Marcel Hirscher und der Traum vom Sölden-Start

8 Okt 2024

Marcel Hirscher und der Schwung zurück. Imago / Anders Wiklund/tt

Marcel Hirscher - Figure 1
Foto DiePresse.com

„Sölden wäre schon mein Plan und mein Wunsch. Aber ich kann das heute nicht beantworten“: Marcel Hirscher hält seine Karten zum Start in Sölden bedeckt. Henrik Kristoffersen freut sich auf Duelle mit dem Chef.

Nach wie vor ist das mit Spannung erwartete Comeback von Marcel Hirscher beim Weltcup-Auftakt in Sölden am 27. Oktober in Schwebe. „Sölden wäre schon mein Plan und mein Wunsch. Aber ich kann das heute nicht beantworten“, erklärte der 35-Jährige am Montagabend auf ServusTV. Der für die Niederlande startende Salzburger ist nach wie vor auf der Suche nach dem perfekten Setup für Körper und Material.

„Es wäre ein schöner Start für mein Herzensprojekt. Definitiv“, betonte Hirscher, der auf Skiern seiner eigenen Marke Van Deer unterwegs ist. „Solange ich nicht halbwegs das Gefühl habe, dass ich mich wirklich einigermaßen bereit fühle dafür, werde ich es nicht machen.“ Wasserstandsmeldungen seien derzeit sinnlos. „Ich muss jetzt wirklich Woche für Woche, Tag für Tag schauen, wo mich die Reise schlussendlich hinführt“, betonte der 67-fache Weltcupsieger, der sich am Montag zum Training am Rettenbachferner oberhalb von Sölden einfand. „Früher oder später werde ich da dabei sein, weil es mein Wunsch ist und weil ich es unbedingt gerne möchte.“

Vier Sekunden fehlen

Der Großmeister der Zehner-Jahre, der 2019 seine Karriere eigentlich beendet hatte, konstatierte einen „gravierenden Unterschied“ zu alten Zeiten. „Vor fünf Jahren war das alles hingetrimmt auf Skifahren, Skifahren, Skifahren. Jetzt zählt für mich viel, viel mehr als zwischen Rot und Blau schnell zu sein.“ Entgegen anderer Meinungen sei es für ihn alles andere als einfach, wieder in die Weltspitze zurückzukehren. „Zu glauben, dass es dann eh easy going ist, das ist es einfach nicht. Auch nicht für mich.“ Sein Fazit nach Trainings in Neuseeland und Europa: „Aktuell wäre ein Top-15-Platz nicht realistisch. Da sind noch vier Sekunden aufzuholen.“

Dass er sich dank einer von der FIS ausgestellten Wildcard überhaupt aus dem Starthaus wuchten darf, sei „eine prinzipiell richtig coole Geschichte für den Sport“, meinte Hirscher. „Weil vielleicht ist auch der Felix (Neureuther, Anm.) noch einmal bereit, dass er sagt, hey, ich möchte in Kitzbühel noch einmal mitfahren.“ Auch die im Februar steigende WM in Saalbach sei für ihn Thema. „Ich glaube, dass ich die Qualifikation für die Weltmeisterschaft schaffen werde, weil die Konkurrenz im eigenen Land, sprich im holländischen Skiverband, nicht allzu groß ist.“

Einer, der sich auf ein Wiedersehen auf der Piste freut, ist Henrik Kristoffersen. Einst Rivale von Hirscher, fährt der Norweger seit 2022 den Van-Deer-Ski und würde es quasi mit seinem Chef zu tun bekommen. Der dreifache Slalom-Weltcup-Gesamtsieger sieht sich gerüstet für mögliche Duelle. „Ich hoffe doch, dass ich das schaffe. Ich will den Boss schlagen, das ist das beste Gefühl. Definitiv“, erklärte er in der Tiroler Tageszeitung (Dienstag).

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