Lionel Messi: Sein neues Luxus-Leben in Miami

14 Jun 2023

Wir Flachlandtiroler in unserer tiefergelegten Welt haben keine Ahnung, wie die Superreichen und Superstars ticken – da oben auf Wolke sieben, in dieser anderen, schwindelerregenden Welt.

Lionel Messi - Figure 1
Foto DIE WELT

Der Schreiber hier wusste es auch nicht, bis er Gil Dezer traf. Der baut in Miami Wolkenkratzer, und seine Kunden sind Halbgötter, die zu Höherem geboren sind. Man kann ihnen deshalb nicht zumuten, ihren Lamborghini, Maserati, Porsche, Rolls-Royce oder SL in einer hundsgewöhnlichen Tiefgarage zu parken. „Ein Traumwagen gehört in eine Himmelsgarage“, sagt Dezer.

Also hat er in Sunny Isles, im Norden Miamis, den Porsche Design Tower hingestellt, mit 60 Stockwerken und 132 Luxusapartments, das atemberaubendste kostet ungefähr 30 Millionen Dollar. Wer dort wohnt, darf seinen Luxusschlitten mit nach oben nehmen, sogar ins Penthouse.

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Drei gläserne Aufzüge stehen parat, die stolzen Karossen genießen bei der Himmelfahrt einen atemberaubenden Meerblick in Richtung Bahamas, und oben wird der vierrädrige Liebling dann geparkt neben dem Schlafzimmer seines Herrn, getrennt nur durch eine Glaswand. „Männer wollen ihr Auto sehen“, weiß Dezer.

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Männer wie Lionel Messi.

Dem Argentinier gefällt die Gegend, ein paar hundert Meter weiter, im Regalia, hat er kurz danach noch ein zweites Apartment erstanden. Viele fragten sich: Brauchen seine Söhne Thiago, Mateo und Ciro in den Ferien so viel Platz zum Spielen?

500-Millionen-Jahresgehalt abgelehnt

Jetzt ist die Katze aus dem Sack: Der virtuoseste Fußballer der Welt will in Miami nicht nur Urlaub machen. Messi hat sich anlässlich der damaligen Immobiliensuche auch gleich mit David Beckham getroffen, dem Mitbesitzer von Inter Miami, und mit den Folgen hat der „Miami Herald“ nun dieser Tage blatthoch die Titelseite gefüllt. Als König des Fußballs war Messi abgelichtet, beim Stemmen des WM-Pokals in Katar und flankiert von der balkenhohen Botschaft: „I‘m going to Miami.“

Ebenfalls von Miami überzeugt: David Beckham holte Messi zu seinem Klub

Quelle: AP/Nick Ut

Nicht nach Barcelona geht er. Und auch die Saudis beim Scheich-Klub Al-Hilal stellen fast beleidigt die Frage: Gibt es einen vernünftigen Grund, ein 500-Millionen-Jahresgehalt abzulehnen?

Antwort: Miami.

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„Nur diese Stadt kam für mich infrage“, hat schon David Beckham gesagt, als er vor ein paar Jahren nach dem geeigneten Platz für seinen Klub suchte. In Miami ist immer was los, zurzeit laufen beispielsweise die Playoff-Finalspiele im NHL-Eishockey und NBA-Basketball mit den Florida Panthers und Miami Heat. Als beim Heat-Spiel gegen die Denver Nuggets brühwarm Messis Wechsel nach Miami bekannt gegeben wurde, bebte die Halle unter dem donnernden Motto: Willkommen in der Hauptstadt der Giganten.

Der siebenfache Weltfußballer ist der Größte. Und der „Herald“ hat ihn mit einem gebührenden Vergleich begrüßt: „Messi hat 468 Millionen Follower auf Instagram. LeBron James hat nur 154 Millionen.“

LeBron James von den L.A. Lakers hat nicht ganz so viele Follower bei Instagram wie Lionel Messi, der zu Inter Miami wechselt

Quelle: USA TODAY Sports via Reuters Con

LeBron James, der Superstar des Basketballs, zaubert inzwischen bei den Los Angeles Lakers, aber jahrelang war er der King James in Miami. Einmal, anlässlich einer DFB-Länderspielreise, tanzten die deutschen Kicker mit Heat-Mützen und in Heat-Trikots ausgelassen auf der Tribüne und skandierten: „Let‘s go, Heat!“

Im nächsten Moment pfefferte James den Ball im Steilflug zirkusreif von oben herab in den Korb und hämmerte sich mit den Fäusten gegen die Brust, flankiert von den entgleisten Gesichtszügen der ekstatischen Selbstverliebtheit. Solche Bilder hatte man in Miami schon einmal gesehen, ein halbes Jahrhundert zuvor. „I am the Greatest!“, brüllte damals die Lichtgestalt.

