Eine politische Grundsatzeinigung gibt es – wer will den Mercosur ...
Die EU-Kommission hat die Verhandlungen über eine riesige Freihandelszone mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten gegen alle Widerstände mit einer politischen Grundsatzeinigung finalisiert
Der Deal mit Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay wurde 1999 zum ersten Mal verhandelt. 2019 stand das Abkommen kurz vor dem Abschluss. Aber mehrere EU-Staaten, darunter auch Österreich, legten sich quer. Die Industrie ist für das Abkommen, Landwirte fühlen sich von mehr Agrarimporten bedroht. Umweltorganisationen warnen, dass der Deal die Abholzung des Regenwalds vorantreiben könnte.
Die EU-Kommission hat ungeachtet des Widerstands und der Bedenken in Ländern wie Frankreich, Italien, Polen und Österreich die Verhandlungen über eine Freihandelszone mit dem südamerikanischen Staatenbündnis Mercosur abgeschlossen. Man habe eine politische Grundsatzeinigung erzielt, verkündete EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach einer finalen Gesprächsrunde mit Spitzenvertretern der Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay. Mit dem Abkommen könnten die EU und Südamerika die größte Handelszone der Welt schaffen, mit mehr als 720 Millionen Menschen. Die Zone würde mehr als 31 Prozent der globalen Warenexporte abdecken. Die Landwirte machen gegen diese "Billigkonkurrenz" mobil, die Industrie wittert Exportchancen.