Matthias Strolz verlässt die Neos

3 Stunden vor

Ex-Neos-Chef Matthias Strolz  Clemens Fabry

Matthias Strolz - Figure 1
Foto DiePresse.com

Der ehemalige Chef der Neos zieht sich aus der Parteipolitik zurück, aber nicht aus der Politik an sich. Er will sich nun der Friedensarbeit widmen. Zuletzt hatte es Gerüchte über ein Polit-Comeback gegeben.

„Ja, ich habe meine Mitgliedschaft bei Neos zurückgelegt“, erklärt Matthias Strolz gegenüber der „Presse“. „Es ist eine persönliche Entscheidung, das Lebenskapitel Parteipolitik zu schließen.“ Auch als Nicht-Mitglied werde er Neos in vielerlei Hinsicht verbunden bleiben. „Ich halte Neos für wichtig für Österreich und sie haben auch meine Stimme bei diesem Wahlgang.“

Unlängst hatte sich Matthias Strolz als möglicher Bildungsminister ins Spiel gebracht. Das soll bei den Neos nicht sehr gut angekommen sein. Am Dienstag erklärte er in dann einem emotionalen Posting auf X (“Es ist ein stetes Werden. Hin zur Reife. Unsere zweite Lebenshälfte führt uns in andere Höhen und Tiefen als unsere erste“), dass er nun „die Parteipolitik verlassen“ werde. Ein „großes Lebenskapitel“ gehe zu Ende. Ob er damit auch die Neos als Mitglied verlässt, blieb zunächst offen. Parteipolitische Funktion hatte er zuletzt ja keine mehr. Was er sonst zu tun gedenke, las sich in seinem Posting dann so: „Mein Herzen und die Bedürfnisse der Zeit rufen mich in die (internationale) Friedensarbeit, in die Begleitung von Heilung und Entfaltung sowie in überparteiliche Engagements, dem Gemeinsamen und Ganzen verpflichtet.“

Gegenüber der „Presse“ präzisierte Strolz danach: „Ich verlasse die Parteipolitik, nicht die Politik. Das ist einem politischen Menschen nicht möglich. Politik ist der Ort, wo wir uns ausmachen, wie wir miteinander leben. An diesem Ort werde ich weiter gestalterisch tätig sein. Aber eben in überparteilicher Logik. Auch mein vielfältiges Engagement in der Bildung setze ich fort. So ist auch meine Bereitschaft für mehr Gestaltungsverantwortung weiter aufrecht. Jedoch in einer überparteilichen Logik. Hier kann ich nur meine ernsthafte Bereitschaft kommunizieren. Entscheiden müssen es andere. Und der Zeitpunkt für solche Entscheidungen ist nicht jetzt, auch das klar.“

Matthias Strolz hatte die Neos 2012 gegründet, 2013 zog die Partei in den Nationalrat und 2014 ins Europaparlament ein. 2018 zog sich Strolz als Parteichef und aus der Politik zurück. Seither schrieb er mehrere Bücher und tritt als Musiker auf. Im Mai 2023 wurde er Berater in der Wiener Stadtpolitik.

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