Mit seinen weißblonden Haaren und dem schüchternen Gesichtsausdruck verzückte Marius Borg Høiby (27) bei der Hochzeit seiner Mutter alle. Der damals erst Vierjährige hatte natürlich keine Ahnung, dass seine Welt nach dem 25. August 2001 auf den Kopf gestellt werden würde. Denn aus Mette-Marit Tjessem Høiby wurde Kronprinzessin Mette-Marit (51), ein Mitglied der norwegischen Königsfamilie. Und auch Marius Borg Høiby wurde ein Teil davon. Bekam mit Kronprinz Haakon (51) einen Stiefvater, der sich seiner Aufgabe mehr als bewusst war. Immerhin hatte er sich für eine Frau mit Vergangenheit entschieden. Doch irgendetwas scheint in den vergangenen 23 Jahren dennoch mächtig schiefgelaufen zu sein. BUNTE.de begibt sich auf Spurensuche.
Im Video oben: Sohn von norwegischer Kronprinzessin festgenommen
Welchen Einfluss die Vergangenheit auf Marius Borg Høiby hatWährend Haakon von Norwegen als Sohn von König Harald (87) und Königin Sonja (87) zwei liebende Eltern in seinem Leben wusste, hatte es Mette-Marit nie leicht. Ihr Vater verließ die Familie, als sie noch klein war, heiratete danach eine Stripperin. Auch die Mutter der heutigen Kronprinzessin fand noch einmal ihr Glück, doch die gescheiterte Ehe ihrer Eltern scheint die Mutter von Marius Borg Høiby geprägt zu haben. Als sie selbst nach Liebe suchte, dachte sie, diese bei Morten Borg zu finden. Mit ihm bekam Mette-Marit ihren erstgeborenen Sohn, feierte wild auf Raves, gab sich den Drogen hin. "Ich habe sehr ausschweifend gelebt. Ich kann leider das Leben nicht noch mal von vorn anfangen und habe meine Erfahrungen teuer bezahlt", gestand die Mutter von Marius Borg Høiby während einer Pressekonferenz vor ihrer royalen Traumhochzeit und betonte: "Ich distanziere mich von Drogen." Vermutlich, weil sie selbst damit in Berührung gekommen ist. Und nicht nur Mette-Marit, auch Morgen Borg, der Vater ihres Sohnes, wurde wegen Gewalt und Drogenbesitzes verhaftet. Eine schicksalhafte Entwicklung, die auch für Marius Borg Høiby den Weg geebnet haben könnte. "Sind Eltern drogenabhängig, so hat dies Einfluss auf die Kindesentwicklung. Den Kindern werden notwendige körperliche Versorgung und emotionale Zuwendung vorenthalten. Die sozioemotionale und geistige Entwicklung wird verzögert, behindert oder gar dauerhaft zerstört", heißt es auf der Website vom Wohlfahrtsverband "Caritas".
Als Mette-Marit (2.v.l.) ihren Kronprinz Haakon (3.v.l.) heiratete, durfte Söhnchen Marius Borg Høiby (m.) natürlich nicht fehlen. Etwas schüchtern posierte der Blondschopf an der Hand der Braut für das Hochzeitsfoto © STURLASON / SCANPIX SWEDEN / AFP) (Photo by STURLASON/SCANPIX SWEDEN/AFP via Getty Images
Doch nicht nur erbliche Anlagen haben das Leben für Marius Borg Høiby wohl erschwert – auch die Beziehung zwischen Kronprinzessin Mette-Marit und Kronprinz Haakon könnte etwas dazu beigetragen haben. Nicht, weil die beiden den kleinen Jungen nicht geliebt haben. Vielmehr, weil Marius Borg Høiby von vielen anderen nur als Stiefkind angesehen wurde. Als dann seine Geschwister, Ingrid Alexandra (20) und Sverre Magnus (18), die Familie vervollständigten, könnte sich der erstgeborene Sohn der Kronprinzessin wie das fünfte Rad am Wagen vorgekommen sein. "Jungen werden durch (....) Gründung einer Stieffamilie insgesamt deutlich stärker negativ beeinflusst", heißt es auf der Website vom Dachverband "Deutsche Liga für das Kind". "Während die Anpassungsprobleme für Jungen mit der Gründung der Stieffamilie zunehmen, scheinen Mädchen von der Gründung der Stieffamilie zu profitieren."
