Melis Sekmen wechselt zur CDU: Ohrfeige für die Grünen

Melis Sekmen

Das hat es lange nicht gegeben in der deutschen Politik. Der letzte relativ bekannte Grüne, der zur Union überlief, hieß Oswald Metzger. Und das ist 16 Jahre her. Nun hat es ihm seine frühere und ebenfalls aus Baden-Württemberg stammende Parteifreundin Melis Sekmen gleichgetan.

Wie der Wirtschaftsfachmann Metzger hat sich die Mannheimerin seit Langem ihrer Partei entfremdet – nicht zuletzt wegen einer innerparteilichen „Debattenkultur“, die Menschen und ihre Meinung in „Schubladen“ steckten, wie sie ihren aufsehenerregenden Austritt bei den Grünen begründet.

Vertrauensschwund der Ampel

Dass gerade eine Bundestagsabgeordnete mit türkischen Wurzeln nun in der CDU ihre politische Heimat sieht, weil dort Menschen nicht über ihre Herkunft, sondern über ihr Tun beurteilt würden, ist eine Ohrfeige für die Grünen. Einer Partei, die sich als einzig glaubwürdige politische Interessenvertretung der Einwanderergeneration und ihrer Kinder versteht.

Dass Sekmen anders als damals Metzger als Mitglied einer Regierungspartei in die Opposition wechselt, zeigt jedoch auch im Kleinen den Vertrauensschwund der Ampel. Für Friedrich Merz ist der Wechsel der Abgeordneten mitten im dramatischen Haushaltsringen zwischen SPD, Grünen und FDP nicht nur eine willkommene Verstärkung seiner Bundestagsfraktion. Sondern wohl auch ein weiterer Beweis, dass die Union mit ihm auf das richtige Pferd setzt.

Mehr lesen
Ähnliche Nachrichten
Die beliebtesten Nachrichten der Woche