Déjà-vu für ManUnited: Bournemouth jubelt im Old Trafford

Bournemouth jubelt mit dem Torschützen Justin Kluivert (Mi.) bei Manchester United. picture alliance / Sipa USA

Hinter Manchester United liegt eine turbulente Woche: Erst das 2:1 im Derby gegen Manchester City, dann das dramatische 3:4 im League Cup bei Tottenham Hotspur. Und dann die Aufregung um Garnacho - und besonders um Rashford. Der Abgang im Winter des langjährigen ManUnited-Profis und Fanlieblings deutet sich an, gegen Bournemouth fehlte der Nationalstürmer zum dritten Mal in Folge im Kader. Garnacho durfte immerhin auf der Bank Platz nehmen.

Auf dem Platz tat sich lange Zeit nur wenig. ManUnited, bei dem Coach Ruben Amorim gegenüber der Spurs-Niederlage sechs Wechsel vornahm und Onana (Tor), Maguire, Mainoo, Malacia, Amad und Zirkzee für Bayindir (Tor), Yoro, Eriksen, Antony, Höjlund (alle Bank) sowie Lindelöf brachte, agierte im Old Trafford zunächst abwartend. Da auch Borunemouth, das gegenüber dem 1:1 gegen West Ham mit Adams für Cook startete, nur wenig Mut an den Tag legte, verstrichen die ersten Minuten ohne große Höhepunkte.

PREMIER LEAGUE - 17. Spieltag

Dies sollte sich in der 29. Minute ändern, als Huijsen eine Freistoßflanke von Christie gekonnt einköpfte. In der Folgezeit erhöhte ManUnited die Schlagzahl, doch lediglich Bruno Fernandes sorgte für Gefahr. Zwei Distanzschüsse des Portugiesen strichen knapp links vorbei (41., 44.), in der 42. war AFC-Goalie Kepa zur Stelle. So ging es mit der knappen Führung für Bournemouth in die Kabinen.

Zunächst wurde es auch nach dem Seitenwechsel nicht wirklich besser - besonders bei ManUnited blieb vieles Stückwerk. Amorim reagierte dann auch kurz nach Wiederanpfiff und brachte in der 55. Minute mit Höjlund und Garnacho zwei frische Offensivkräfte. Garnacho machte sich umgehend bei einem Eckball bemerkbar, doch Cook klärte am zweiten Pfosten (56.).

In der Folgezeit sorgte dann aber Bournemouth, das keineswegs dominant auftrat, dank gnadenloser Effektivität für die Vorentscheidung. In der 61. Minute drang Kluviert von links in den Strafraum ein, Mazraoui wollte per Grätsche klären, traf aber nur seinen Gegenspieler. Den fälligen Elfmeter verwandelte der Gefoulte selbst (61). Und nur 120 Sekunden später leistete sich ManUnited einen weiteren folgenschweren Ballverlust, den Semenyo nach Quattara-Vorlage mutterseelenallein zum 3:0 verwandeln durfte (63.).

Erst im Anschluss kam ManUnited, das bis auf die wenigen Minuten vor der Pause komplett enttäuschte, besser auf und hatte gleich gute Möglichkeiten, um zu verkürzen: Doch Kepa parierte glänzend gegen Garnacho (65.) und besonders gegen Höjlund (70.), ein Distanzschuss von Amad strich knapp am linken Pfosten vorbei (74.).

Es blieb bei diesem Strohfeuer. Zwar war ManUnited in der Folgezeit weiterhin bemüht, doch es fehlte der Glaube an eine Wende. Und so jubelte Bournemouth wie im Vorjahr mit 3:0 im Old Trafford und deckte dabei bei ManUnited bereits überwunden geglaubte Schwächen auf. Damit werden die Red Devils am Boxing Day nicht unter den ersten Sieben der Premier League geführt, Bournemouth springt dagegen sogar auf Platz fünf.