Der oberösterreichische FPÖ-Landtagsabgeordneter Michael Gruber, der um Vorzugsstimmen für die Nationalratswahl kämpft, wettert in einem Video gegen „linke degenerierte Politik“. SPÖ und Grüne prüfen rechtliche Schritte.
Ein Instagram-Video des oberösterreichischen FPÖ-Landtagsabgeordneten Michael Gruber sorgt für Wirbel. In seinem Vorzugsstimmenwahlkampf für die Nationalratswahl wettert er unter dem Titel „Aufräumen für Österreich“ gegen „linke degenerierte Politik“. Gleich zu Beginn des Clips zerknüllt er vor einem durchgestrichenem „LGBTQ“-Schriftzug eine Regenbogenfahne aus Papier und wirft sie in einen Mistkübel.
„96 Geschlechter“, Gendern, „Frühsexualisierung unserer Kinder“ und „Regenbogen dort, Regenbogen da“ - das sei „alles ein Wahnsinn, alles für den Mistkübel“, sagt Gruber. „Wir wollen ein Manderl und ein Weiberl und dann gibt‘s Kinder. Und dann hat unsere Gesellschaft Zukunft.“ Die FPÖ trete an, um „Normalität für unsere Gesellschaft herbeizuführen“.
SPÖ und Grüne fordern Rücktritt„Aufgeräumt“ gehöre wirklich, nämlich seitens der FPÖ, kommentierte SPÖ-Gleichbehandlungssprecher Mario Lindner in einer Aussendung. Er forderte Parteichef Herbert Kickl dazu auf, sich nicht nur von Gruber zu distanzieren, sondern „schnellstmöglich dafür zu sorgen, dass dieser zurücktritt“.
Auch der Grüne LGBTIQ+-Sprecher David Stögmüller fordert einen raschen Rücktritt Grubers und eine Erklärung von Kickl, denn „die Regenbogenfahne ist so viel mehr als eine bloße Fahne, sie ist ein Symbol für den langen Kampf der Community für Gleichstellung und ein diskriminierungs- und gewaltfreies Leben“. Sowohl Grüne als auch SPÖ kündigten an, rechtliche Schritte prüfen zu lassen. (Red./APA)