Der Waldbrand im kalifornischen Malibu ist außer Kontrolle
Stand: 11.12.2024 09:26 Uhr
Verkohlte Häuser, kein Strom, Evakuierungen - in der kalifornischen Küstenstadt Malibu wütet ein Waldbrand. Wegen starker Winde ist die Feuerwehr fast machtlos. Viele Bewohner wurden von den Flammen überrascht - auch zahlreiche Promis.
In dem kalifornischen Küstenort Malibu sind die Flammen eines Waldbrandes aus dem hügeligen Hinterland bis an die Strände vorgedrungen. Nach Mitteilung der Stadtverwaltung wurde die berühmte Küstenstraße Pacific Coast Highway streckenweise gesperrt. In der Ortschaft seien auch Häuser in der Nähe des Piers in Gefahr, hieß es. Tausende Anwohner waren über Nacht aus den betroffenen Gebieten geflüchtet.
Mehrere Tausend Haushalte sind ohne Strom. Auch die Pepperdine Universität meldete im Kurznachrichtendienst X, einige Gebäude des Campus in Malibu würden derzeit nur mit Generatoren betrieben. Studierende und Mitarbeiter wurden aufgerufen, sich in einem Schutzraum einzufinden. Schulen blieben am Dienstag geschlossen.
Ein Feuerwehrmann löscht letzte Glutnester eines durch das "Franklin Feuer" zerstörten Hauses in Malibu.
Entlang der brennenden Pazifikküste kämpften mehr als 1.500 Feuerwehrleute gegen den rasch um sich greifenden Waldbrand an. Das "Franklin Feuer" war am späten Montagabend (Ortszeit) ausgebrochen. Nach Angaben der Feuerwehr hatte es sich schnell auf eine Fläche von mehr als 1.100 Hektar ausgebreitet. Zunächst gelang es nicht, die Flammen einzudämmen.
Evakuierungen angeordnetRund 20.000 Bürger seien von Evakuierungsbefehlen oder -warnungen betroffen, sagte Jennifer Seeto von der Polizeibehörde in Los Angeles County. Berichte über Verletzte oder Tote gab es nicht. Über Schäden machten die Behörden zunächst keine Angaben. Auf Fotos und Videos der Nachrichtensender waren aber brennende und verkohlte Häuser zu sehen.
Auch viele Prominente betroffenMalibu, rund 50 Kilometer westlich von Los Angeles, ist als Wohnort vieler Filmstars bekannt. "Beängstigende Zeiten", schrieb Oscar-Preisträgerin Mira Sorvino auf der Plattform X. Sie hätten ihr Haus mitten in der Nacht mit Kindern und Haustieren geräumt.
Die Sängerin Cher habe ihr Haus geräumt und sei mit ihren Haustieren in einem Hotel untergekommen, teilte die Sprecherin der Sängerin und Schauspielerin laut der "New York Times" mit. Schauspieler Dick Vand Dyke schrieb auf Facebook, er und seine Frau hätten sich vor diesen "schrecklichen Feuern" mit ihren Tieren in Sicherheit gebracht.
Starke Winde fachen Flammen anDie Brandursache war zunächst nicht bekannt. Die Flammen wurden durch starke Santa-Ana-Winde schnell ausgebreitet, die vor allem im Herbst und Winter auftreten. Auch Trockenheit begünstigte die Ausbreitung. Am Dienstagmorgen wurden Windgeschwindigkeiten von mehr als 60 Kilomentern pro Stunde gemessen. Der US-Wetterdienst gab Alarmstufe rot für weite Regionen im Süden Kaliforniens aus.
Im November 2018 wütete rund um Malibu ein schweres Feuer, das größere Landstriche verwüstete und mehr als 1.500 Häuser zerstörte, darunter auch Villen von Prominenten. So brannten unter anderem die Häuser von Moderator Thomas Gottschalk, US-Sängerin Miley Cyrus und Schauspieler Gerard Butler ab.
Nur noch wenige Surfer sind derzeit am Strand von Malibu. Im Hintergrund taucht der durch die Waldbrände verursachte Rauch alles in ein orangefarbenes Licht.
Angesichts des Klimawandels warnen Experten, dass Feuer häufiger auftreten und mehr Zerstörungskraft entfalten. Erst im November hatte ein heftiger Waldbrand - ebenfalls angefacht durch Santa-Ana-Winde - zahlreiche Häuser im Süden Kaliforniens zerstört.