Marius Borg Høiby: Auch sein Vater hat eine kriminelle Vergangenheit
Norwegisches Königshaus Die dubiose Vergangenheit von Marius Borg Høibys Vater
Zu seiner Einschulung im Jahr 2003 wurde Marius Borg Høiby auch von einem Vater Morten Borg begleitet
© Imago
Mama wurde Norwegens Prinzessin, Papa saß schon einmal im Knast: Marius Borg Høiby hat eine bewegte Familiengeschichte. Das ist über seinen Vater Morten Borg bekannt.
Die Anschuldigungen gegen den ältesten Sohn von Prinzessin Mette-Marit wiegen schwer: Es geht um Körperverletzung, Sachbeschädigung und auch der Vorwurf der Vergewaltigung steht im Raum. Momentan befindet sich Marius Borg Høiby in Untersuchungshaft – ein Skandal von ungeahntem Ausmaß für das norwegische Königshaus. Während sich Kronprinz Haakon immer wieder öffentlich äußerte und die Vorwürfe "ernst" nannte, gab es von Mette-Marit bislang keine Stellungnahme. Und noch jemand schweigt: Marius Borg Høibys leiblicher Vater, Morten Borg.
Mit dem Unternehmer hatte die heutige Kronprinzessin Mette-Marit 1996 eine kurze Liaison, sie lernten sich über gemeinsame Bekannte kennen, sollen viel zusammen gefeiert haben. Von Drogen und Exzessen ist die Rede, Mette-Marit sagte später über die Zeit, dass sie "die Grenzen des Akzeptierten überschritten" habe. "Ich habe ausschweifend gelebt und dafür teuer bezahlt", so die ehemalige Kellnerin. 1997 wurde der gemeinsame Sohn Marius geboren, die beiden teilen sich seither das Sorgerecht, waren jedoch kein Paar.
Marius Borg Høiby ist in zwei Patchwork-Familien zuhauseÜber Borg ist nur wenig bekannt, dabei spielte er im Leben seines Sohnes eine wichtige Rolle. Denn Marius wuchs nach der Hochzeit seiner Mutter mit Kronprinz Haakon im Jahr 2001 abwechselnd am norwegischen Hof und bei seinem leiblichen Vater auf. Morten Borg hielt sich aus der Öffentlichkeit stets zurück, war nur zu besonderen Anlässen auf Fotos zu sehen, etwa bei der Einschulung oder zuletzt bei der Konfirmation seines Sohnes im Jahr 2012.
Ein Grund für seine Zurückhaltung könnte sein, dass er selbst eine kriminelle Vergangenheit hat. Wie norwegische Medien berichten, wurde er wegen Besitzes von Kokain verurteilt, saß bereits im Gefängnis. Doch diese Skandale waren längst vergangen: Auch Morten Borg heiratete, wurde erneut Vater und Marius wuchs in zwei offenbar funktionierenden Patchwork-Familien auf. Borgs Ehe wurde zwar 2019 geschieden, doch seine Ex-Frau soll einmal über Marius gesagt haben, dass sie ihn wie einen eigenen Sohn betrachte.
Die Negativ-Schlagzeilen um Marius Borg Høiby reißen nicht ab: Der älteste Sohn von Norwegens Kronprinzessin Mette-Marit wurde zum dritten Mal binnen vier Monaten festgenommen. Er wird bereits der Körperverletzung gegenüber Ex-Freundinnen, Sachbeschädigung und anderer Vergehen beschuldigt, nun wird dem 27-Jährigen auch noch Vergewaltigung vorgeworfen. Borg Høiby werde verdächtigt, gegen einen Strafrechtsparagraphen verstoßen zu haben, "der Sex mit einer Person betrifft, die bewusstlos oder aus anderen Gründen nicht in der Lage ist, sich zu wehren", erklärte die norwegische Polizei. Die neuen Vorwürfe bestreitet er, wie sein Anwalt Øyvind Bratlien mehreren norwegischen Medien mitteilte. Der Skandal beschäftigt die Königsfamilie seit Monaten. Im August soll er eine Freundin "psychisch und körperlich" angegriffen und ein Zimmer verwüstet haben. Die Frau rief nach dem Vorfall die Polizei, musste mit einer Gehirnerschütterung ins Krankenhaus
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Auf Facebook gibt Morten Borg den Lebemann auf Reisen: Fotos zeigen ihn etwa beim Skifahren, Golfen oder Segeln. Ein Bild von sich und seinem Sohn postete er zuletzt im Februar 2022. Es zeigt die beiden in einem Restaurant, sie trinken Wein. Dass Marius Borg Høiby schon lange mit schweren Problemen kämpfte, wurde erst nach seiner ersten Verhaftung im August bekannt. Damals veröffentlichte er ein Statement und berichtete, dass er an mehreren psychischen Störungen leide, die sein Leben seit seiner Kindheit beeinträchtigt hätten. Lange habe er auch mit Drogenmissbrauch gekämpft, sei deswegen auch in Therapie gewesen. "Ich werde diese Behandlung jetzt wieder aufnehmen und sehr ernst nehmen", so Borg Høiby noch im Sommer. Die neueren Anschuldigungen bestreitet er, noch bis zum 27. November sitzt er in Untersuchungshaft. Dass sein Vater Morten ihn dort besucht, ist ausgeschlossen: Borg Høiby darf vorerst weder Besuch noch Briefe empfangen.
sst