ManUnited - Tottenham 0:3 | Rot für Bruno Fernandes

3 Stunden vor

Die Tage bleiben ungemütlich für Manchester United. Beim 0:3 gegen die Tottenham Hotspur verloren die Red Devils nicht nur das Spiel, sondern auch Kapitän Bruno Fernandes. Auf Seiten der Spurs lief alles nach Plan - außer bei Timo Werner.

Manunited – Tottenham - Figure 1
Foto Kicker

Wird Manchester United vorerst fehlen: Bruno Fernandes. IMAGO/Shutterstock

Die 42. Minute im Old Trafford, sie war das verfrühte i-Tüpfelchen eines Spiels, wie es wohl im Fußball-Lexikon unter "gebrauchter Tag" zu finden ist: Ausgerechnet Bruno Fernandes, Kapitän und Unterschiedsspieler von Manchester United, ging völlig unnötig auf Schienbeinhöhe in einen Zweikampf mit Gegenspieler Maddison. Und auch wenn er zuvor leicht weggerutscht war und Maddison nur leicht getroffen hatte, stand die Entscheidung von Schiedsrichter Kavanagh: Rot. Als hätte es seine Mannschaft nicht schon schwer genug gehabt.

Bereits in der 3. Minute hatte ManUnited der erste Tiefschlag ereilt, als Spurs-Verteidiger van de Ven einen Konter abfing und nach einem entschlossenen 60-Meter-Sprint über das halbe Feld, bei dem die Red Devils nur Geleitschutz leisteten, am zweiten Pfosten Johnson sah. Der Offensivmann hatte aus kürzester Distanz leichtes Spiel - mehr als 90 Prozent des Treffers gingen aber auf das Konto von van de Ven.

Premier League, 6. Spieltag

Dass Tottenham in der Folge des ersten Durchgangs kein weiteres Tor gelang, war beim Halbzeitpfiff noch die beste Nachricht für Manchester. Onana verhinderte gegen die durchgebrochenen Maddison (11.) und Werner (39.) gleich zweimal einen höheren Rückstand. Der deutsche Ex-Nationalspieler Werner stand erstmals in der laufenden Premier-League-Saison in der Startformation. Neben den beiden Onana-Paraden hätte Tottenham auch durch Johnsons Pfostentreffer (20.) und einen spektakulären Romero-Seitfallzieher (33.) erhöhen können.

Manunited – Tottenham - Figure 2
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Zur Wahrheit gehörte aber: So unterlegen ManUnited optisch eigentlich war, sie hatten auch selbst zwei Großchancen, um den Spielverlauf auf den Kopf zu stellen. Zirkzee scheiterte an Vicario (22.), Garnachos Volley-Abnahme krachte an den Außenpfosten (38.).

Nur für Werner läuft es nicht nach Plan

Der für die ersten 45 Minuten passende Spielstand wurde erst in der 47. Minute erreicht: Ten Hags defensiver Wechsel zur Halbzeit (Casemiro kam für Zirkzee) wirkte sich zunächst überhaupt nicht positiv auf die Stabilität seines Teams aus, Johnson und Kulusevski hatten nach einem Spurs-Ballgewinn auf dem rechten Flügel alle Zeit der Welt. Der Torschütze zum 0:1 betätigte sich dieses Mal als Vorbereiter und der überragende Kulusevski bugsierte den noch abgefälschten Querpass artistisch im Sprung über die Linie (47.).

Für die Spurs lief alles nach Plan - außer bei einem: Ex-Nationalspieler Werner erhielt noch eine weitere Großchance, schloss aber - wie im ersten Durchgang - viel zu schwach ab und brachte den Ball nicht an Onana vorbei (57.). Das so dringend benötigte Erfolgserlebnis blieb also aus. Statt des 0:3 folgte so Mitte des zweiten Durchgangs die beste Phase der Gastgeber, Casemiro verpasste den Anschlusstreffer knapp. Und so geriet das Ergebnis aus United-Sicht dann doch noch dem Dauerregen in Manchester entsprechend: Der eingewechselte Sarr verlängerte eine Ecke zu Solanke, der den Ball zum 0:3-Endstand über die Linie grätschte (77.).

Manunited – Tottenham - Figure 3
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Tore und Karten

0:1 Johnson (3')

0:2 Kulusevski (47')

   

Spieldaten

Schiedsrichter-Team

Spielinfo
Stadion Old Trafford Zuschauer 74.200

Während sich die Spurs nach dem überschaubaren Saisonstart etwas nach vorne arbeiten konnten, wird die Personalie Ten Hag bei ManUnited nach drei sieglosen Pflichtspielen in Folge nun möglicherweise wieder Fahrt aufnehmen. Als Referee Kavanagh nach etwas über 90 Minuten abpfiff, hatte jedenfalls ein beträchtlicher Teil des Publikums im Old Trafford das Stadion schon verlassen.

Michael Bächle

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