Sverre Magnus, Marius Borg Høiby und Ingrid Alexandra (v.l.n.r.) mit ihren Eltern: Mette-Marit und Haakon von Norwegen © Det Norske Kongehus/Privat
Dabei ließen Mette-Marit und Haakon den kleinen Jungen nie außen vor. Genau wie seine Geschwister war auch Marius Borg Høiby ein Teil der Familie. Doch während Ingrid Alexandra und Sverre Magnus ihre royalen Rollen innehatten, wurde der heute 27-Jährige zur Randfigur. Je älter Marius Borg Høiby wurde, desto mehr schien er sich zu distanzieren, drängte sich selbst immer weiter ins Abseits. Vielleicht, weil er sich nur geduldet gefühlt hat? Vielleicht, weil er sein Glück woanders vermutete. Auf Instagram gab der Sohn von Mette-Marit private Einblicke. Zeigte stolz seine vielen Tattoos, posierte auf schnellen Motorrädern, gab Einblicke in sein Leben als Surfer, Hunde-Fan und Bad Boy. Ja, auch sein Liebesleben dokumentierte Marius Borg Høiby im Netz. Denn lange Zeit schien es so, als hätte der Blondschopf, der mit den Jahren zum Mädchenschwarm avancierte, sein großes Glück gefunden. Mit dem Model Juliane Snekkestad (29) war er von 2018 bis 2022 zusammen. Viele sahen die beiden bereits vor dem Traualtar stehen. Denn die schöne Blondine lernte nicht nur die Kronprinzenfamilie kennen, sondern begleitete ihren Freund sogar zu offiziellen Terminen. Umso größer der Schock, als sich Marius Borg Høiby und seine Freundin trennten. Was damals zum Liebes-Aus führte? Wird vermutlich erst jetzt im Zuge der jüngsten Entwicklungen klar. Denn auch Juliane Snekkestad soll offenbar ein Opfer von Marius sein. "Ich war früher psychischer und physischer Gewalt durch die betreffende Person ausgesetzt. Die psychische Gewalt war für mich am brutalsten", schrieb das Model in einem emotionalen Posting auf Instagram. Zwar nannte sie keinen Namen, doch soll sie sich dabei auf ihren Ex-Freund Marius bezogen haben. Fakt ist jedenfalls, dass Juliane im August von der Polizei vernommen wurde und daraufhin einen Opferstatus erhielt.
Biker-Boy: Auf Instagram präsentierte Marius Borg Høiby sich gerne mal als "Bad Boy" auf dem Motorrad © https://www.instagram.com/marius_borg/
Nach der Trennung von seiner großen Liebe suchte Marius Borg Høiby wieder das Glück. Sein Verhalten den Frauen gegenüber änderte er nicht. Mit dem Model Nora Haukland (27) feierte er wilde Partys, soll auch Drogen genommen haben. Zumindest waren Bilder im Umlauf, die darauf hindeuteten. Szenen, die an die Vergangenheit seiner Mutter erinnern. Nur mit dem Unterschied, dass Marius Borg Høiby im Gegensatz zu ihr den Absprung nicht schaffte. Stattdessen geriet er immer tiefer in den Sog aus Drogen und Gewalt. "Egal, wie oft er fremdgegangen war und wie oft er mich deshalb angelogen hat. Egal, wie oft er mich angeschrien und wie viel Angst er mir eingejagt hat: Ich habe ihn geliebt", gestand Ex-Freundin Nora jüngst in ihrem Podcast "Uproblematisk". Doch irgendwann sei es nicht mehr gegangen. Sie trennte sich. Was das mit dem Ego von Marius Borg Høiby anstellte? Man kann es nur erahnen. Doch ob er jemals mit jemandem über seine Probleme gesprochen hat?
Zumindest haben Kronprinz Haakon von Norwegen und Mette-Marit nach der jüngsten Verhaftung und den Vergewaltigungsvorwürfen eingeräumt, dass sie schon länger Bescheid wussten. Worüber genau? Sagen sie nicht. "Als Familie und Eltern haben wir uns sehr darum bemüht, dass Marius Hilfe bekommt", versicherte der Kronprinz. "Wir arbeiten schon lange daran, ihm mehr Hilfe, Rehabilitation und Behandlung zukommen zu lassen. Das ist etwas, dem wir selbst höchste Priorität einräumen. Aber das muss innerhalb des Rahmens geschehen, den das Rechtssystem vorgibt." Wie es nun weitergeht? Entscheidet ein Gericht. Doch die Vorwürfe gegen Marius Borg Høiby lasten schwer und seine Zukunft scheint so ungewiss nie.
"Wir sind sehr darum bemüht, dass Marius Hilfe bekommt" © © Getty Images; Wochit