Zweites Cockpit in der Formel 1: Audi spricht mit Mick Schumacher ...

3 Stunden vor
Mick Schumacher

Der Name Schumacher hat in der Formel 1 weiterhin einen großen Klang. Michael Schumacher gewann siebenmal die Weltmeisterschaft, sein Sohn Mick fuhr in den Jahren 2021 und 2022 für den Haas-Rennstall. Doch seitdem stagniert die Karriere des 25-Jährigen, er wird häufig als Kandidat bei frei werdenden Cockpits gehandelt, doch Schumacher muss sich seit zwei Jahren mit der Rolle des Ersatz- und Testfahrers bei Mercedes begnügen.

Das könnte auch 2025 so sein, auch wenn die Entscheidung um das freie Cockpit beim Rennstall Sauber, dessen Geschicke im Hintergrund bereits von Audi gelenkt werden, noch nicht gefallen ist. Ab der Saison 2026 wird das Team als Audi-Werksteam an den Start gehen. Am Rande des Großen Preises der USA in Austin bestätigte Audis Projektleiter Mattia Binotto, sich mit Schumacher getroffen zu haben. »Ich habe ihm gesagt, dass bisher noch nichts entschieden ist«, sagte der Italiener beim TV-Sender Sky.

Wie schon in Interviews zuvor sagte Binotto, dass Mick Schumacher auf der Liste stehe, «aber mehr kann ich im Moment nicht dazu sagen». Klar ist bisher nur, dass im kommenden Jahr, in dem das Team noch als Sauber-Rennstall antreten wird, Nico Hülkenberg einen der beiden Plätze bekommt. Der 37 Jahre alte Routinier, der in der Formel 1 noch nie auf dem Podium stand, kommt dann von Haas, wo er vor zwei Jahren Schumacher abgelöst hatte.

Binotto: »Keine emotionale Entscheidung«

In dieser Saison fahren der Chinese Guanyu Zhou und Valtteri Bottas für Sauber. Der 35 Jahre alte Finne rechnet sich gute Chancen aus, bleiben zu können, wartet aber auch noch auf die Entscheidung. Mit im Rennen sollen auch Nachwuchsfahrer sein, spekuliert wird unter anderem mit Franco Colapinto. Der 21 Jahre alte Argentinier fährt aktuell für Williams, muss aber nach der Saison das Cockpit für Carlos Sainz von Ferrari räumen.

Binotto betonte noch einmal, dass er Schumacher gut aus seiner Zeit bei Ferrari kenne. Als er dort Teamchef war, gehörte der Sohn des Rekordweltmeisters der Ferrari-Nachwuchsakademie an. »Ich denke, wir verstehen uns sehr gut«, sagte Binotto und ergänzte: »Es muss eine Entscheidung des Verstandes sein, keine emotionale Entscheidung.«

Experten rechnen damit, dass Sauber – in diesem Jahr noch ohne WM-Punkt – auch in der kommenden Saison chancenlos sein wird. Die Hoffnung ruht auf die Entwicklung eines komplett neuen Boliden 2026, wenn das Reglement in der Formel 1 stark verändert wird. Doch es gibt keine Gewissheit, dass Audi den Rückstand auf die anderen Teams im Mittelfeld wirklich verringern kann.

Deshalb ist es für Sauber und Audi auch eine strategische Entscheidung, wie das zweite Cockpit besetzt wird. Bottas stünde für noch mehr Routine, Colapinto bringt viel Talent mit und könnte neben Hülkenberg reifen, Schumacher wiederum hat den großen Namen und würde dem Team Aufmerksamkeit verschaffen. Diese Aufmerksamkeit gibt es derzeit allerdings gratis, solange Binotto die Entscheidung verzögert und über Schumacher spricht.

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