Fußballstar Mario Götze hatte Panik, sein Kind zu verlieren
Mario Götze Fußballstar erinnert sich an dramatische Frühgeburt seines Sohnes
© Pressefoto Rudel / Robin Rudel / Picture Alliance
Langsamer Herzschlag, rasender Krankenwagen, Panik: Wie dramatisch die Geburt seines heute vierjährigen Sohnes war, schildert Profifußballer Mario Götze nun in einem bewegenden Brief und verrät: Er musste sich zwischen Familie und Karriere entscheiden.
"Sein Herzschlag ist zu langsam. Wir müssen den Krankenwagen rufen": Als die Hebamme von Ann-Kathrin Götze, 34, und Mario Götze, 32, diese Worte im Frühsommer 2020 aussprach, begann für die damals werdenden Eltern ein Albtraum. Ihr heute vierjähriger Sohn Rome musste per Notkaiserschnitt geholt werden. Sechs Wochen zu früh kam er auf die Welt. In einem bewegenden Brief, den der Profifußballer an seine mittlerweile zwei Kinder richtet, erinnert er sich nun detailliert an die damals dramatischen Stunden.
"Mir war, als würde mein Herz stehen bleiben"Bereits Anfang August 2020, zwei Monate nach Romes Geburt, verriet Ann-Kathrin Götze, dass ihr erstes Kind per Notkaiserschnitt geholt werden musste. In den Monaten und Jahren darauf gaben die Influencerin und ihr Ehemann immer wieder Einblicke in die herausfordernde Zeit danach und setzen sich für den Schutz von Frühchen und deren Eltern ein. Doch so ausführlich wie jetzt hat Mario Götze noch nie über den Tag im Juni vor vier Jahren berichtet.
In einem persönlichen Brief, der auf dem Sportportal "The Players' Tribune" veröffentlicht worden ist, richtet der Mittelfeldspieler der Eintracht Frankfurt das Wort an seine Kinder Rome und Gioia, 1, und schreibt:
Ich werde nie vergessen, als deine Mutter im siebten Monat schwanger war und unsere Hebamme zu uns nach Hause nach Dortmund kam. Sie machte eine Ultraschalluntersuchung, eine Routineuntersuchung, um sicherzustellen, dass alles in Ordnung war, aber plötzlich sagte sie: 'Es scheint, als wäre mit Ihrem Baby etwas nicht in Ordnung.' Wir sagten: 'Was meinen Sie mit nicht in Ordnung?' 'Sein Herzschlag ist zu langsam. Wir müssen den Krankenwagen rufen. Sie müssen sofort ins Krankenhaus.' Mir war, als würde mein Herz stehen bleiben.Eigentlich hatten sich Mario und Ann-Kathrin Götze auf eine Geburt in Düsseldorf vorbereitet, doch nun musste alles ganz schnell gehen. Der Krankenwagen sei mit "mit eingeschaltetem Martinshorn [...] zum nächstgelegenen Krankenhaus in Witten" gerast. "Ich saß direkt hinter dir, aber ich fühlte mich so weit weg von dir", so Götze, der seinen Gefühlszustand wie folgt beschreibt:
Es gibt Albträume, Albträume, die man erlebt, und dann gibt es das hier. Als Elternteil ist es unmöglich, die Angst zu beschreiben, ein Kind zu verlieren. Ich geriet in Panik, schwitzte. Romes Geburt war lebensverändernd: "Nichts wird mehr so sein wie früher"In der Klinik hätten "etwa ein Dutzend Menschen" auf die werdenden Eltern und ihr ungeborenes Baby gewartet. "Alles ging so schnell", erinnert sich Mario Götze, und weiter: "Sie umringten deine Mutter und dann, glaube ich, sagte jemand: 'Sein Herz schlägt noch!' Ich war so erleichtert, dass ich fast zu Boden fiel. Aber dann sagte der Arzt: 'Wir müssen das Baby holen!' Es bestand die Möglichkeit, dass du eine Infektion hattest. Sie führten einen medizinischen Eingriff durch, der als Kaiserschnitt bezeichnet wird, und in den nächsten Minuten konnte ich nur dasitzen. Warten, hoffen, beten. Schließlich, Rome, hast du es sechs Wochen zu früh auf diese Welt geschafft."
Als er seinen Sohn das erste Mal sah, habe Götze es verstanden: "Mein Leben hat sich verändert. Nichts wird mehr so sein wie früher." Dann habe sich der Fußballprofi zwischen seinem damaligen Verein Borussia Dortmund und seiner Familie entscheiden müssen.
Götze gab Karriere bei Dortmund auf: "Ich bin zuerst Vater und dann Fußballer"Denn: Sein Sohn Rome musste drei Wochen im Krankenhaus bleiben und auf der Intensivstation überwacht werden. "Das war im Juni 2020, mitten in einer Pandemie, und es gab Sicherheitsregeln, wo wir hingehen durften. Das Krankenhauspersonal sagte mir, dass ich entweder zum Trainingsgelände zurückkehren oder Zeit im Krankenhaus verbringen könne, aber nicht beides. [...] Ich musste mich entscheiden: Fußball oder Familie." Das sei Götze jedoch nicht schwergefallen, denn: "Ich bin zuerst Vater und dann Fußballer. Dafür werde ich mich nie entschuldigen."
Verwendete Quelle: theplayerstribune.com
jse Gala
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