Schumacher-Familie erpresst: Staatsanwaltschaft bestätigt ...
Die Staatsanwaltschaft Wuppertal hat offiziell bestätigt, dass die Familie von Michael Schumacher erpresst wurde. Die mutmaßlichen Täter seien festgenommen worden, erklärten die Behörden.
Kriminelle haben versucht, die Familie des siebenfachen Formel-1-Weltmeisters Michael Schumacher zu erpressen. Wie die Staatsanwaltschaft Wuppertal am Montag (25.6.) offiziell erklärte, hatten die Täter gegenüber Mitarbeitern des 55-jährigen Rennfahrers angegeben, Dateien zu besitzen, "an deren Nichtveröffentlichung die Familie interessiert sein dürfte."
Laut Bild-Zeitung wurde eine Zahlung von 15 Millionen Euro gefordert, damit die sensiblen Daten nicht im Darknet veröffentlicht werden. Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, schickten die Erpresser einige der Proben der Dateien an ihre Opfer. Die Familie war zum Schein in die Verhandlungen eingetreten. Im Hintergrund war die Polizei aber schon alarmiert.
Durch die Untersuchung der gesendeten Dateien konnten die Behörden herausfinden, dass die Täter von Wuppertal aus agierten. Weitere Ermittlungen führten auf die Spur von zwei Männern im Alter von 53 und 30 Jahren. Dabei soll es sich um einen Vater und seinen Sohn handeln.
Gegen beide wurde schon letzte Woche Mittwoch (19.6.) Haftbefehl erlassen. Noch am selben Tag nahm die Polizei die beiden Verdächtigen auf einem Supermarktplatz im hessischen Groß-Gerau fest. Beide sitzen aktuell in Wuppertal in Untersuchungshaft.
Bereits einen Tag zuvor hatten die Ermittler damit begonnen, die Wohnungen der beiden Männer sowie den Zweitwohnsitz und den Arbeitsplatz des Vaters in Konstanz zu durchsuchen. Insgesamt handelte es sich um acht Objekte. Dabei wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft mehrere Datenträger beschlagnahmt, die nun ausgewertet werden.
Die Familie von Michael Schumacher muss sich immer wieder gegen die Angriffe von Kriminellen wehren.
Die beiden mutmaßlichen Täter seien aktuell auf Bewährung, teilten die Behörden mit. Im Fall einer Verurteilung drohen ihnen bis zu fünf Jahre Haft. Es handelt sich nicht um den ersten Erpressungsversuch gegen die Familie Schumacher. 2016 hatte ein Mann eine E-Mail an Ehefrau Corinna Schumacher geschickt, in der er drohte, den beiden Kindern Mick und Gina-Maria etwas anzutun. Es wurden 900.000 Euro gefordert.
Die Ermittler hatten damals jedoch leichtes Spiel, weil der Erpresser bei seiner stümperhaften Tat die eigene Bankverbindung für die Überweisung des Geldes angegeben hatte. Er wurde entsprechend schnell festgenommen und 2017 angeklagt. Wegen versuchter gewerbsmäßiger Erpressung wurde er zu einem Jahr und neun Monaten auf Bewährung verurteilt. Dazu kam noch eine Geldstrafe in Höhe von 4.500 Euro sowie Sozialstunden und eine Therapie.