Lionel Messi bestätigt seinen Wechsel nach Miami

Superstar Lionel Messi setzt seine Karriere bei Inter Miami in den USA fort. Beim MLS-Klub aus Florida ist David Beckham Miteigentümer. Zuvor war ausgiebig über die Zukunft des Argentiniers spekuliert worden.

Quelle: SID

Muhammad Ali hieß noch Cassius Clay, als er an jenem denkwürdigen Tag in Miami Beach gegen Sonny Liston Weltmeister im Schwergewicht wurde. Die Geburtsstätte des Unsterblichen war der örtliche Boxschuppen seines Trainers Angelo Dundee in der Fünften Straße, es war der Tempel des Boxens, mit dem faszinierendsten Sportler der Weltgeschichte, der schonungslos die Wahrheit aussprach: „Ich bin der Größte.“ Seit Muhammad Ali ist Miami schleckig – und legt Wert darauf, dass nur noch die Größten kommen.

David Beckham weiß das. „Hola, Miami!“ hat der alte Flankengott in die Menge gerufen, als er sich vor Jahren den Latinos und sonstigen Fußballverrückten als neuer Inter-Boss vorstellte, und das Hallo kam als Jubelschrei zurück, als er seine zauberhaften Pläne enthüllte. „Miami ist Welt, Miami liebt Stars“, sagte er, „und wir werden das beste Team der Liga.“ Momentan sind sie das schlechteste, aber jetzt kommt ja Messi.

Der Plan stand bereits länger

Das war übrigens bereits halbwegs klar, als er seine Wohnungen kaufte. Schon da ließ Messis Vater Jorge in einem Interview mit dem spanischen Radiosender „Cadena Ser“ keine großen Zweifel aufkommen: „Zwei Spielzeiten noch – und dann ab nach Miami.“

Der Plan stand, und den Fans in Miami wurde von da an reichlich Appetit gemacht. Mitten in der Stadt lachte der Argentinier von einer riesigen Plakatwand und verspeiste dabei den „Messi Burger“. Bevor dieser weltweit auf den Speisekarten erschien, durften ihn die Hungrigen in den Hard Rock Cafés in Miami schon exklusiv probieren, sozusagen als Vorgeschmack auf das Dream Team, das Beckham vorschwebt.

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Auch Angel di Maria, der andere argentinische WM-Held, soll demnächst kommen – und mit Messi das packendste Duo bilden, seit Crockett und Tubbs als coole TV-Cops in „Miami Vice“ die Stadt weltberühmt machten.

Neymar ist übrigens auch in der Stadt. Der Brasilianer, Messis alter Kumpel und kongenialer Nebenspieler, urlaubt gerade in Miami, hat ein Heat-Spiel gegen die Nuggets besucht und bei der Gelegenheit allen Fußballfreunden in Florida dringend geraten: „Ihr habt jetzt Messi. Genießt ihn. Denn nichts ist für immer.“

Brasiliens Fußball-Superstar Neymar beim Basketball-Spiel von Miami Heat

Quelle: Getty Images via AFP/MIKE EHRMANN

Vorläufig wirkt Messis Magie aber noch, und deshalb hat die US-Liga bei dem Deal tatkräftig mitgedreht. Seit die Major League Soccer mit Apple-TV einen Zehn-Jahre-Vertrag über 2,5 Milliarden Dollar abgeschlossen hat, gilt die Devise: Geld spielt keine Rolex. Messi ist das Zugpferd, sein Debüt am 21. Juli gegen das mexikanische Team von Cruz Azul soll der erste Schritt zum Durchbruch der Liga sein. Er ist dann 36, also im besten Alter, denn Lästergoschen behaupten: Die US-Liga ist das perfekte Auffanglager für Altstars, die noch in der Lage sind, auf höchstem Niveau Standfußball zu spielen, ein bisschen zu jonglieren und Haken zu schlagen.

Viel mehr muss Messi nicht tun. Seine bloße Anwesenheit ist die 150 Millionen Dollar wert, die er pro Jahr für seine Ballakrobatik kriegt, und mit dem zusätzlichen Zubrot aus Werbung und sonstigem Pipapo ist er künftig der bestbezahlte Sportler in den USA. Auf jeden Fall aber der einzige, dessen Ferrari 335 S Spider Scaglietti ein eigenes Schlafzimmer mit Bahamas-Blick hat.

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