Metaller-KV: Verhandlungen erneut abgebrochen

Auch die siebente Verhandlungsrunde zum Kollektivvertrag der Metaller wurde am Montag abgebrochen. Beide Seiten zeigten sich am Abend empört: Die Arbeitgeber sprachen von "grotesken" Forderungen, die Gewerkschaften von einer "Grauslichkeit".
Seit 14.00 wurde am Montag zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer der Metalltechnischen Industrie verhandelt, um nach ersten Streiks doch noch auf einen grünen Zweig zu kommen. Am Montagabend stand jedoch fest: Auch die siebte Verhandlungsrunde wurde abgebrochen.
Laut Christian Knill, Arbeitgebervertreter bei den Metaller-KV-Verhandlungen, sei der Abbruch "einseitig von den Gewerkschaften" ausgegangen. Er bezeichnet ihr Verhalten als "absurd". Die Arbeitgeber seien "zu Erhöhungen bereit gewesen, wenn wir im Rahmenrecht eine Verbesserung erzielt hätten".
"Es ist eine Grauslichkeit"Auch Reinhold Binder, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft PRO-GE, zeigte sich empört: "Es ist eine Grauslichkeit, was die Arbeitgeber bieten und wir sehen nach wie vor den respektvollen Umgang mit den Arbeitnehmern nicht".
Er betonte, dass man die Forderungen neu aufgestellt habe, um so besonders "jene Arbeitnehmer, die am untersten Limit sind", zu berücksichtigen.
Geld für AktionäreDie Arbeitgeber hingegen blieben bei ihrem Angebot von einer Lohn- und Gehaltserhöhung von im Schnitt 8,2 Prozent, die Gewerkschaften würden aber für "drei von vier Beschäftigten" eine Erhöhung von über 11,6 Prozent fordern. Das sei "grotesk", so Knill. Die Gewerkschaften würden sich mit ihrer Haltung "in eine Sackgasse" manövrieren.
Binder hielt dagegen, dass das aktuelle Angebot der Arbeitgeber "ein großer Verlust der Kaufkraft" sei. Den Arbeitgebern gehe es zwar um die Wettbewerbsfähigkeit, doch dafür brauche es die Arbeitnehmer.
Den Arbeitgebern sei primär wichtig, dass man "Plus- oder Minusstunden nicht in das nächste Jahr mitnehmen kann" und dass es keinen 100-prozentigen Überstundenzuschlag mehr gebe. GPA-Chef Karl Dürtscher fügte hinzu, dass es zwar für Aktionäre offenbar Geld gebe, für die Beschäftigten aber nicht.
Die Gewerkschaften wollen sich nun erstmals beraten. Von Arbeitgeberseite hieß es, man hätte weitere Verhandlungstermine vorgeschlagen. "Auf den Straßen und in den Betrieben werden wir keine Lösung finden", betonte Knill.