wird.

EM 2024: Spanien-Kapitän Alvaro Morata im Heimatland in der Kritik

„Morata, ein Kapitän, der Spanien peinlich ist – und das nicht nur wegen seiner schlechten Form bei der EM“, lautet die Überschrift, im weiteren Verlauf heißt es außerdem: „Er blamiert das Land mit seinen Äußerungen.“

Das ließ Campello nicht auf sich sitzen. „Ich hasse es, das Opfer zu spielen und weitere Kontroversen zu schüren, aber das scheint mir nicht normal zu sein“, beginnt sie ihre Ausführungen, ehe sie die Intention des Verfassers hinterfragt.

Frau von Spanien-Star Alvaro Morata kritisiert Schärfe der Berichterstattung

„Es verwundert mich, dass Sie, anstatt einen Spieler zu ermutigen, sich dem Versuch widmen, ihn zu vernichten. Wie kann ein Mensch das Beste für sein Land geben, wenn er das Gefühl hat, dass niemand an ihn glaubt? Was wollen Sie mit dieser Schlagzeile erreichen? Noch mehr Hass auf eine Person schüren?“, so die 29-Jährige weiter.

Dabei betont sie mehrfach, dass es ihr nicht um kritische Berichterstattung generell gehen würde. Vielmehr sie die Art und Weise entscheidend: „Es steht jedem frei zu sagen, was er denkt, aber ohne zu beleidigen. Es ist alles eine Frage des Geschmacks, aber wir müssen respektieren, wenn wir respektiert werden wollen. Diese Spieler haben Väter, Mütter, Ehefrauen und Kinder, die diese grundlosen Grausamkeiten lesen. Dieser Kommentar aus der Zeitung ist ein einfaches Beispiel.“

Gut möglich, dass die Anfeindungen gegen den 78-maligen Nationalspieler zeitnah weniger werden. Einerseits, weil er die Chance hat, am Dienstagabend seine Kritiker ein Stück weit verstummen zu lassen. Und andererseits, weil er Spanien möglicherweise sowieso bald den Rücken kehrt – laut Gazzetta dello Sport soll er sich mit der AC Mailand über einen Wechsel einig sein. (masc)

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