Max Verstappen stichelt nach Brasilien-Sieg gegen Kritiker: Wo sind ...
Max Verstappen antwortet mit einem beeindruckenden Formel-1-Sieg in Brasilien auf die Kritik der letzten Wochen. F1-Weltmeister stichelt in der PK: Wo sind jetzt die ganzen Briten?
Florian Niedermair04.11.2024, 07:54 Uhr
Florian Niedermair
Formel 1 & Motorsport RessortItaliener auf dem Papier, Österreicher im Herzen. Die meiste Zeit mit der Formel 1 beschäftigt, aber gerne auch mal bei anderen Rennserien in Aktion.MEHR
Max Verstappen ließ beim Formel-1-Rennen in Brasilien die Konkurrenz seine Regen-Fähigkeiten spüren. Der amtierende Weltmeister verwandelte mit einer überragenden Pace, zahlreichen Überholmanövern und etwas Strategie-Glück einen 17. Startplatz in seinen achten Saisonsieg und steht damit vor dem Gewinn seiner vierten Fahrer-Krone.
Ein Befreiungsschlag, nicht nur nach über sechs Monaten ohne Grand-Prix-Sieg, sondern auch nach viel Kritik, die er für seine Fahrweise in den vergangenen beiden Wochen einstecken musste. Vor allem in der britischen F1-Presse glaubt Verstappen einen Gegner ausgemacht zu haben. Bereits nach Austin meinte er in einem Livestream, dass er nicht den „richtigen Reisepass“ besitze und deshalb so viel Kritik einstecken kassiere.
Verstappen stichelt: Wissen die Briten nicht, wo die Pressekonferenz ist?Nach seinem Brasilien-Sieg konnte es sich Verstappen deshalb nicht verkneifen, den britischen Formel-1-Medien noch einen mitzugeben. Nach Beantwortung einer anderen Frage, wandte er sich an die versammelte Presse und stellte die rhetorische Frage: „Ich schätze es, dass ihr alle hier seid, aber ich sehe keine britische Presse. Mussten die schon zu Flughafen laufen oder wissen sie nicht, wo die Pressekonferenz stattfindet?“
Dass britische Medien nach den mehrfachen Duellen mit Lando Norris ihm kritische Fragen stellten, allerdings nach seinem ersten Sieg seit dem Spanien-GP keine Fragen für Verstappen hatten, störte den Niederländer offenbar, der sich das Podium in Form von Alpine-Duo Pierre Gasly und Esteban Ocon mit zwei Franzosen geteilt hatte.
Dass sich Verstappen und sein Umfeld in einer persönlichen Fehde mit der britischen Presse verorten, ließ auch sein Vater Jos nach dem Rennen im Sky-Interview durchklingen. „Er war sehr motivierten nach den negativen [Meldungen der] Journalisten aus England“, stichelte der ehemalige Formel-1-Fahrer. „Die holen ihn manchmal aus seiner guten Laune, aber er wird dadurch noch besser“, drohte er.
Red-Bull-Teamboss Christian Horner paraphrasierte die Siegfahrt von Verstappen ebenfalls als Reaktion auf die Kritik. “Es gab viele Kommentare und Meinungen, die sich gegen Max aussprachen und gegen die Art und Weise, wie er Rennen fährt. Aber ich denke der beste Weg, auf diese Kritiken zu antworten, ist die Fahrt, die er heute produziert hat“, sagte der Brite.
Bernie Ecclestone gratuliert: Eine der besten Fahrten aller ZeitenNach seinem Sieg erhielt Verstappen auch von der Insel viel Lob, und das nicht nur etwa von Horner selbst. Dieser erzählte nach dem Brasilien-GP von einem prominenten Gratulanten: „Bernie [Ecclestone] hat mich nach dem Rennen angerufen und gesagt, dass er alle großen Fahrer der Formel 1 gesehen hat, aber diese [Fahrt] war eine der besten, die er jemals gesehen hat.“
In Las Vegas hat Verstappen seinen ersten Matchball und kann sich zu Alain Prost und Sebastian Vettel in den illustren Kreis der vierfachen Formel-1-Champions eintragen. Mit 62 Punkten Vorsprung würde er bei dem dritten USA-Rennen des Jahres nicht einmal Schützenhilfe der Konkurrenz in Form von Lando Norris benötigen. Falls er das Rennen gewinnt, wäre Verstappen nicht mehr einzuholen.
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