In einem Schlafzimmer in ihrem Haus: Lisa Marie Presley bahrte ...

Wie viel Zeit benötigen Trauernde, um sich von einem Verstorbenen zu verabschieden? Manche wollen ihre Liebsten noch einmal aufgebahrt sehen, manche halten sich lieber an den Erinnerungen fest. Die 2023 im Alter von 54 Jahren verstorbene Lisa Marie Presley, die einzige Tochter von Rock’n’Roll-Legende Elvis Presley, hatte einen anderen Umgang mit der Trauer gefunden.

»Es gibt kein Gesetz im Staat Kalifornien, das besagt, dass man jemanden sofort beerdigen muss«, schrieb Lisa Marie Presley.

Die Trauerphase verlief dann ähnlich wie nach dem Tod ihres Vaters Elvis Presley im Jahr 1977, Lisa Marie war damals neun Jahre alt. »Meinen Vater im Haus zu haben, nachdem er gestorben war, war unglaublich hilfreich, weil ich so Zeit mit ihm verbringen und mit ihm reden konnte«, heißt es in Lisa Maries Memoiren.

Auch mit ihrem verstorbenen Sohn Benjamin sprach sie. »Ich fühlte mich so glücklich, dass es einen Weg gab, immer noch für ihn zu sorgen, es ein bisschen länger hinauszuzögern, sodass ich mich damit abfinden konnte, ihn zur Ruhe zu legen«, schrieb sie. Außerdem habe sie sich lange nicht entscheiden können, ob sie ihren Sohn auf Hawaii oder auf dem ehemaligen Elvis-Anwesen Graceland im US-Bundesstaat Tennessee beerdigen würde.

Lisa Marie Presley machte sich offenbar viele Gedanken, die Beerdigung rückte in immer weitere Ferne. Irgendwann, so schreibt es Presleys Tochter Riley Keough, die sich um die Veröffentlichung der Memoiren kümmert, hätten sie und ihre Mutter sich entschlossen, sich in Gedenken an Benjamin tätowieren zu lassen. Sie ließen sich demnach seinen Namen unter die Haut stechen.

Danach kippte die Stimmung, wie Riley Keough schreibt. Es habe sich ein Gefühl breitgemacht, als wolle ihr Bruder nicht mehr in dem Haus sein: »›Leute‹, schien er zu sagen: ›Das wird langsam unheimlich‹. Sogar meine Mutter sagte, dass sie spüren konnte, wie er mit ihr sprach und sagte: ›Das ist verrückt, Mom, was machst du da? What the fuck!‹«