Acht Uhren von Michael Schumacher in Genf versteigert

Michael Schumacher

Den Holzhammer gleichsam warnend in die Höhe gestreckt, blickte der Auktionator Julien Brunie noch einmal in die Runde. Doch niemand hob die Hand. Also ging die Uhr der Schweizer Manufaktur F.P. Journe aus dem Besitz des ehemaligen Formel-1-Rennfahrers Michael Schumacher an jenen anonymen Bieter am Telefon, der 1,2 Millionen Franken (gut 1,2 Millionen Euro) offeriert hatte. Zuzüglich der Kommission für das Auktionshaus Christie’s sind sogar fast 1,5 Millionen Franken fällig. Der Einstiegspreis hatte 600.000 Franken betragen. Doch dann trieb Brunie den Preis im Nu steil nach oben.

Der Chronometer war einer von acht edlen Uhren, die Schumachers Familie am Dienstagabend im „Four Seasons“ in Genf versteigern ließ. Sie brachten ihr insgesamt 3,2 Millionen Franken ein. Die Familie lebt schon seit langer Zeit in der Nähe des Genfer Sees. Michael Schumacher erlitt 2013 bei einem schweren Skiunfall eine schwere Kopfverletzung. Die Familie macht keine Angaben darüber, wie es ihm geht.

Speziell für Schumacher angefertigte Uhr

Schumacher war ein großer Uhrenfreund. Die für 1,2 Millionen Franken verkaufte F.P. Journe „Vagabondage“ war ein ganz besonderes Stück seiner Sammlung. Der ehemalige Ferrari-Teamchef Jean Todt hatte die Platinuhr im Jahr 2004 für Schumacher anfertigen lassen. Auf dem roten Zifferblatt finden sich die Symbole für die sieben Weltmeistertitel, die die deutsche Rennfahrerlegende errungen hat. Auf der Rückseite hatte Todt eine Widmung „for my friend Michael Schumacher“ eingravieren lassen. Die Uhr war mit einem Schätzpreis von ein bis zwei Millionen Franken in die Auktion gegangen.

Auch die meisten anderen Uhren blieben jeweils am unteren Ende der Schätzpreisspannen. Nur die aus Weißgold gefertigte „Unique Royal Oak“ der Schweizer Manufaktur Audemars Piguet, ebenfalls einst ein Geschenk von Jean Todt, brachte mit 330.000 Franken (zuzüglich Kommission) deutlich mehr ein als erwartet. Auch sie ging an einen ungenannten Bieter am Telefon.

Nach Angaben des Auktionshauses kamen die Interessenten aus der ganzen Welt, mit besonderem Schwerpunkt Vereinigte Staaten. Schumachers Uhren waren Teil einer großen Auktion seltener Uhren, bei der eine alte Armbanduhr von Patek Philippe das Höchstgebot holte: Der einst für den lateinamerikanischen Markt produzierte Zeitmesser kam für fast 2,5 Millionen Franken unter den Hammer. Den Gesamterlös der Auktion bezifferte Christie’s auf 22,8 Millionen Franken.

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