Max Verstappen: Untersuchung nach möglichem VSC-Verstoß

(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen hat nach dem F1-Sprint in Brasilien eine nachträgliche Strafe kassiert. Der Weltmeister musste sich wegen eines möglichen Verstoßes gegen die Regeln des virtuellen Safety-Cars vor den FIA-Rennkommissaren erklären. Und kassierte dafür eine Fünfsekundenstrafe, die ihn vom dritten auf den vierten Platz zurückwirft.

Max Verstappen - Figure 1
Foto Motorsport-Total.com

© Motorsport Images

Max Verstappen im Zweikampf mit Oscar Piastri Zoom

Das virtuelle Safety-Car war während der Schlussphase des Sprintrennens ausgerufen worden, weil der Haas von Nico Hülkenberg im zweiten Sektor mit einem technischen Problem ausgerollt war.

Verstappen befand sich zu dieser Zeit auf der Jagd nach den beiden führenden McLaren von Lando Norris und Oscar Piastri, die sich aber gegenseitig DRS gegeben hatten. Einen möglichen Angriff von Verstappen gab es aber nicht, weil er eben durch das VSC gestört wurde.

Zwischenzeitlich war der WM-Führende mit der Fahrweise von Piastri nicht einverstanden und regte an, sich die Szene anzuschauen, sollte der Australier zu langsam fahren und die Lücke zu Norris absichtlich zu groß werden lassen.

Stattdessen geriet er aber selbst ins Visier der Kommissare, weil er zu schnell gewesen sein soll - ein Verstoß gegen Artikel 56.5 des Sportlichen Reglements.

Darin heißt es: "Alle teilnehmenden Fahrzeuge müssen die Geschwindigkeit reduzieren und mindestens einmal in jedem Minisektor und an der ersten und zweiten Safety-Car-Linie die von der FIA-ECU festgelegte Mindestzeit einhalten."

Im FIA-Urteil begründen die Kommissare, dass Verstappen um 0,63 Sekunden gegen die mindestens vorgeschrieben Zeit verstoßen hat. Verstappen erklärte bei seiner Anhörung, er habe damit gerechnet, dass das VSC enden würde, und als er realisierte, dass er zu schnell war, habe er versucht, den Fehler zu korrigieren. Doch da sei es schon zu spät gewesen, weil die Lichtsignale auf grün umschalteten.

Was nach dem F1-Sprint gesagt wurde

Red-Bull-Teamchef Christian Horner hatte nach dem Rennen gegenüber Sky noch erklärt, dass das Team keinen Verstoß erkennen könne: "Alles was wir sehen, sieht okay aus", so der Brite.

Ähnlich sagte es auch Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko: "Unsere Leute checken gerade. Es geht um einen zu frühen Start während des Safety-Cars, aber das musst du auf die drei Sektoren aufteilen, da geht es um Millisekunden. Wenn, dann ist es ganz knapp", so der Österreicher. "Der Abstand hat sich laut der Rennleitung etwas verkürzt. Wir werden sehen."

Doch Marko sah es zunächst locker: "Ob wir jetzt ein Punkt mehr oder weniger haben ist egal. Der Speed war entscheidend, der Reifenverschleiß war sehr positiv, also das nehmen wir mit."

Verstappen hatte im Ziel Rang drei belegt und zwei Punkte auf Lando Norris verloren. Der Niederländer war von Startposition vier aus ins Rennen gegangen und hatte sich im Laufe des Sprints an Ferrari-Pilot Charles Leclerc vorbeisetzen können, als er diesen auf dem Weg in Kurve 4 hinein überholte.

"Wir hatten eine gute Pace", lobt Verstappen. "Aber ich steckte einfach im DRS-Zug fest und musste auf meinen Moment warten, um Charles attackieren zu können. Er hatte im Rennen ein paar Momente und hat dann in Kurve 1 einen Fehler gemacht. Ich hatte dann einen guten Run aus Kurve 3 und konnte ihn überholen."

Zu spät an Leclerc vorbei

"Leider etwas zu spät, aber da konnte ich nicht viel mehr tun. Wenn du im DRS-Zug bist, kannst du nicht attackieren. Aber die Pace war gut", sagt er. "Wir konnten zumindest im Kampf dabei sein, was zuletzt nicht der Fall war. Das ist vielversprechend."

"Ich glaube, von der Geschwindigkeit waren wir absolut auf dem Niveau von McLaren, wenn nicht sogar schneller", lobt auch Marko. "Der Start war nicht optimal, dann hat er sich in Kurve eins verbremst, sonst hätte er vielleicht den Leclerc schon erwischt. Und Leclerc hat uns dadurch, dass er sich sehr geschickt gewehrt hat, die Möglichkeit genommen, die McLaren zu attackieren."

Er glaubt, dass Verstappen auch Piastri noch hätte bekommen können, "dann kam aber das virtuelle Safety-Car. Aber Quintessenz: Wir haben uns gegenüber dem Training deutlich gesteigert."

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