Marcel Hirscher-Comeback in Sölden? "Etwas Unglaubliches muss ...

Marcel Hirscher lässt die Ski-Fans zappeln: "Sölden wäre schon mein Plan und mein Wunsch. Aber ich kann das heute nicht beantworten", sagte er bei der ServusTV-Sendung "Sport und Talk aus dem Hangar-7" am Montagabend.

Der Annaberger (Tennengau) hat sich mit Leidenschaft und Hingabe in seine Trainingsvorbereitungen gestürzt. Doch es ist ein beschwerlicher Weg, auf dem er sich befindet. Sein Aufenthalt in Neuseeland war dabei wegweisend, wie er selbst reflektiert: "Das Skifahren war die neun Tage perfekt. Dann war leider ein kompletter Frühlingseinbruch. Die Erkenntnisse waren aber super und die Stunde Null hat dort begonnen. Dort ist uns erst das Ausmaß klargeworden, was es jetzt eigentlich heißt, wie lange der Weg sein wird, um einigermaßen wieder das Tempo gehen zu können, was früher eigentlich Standard war."

Danach warf ihn in der Vorwoche eine Erkrankung zurück.

Toni Giger, Sportdirektor bei Hirschers eigener Skimarke Van Deer, mahnt zur Vorsicht und bremst die Erwartungen: "Es muss etwas Unglaubliches geschehen, dass sich Sölden wirklich ausgeht. Es ist nämlich nicht empfehlenswert, dass jemand nicht bereit ist für ein Rennen und dann das Rennen fährt." Eine Wildcard für den Auftakt hat er von der FIS überraschenderweise nach einer Regeländerung erhalten.

Hirschers Einstellung könnte nicht klarer sein: Das Comeback ist ein Herzensprojekt mit einer geplanten Dauer. "Es ist jetzt vielleicht auch der Abschluss meiner Karriere. Das Projekt ist nur auf ein Jahr ausgelegt. Es war nie länger gedacht."

Hirscher selbst betont jedoch, dass sich seine Prioritäten verschoben haben. War früher Skifahren alles und das Einzige, steht heute ein ganzheitlicheres Bild im Fokus: "Für mich steht mittlerweile definitiv die Allgemeingesundheit und Fitness im Vordergrund. Vor fünf Jahren war das alles hingetrimmt auf Skifahren, Skifahren, Skifahren. Jetzt zählt für mich viel mehr als zwischen Rot und Blau schnell zu sein."

Trotz aller Herausforderungen und Zweifel bleibt der Funke der Begeisterung ungebrochen. "Aktuell wäre ein Top-15-Platz nicht realistisch. Da sind noch vier Sekunden aufzuholen", gibt der Salzburger zu, betont aber auch, dass er alles daransetzen wird, zurückzukommen. "Früher oder später werde ich da dabei sein, weil es mein Wunsch ist und weil ich es unbedingt möchte."

Indes zeigt sich Toni Giger zuversichtlich hinsichtlich Hirschers Fähigkeiten und dessen Veranlagung, Fortschritte zu machen: "Er hat einen sehr schnellen Schwung gehabt. Und was man einmal gehabt hat, das verlernt man nicht mehr."

Obwohl seine Fans und die gesamte Skisportwelt gespannt auf den 26. Oktober blicken, bleibt die Frage, ob Marcel Hirscher tatsächlich in Sölden an den Start gehen wird, weiterhin offen. Hirscher dazu: "Bis Freitag vor Sölden, wenn quasi die Verbände die Nennung bei der FIS eingeben müssen", bleibt den Fans nichts anderes übrig, als auf eine endgültige Entscheidung zu warten.

Eines steht außer Frage: Marcel Hirscher bleibt, auch nach fünf Jahren Pause, ein nicht wegzudenkender Teil des internationalen Skisports – egal, ob er in Sölden fahren wird oder nicht.

(Quelle: SALZBURG24)