„Recycelter“ Maibaum in Wiesen umgeschnitten: Unmut nach Tat ist ...

21 Tag vor

Ortsvorsteher Erich Westermeier, der Leiter des Verwaltungsdienstes Florian Pany, Bürgermeisterin Sabine Hopf, Kommandant-Stellvertreter Johann Lang und Kommandant Gerald Pany freuten sich erst, dass Wiesen wieder die Maibaumfeste in der Großgemeinde eröffnete.

Maibaum - Figure 1
Foto NÖN.at

Foto: Christine Stadler

Mit fast demselben Baum, der schon 2023 zu sehen war, war Wiesen die erste Leitzersdorfer Ortschaft, die ihren Maibaum aufgestellt hatte. In der Nacht auf den 30. April bereiteten aber Vandalen dem „Recycling-Maibaum“ ein jähes Ende. Der Kommandant kündigt eine Anzeige an - es sei denn, die Täter gehen auf sein Angebot ein.

Eine höchst unerfreuliche Überraschung erwartete die Wiesener am Morgen des 30. April: Ihr Maibaum, den die Feuerwehr ihnen erst am 28. April aufgestellt hatte, war nicht nur umgesägt worden, sondern lag in drei Teilen auf der Feuerwehrwiese. „Das hat nichts mehr mit Tradition zu tun“, sind sich Kommandant Gerald Pany, Ortsvorsteher Erich Westermeier und Bürgermeisterin Sabine Hopf einig.

„Recycelter“ Maibaum sorgte nur kurz für Freude

Trotz der kalten Temperaturen der vorigen Woche hatte die Feuerwehr Wiesen am Sonntag noch Glück gehabt: Perfektes Frühlingswetter lockte viele Wiesener und sogar Bürgermeisterin Sabine Hopf auf die Feuerwehrwiese, wo mit köstlichem Essen und erfrischenden Getränken die Tradition ausgiebig zelebriert wurde. Der Maibaum zierte nach geschicktem Einfädeln durch das Team der Feuerwehr nun wieder das Herz des Ortes - aber leider nur kurz.

Maibaum - Figure 2
Foto NÖN.at

Wieder - das kann man in diesem Fall sogar doppelt meinen, denn der Stamm wurde vom Maibaum 2023 aufgehoben und nur die Spitze ausgetauscht, um nicht jedes Jahr erneut einen alten Baum aus dem Wald entnehmen zu müssen. „So sind wir besonders naturbewusst“, berichtet Kommandant Gerald Pany stolz. Aber nicht nur heuer, auch in den kommenden Jahren sollte der schöne Stamm weiterverwendet werden, um möglichst effizient zu sein.

Wiederverwendet hätte Wiesens Maibaum werden sollen - dank Vandalismus war's das mit dem „recycelten“ Maibaum.

Foto: privat

Doch dazu kommt es nun nicht mehr. Unbekannte sägten in der Nacht auf Dienstag den schönen „recycelten“ Maibaum mit seiner frischen Spitze um. Und mehr noch: Sie schnitten ihn in drei Teile, stahlen die Tafel und die wichtige eiserne Verlängerungsstange, das Verbindungsteil zwischen Stamm und Spitze. So kann der Baum auf keinen Fall mehr wiederverwendet werden.

Kommandant droht mit Anzeige

Und da hört es sich für die Verantwortlichen der Feuerwehr und Gemeinde auf. „Den Baum einfach umzulegen hätte man ja noch in der Tradition verstanden, ihn aber unbrauchbar zu machen und Teile zu stehlen, das geht zu weit“, fasst Bürgermeisterin Sabine Hopf den gerechtfertigten Ärger zusammen. Außerdem sei so ein Maibaumschnitt auch mit Risiken verbunden - was, wenn er nicht auf die Wiese, sondern auf die Straße, ein geparktes Auto oder ein Haus gefallen wäre, führt die Gemeindechefin die Gefahren vor Augen.

Maibaum - Figure 3
Foto NÖN.at
Brauchtum

„Nur einen Tag vor dem 1. Mai macht jemand sowas. Wie lange sollen wir den Baum bitte bewachen?“, hinterfragt Pany. Und kündigt an, dass am 1. Mai eine Anzeige an die Polizei geht, sollte sich nicht zuvor noch jemand für die Tat verantwortlich zeigen. „Oder wenigstens nachts unsere Verlängerungsstange zurückbringen und ein paar Kisten Bier als Entschädigung - wir lassen ja mit uns reden“, bietet der Kommandant eine gütliche Lösung an.

Das ist ein Affront gegen die Ortsbevölkerung! Erich Westermeier, Ortsvorsteher in Wiesen

Auch Bürgermeisterin Hopf und Ortsvorsteher Westermeier unterstützen die strenge Ahndung dieses als Tradition getarnten Vandalismusaktes. „Ich finde, es ist ein Affront gegen die Ortsbevölkerung, der Baum wurde ja für alle aufgestellt“, fasst Westermeier den Ärger über den übertriebenen Maibaumschnitt zusammen.

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