Das Comeback des 35-Jährigen in Sölden darf als geglückt betrachtet werden.
Seit diesem Riesentorlauf am Sonntag in Sölden ist die Skiwelt schlauer. Marcel Hirscher beendete sein erstes Rennen nach fünf Jahren Pause auf Rang 23 (+2,16 Sek.) – und die Antwort auf die Frage, ob er noch gewinnen kann, lautet: Es wird nicht leicht werden, aber möglich ist es.
Trotz hoher Startnummer 34 und rauer Piste qualifizierte sich der Salzburger als 28. für das Finale. Dort carvte er vor der Sölden-Rekordkulisse von 17.200 Zuschauern die drittbeste Laufzeit in den Schnee, schritt durch die vielen Schulterklopfer im Zielraum und erklärte mit einem Lachen im Gesicht: „Allein dieses Wissen zu haben, dass ich das darf und nicht muss, ist eine Riesenveränderung zu früher.“
»Was heute geglückt ist, ist gleich viel wert wie ein Podestplatz früher. «
Marcel HirscherKörperlich fühlt sich der 35-Jährige besser denn je, die perfekte Abstimmung mit dem eigenen Van-Deer-Material ist nur eine Frage der Zeit, seine Startnummern werden schon bald niedriger sein und damit die Chancen auf Topplatzierungen höher. Hirschers Schwung ist, siehe zweiter Sölden-Durchgang, immer noch Weltklasse, und das während die Konkurrenz die Konstanz vermissen lässt. Mit Marco Odermatt schied der Überflieger im ersten Durchgang aus, ebenso die ÖSV-Mitfavoriten Manuel Feller und Stefan Brennsteiner. Einzig Norwegen überragte mit einem Dreifachsieg (Steen Olsen vor Kristoffersen und McGrath).
Wie geht das Hirscher-Comeback weiter? „Natürlich habe ich Erwartungen. Solang mir skifahren weiterhin so viel Spaß macht wie in den vergangenen Wochen, werde ich einige Rennen fahren.“ Nächste Möglichkeit wäre der Slalomauftakt im finnischen Levi (17. November). „Ich gebe euch Bescheid.“